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Sinplus: Ihre Tipps für Gjon's Tears

«Die grösste Herausforderung beginnt nach dem ESC»

Vor neun Jahren vertraten Sinplus die Schweiz am ESC. Auch wenn sie die Final-Qualifikation verpassten, war ihre Teilnahme der Beginn einer beachtlichen Karriere. Seither treten die beiden Tessiner in ganz Europa auf und landeten mit jedem ihrer Alben in den Top 20 der Schweizer Hitparade. Im Interview spricht das Brüder-Paar Ivan und Gabriel Broggini über den ESC, Corona und welche Tipps es für Gjon's Tears auf Lager hat.

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Sinplus

Für Ivan (l.) und Gabriel Broggini alias Sinplus markierte die ESC-Teilnahme den Start ihrer Karriere. 

Ray Tarantino

Eure Teilnahme am Eurovision Song Contest ist neun Jahre her. Wie habt ihr sie in Erinnerung?
Ivan: Wir haben grossartige Erinnerungen an den ESC. Wir kamen damals sozusagen direkt aus dem Übungskeller vor ein Milliarden-TV-Publikum. Eine unglaubliche Erfahrung.
Gabriel: Der ESC hat uns als Sinplus bekannt gemacht, wir konnten erstmals Geld verdienen mit unserer Musik. Und: sein Land zu vertreten, ist immer etwas Spezielles und eine grosse Ehre.

Würdet ihr heute nochmal einen Song einreichen?
Ivan: Man soll zwar niemals nie sagen, aber für den Moment wohl nicht. Es war eine fantastische Erfahrung, aber diese sollen auch andere Künstlerinnen und Künstler machen können.
Gabriel: Wir werden oft von Fans gebeten, nochmals teilzunehmen. Wer weiss … für sie könnte man nächstes Jahr nach zehn Jahren ja mal eine Ausnahme machen (lacht).

«Unser Tipp an Gjon: Lass dich nicht vom Musikbusiness blenden, und vor allem: Unterschreib keine Verträge, welche dich für zu lange Zeit an etwas binden»

Welche Tipps gebt ihr dem diesjährigen Teilnehmer Gjon’s Tears mit auf den Weg, der heute Abend im Finale steht?
Gabriel: Versuche, all das zu geniessen und möglichst viel daraus zu lernen. Die grösste Herausforderung beginnt aber nach dem ESC. Lass dich nicht vom Musikbusiness blenden und vor allem: Unterschreib keine Verträge, welche dich für zu lange Zeit an etwas binden.

Ihr habt gerade euer viertes Album mit dem Titel «Break The Rules» herausgegeben. Welche Regeln brecht ihr denn so?
Ivan: Der Album-Titel ist ein bisschen eine Provokation. Es geht darum, die starren Regeln des Alltags zu durchbrechen. Mal über eine Mauer zu klettern, um zu sehen, was auf der anderen Seite ist. Nicht bei der ersten Schwierigkeiten aufzugeben. Für uns ist dieses Album schlussendlich aber eine Liebeserklärung an den Rock’n’Roll.

Welche Regel würdet ihr nie brechen?
Gabriel: Jene des Respektes und des gesunden Menschenverstandes. Das sind die einzigen Regeln, an die wir beide wirklich glauben.

«Während der Pandemie Single zu sein, war nicht wirklich eine ideale Situation»

Warum eigentlich diese Rückbesinnung auf eure Rock-Wurzeln?
Gabriel: Ich denke, jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, nicht mehr so viel zu experimentieren und wieder mehr dem Bauchgefühl zu folgen. Das fühlt sich gerade sehr flüssig und leicht an. Wir flirten wieder mit unserer ersten Liebe, dem Rock.

Wie habt ihr dieses Jahr der Pandemie als Künstler erlebt?
Ivan: Ehrlicherweise hat es uns erlaubt, mental mal ein bisschen auf die Bremse zu treten. In solchen Momenten wird einem bewusst, dass man nur ein Leben hat, und dass man es leben muss – vielleicht mit ein bisschen mehr Herz und etwas weniger Hirn, als ich das tat.
Gabriel: Wir hatten in dieser Zeit leider auch einige Verluste in unserer Familie. Diese in der Musik verarbeiten zu können, war unsere Rettung.

Und privat?
Gabriel: Es war eine Möglichkeit, über mein Leben nachzudenken, und wo ich Prioritäten setze. Die Familie und wahre Freunde sind das Allerwichtigste.
Ivan (lacht): Nun ja, während einer Pandemie Single zu sein, war nicht wirklich eine ideale Situation…

Was wünscht ihr euch für den Rest des Jahres 2021?
Ivan: Natürlich, dass die Pandemie vorbeigeht. Zu viele Leute haben gelitten und leiden immer noch. Vom Musikalischen her wünschen wir uns viele Konzerte. Die ersten Daten für den Oktober stehen schon fest. Und wir schreiben schon wieder an neuen Songs.

Von SC am 22. Mai 2021 - 16:59 Uhr