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Anti-Diskriminierungs-Abstimmung

Diese schwulen Promis kämpfen für ein Ja

Am kommenden Sonntag stimmt die Schweiz über die Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm um die sexuelle Orientierung ab. Welche Promis setzen sich für ein Ja respektive gegen Diskriminierung ein? schweizer-illustrierte.ch fragte nach.

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Von der Heide und Fritsche

Marco Fritsche und Michael von der Heide posieren vor einem Plakat der Abstimmungs-Befürworter.

ZVG

Sie kämpfen gegen Hass: Mehrere schwule und lesbische Prominente setzen sich dafür ein, dass am kommenden Sonntag die Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm an der Urne angenommen wird. Es geht in dieser Vorlage darum, dass Menschen künftig nicht mehr aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden dürfen.

Für Sänger Michael von der Heide, 48, und Moderator Marco Fritsche, 44, ist dieser Einsatz für gleiche Rechte Ehrensache. «Natürlich mache ich Posts auf Social Media», so von der Heide zu schweizer-illustrierte.ch. «Ausserdem habe ich bei meinen Konzerten das Publikum darauf aufmerksam gemacht und die musikbegeisterten Menschen gebeten, ein klares Ja in die Urne zu legen.»

Ähnlich sieht es sein Kumpel Marco Fritsche – obwohl der zunächst skeptisch war. «Als ich vor einem halben Jahr von der Abstimmung zum Strafnormzusatz hörte, war ich dagegen. Mit meinem Argument ‹Gleiche Rechte bei gleichen Pflichten› war mir diese vermeintliche Sonderbehandlung von sexuellen Minderheiten nicht ganz geheuer», erklärt er auf Anfrage. Zwischenzeitlich habe er sich aber informiert, mit vielen Pro- und Kontra-Vertreterinnen diskutiert und sich darum neu positioniert. «Die teilweise scheinheiligen Argumente der Gegner haben mich zur Überzeugung gebracht, dass ich Ja stimmen muss. Was niemandem schadet, aber einigen hilft, kann nicht falsch sein!» Zusammen posieren Fritsche und von der Heide für ein Foto vor einem Plakat der Abstimmungs-Befürworter.

«Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung»

Volksinitiative fordert besseren Schutz vor Diskriminierung

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Bei der Volksabstimmung vom 9. Februar 2020 wird darüber abgestimmt, ob eine Änderung des Strafgesetzbuches und des Militärstrafgesetzes erfolgen soll. Dadurch soll ein Vorgehen gegen die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ermöglicht werden. Dieses Video beleuchtet das Für und Wider der Volksabstimmung.  
Leonard fände ein Nein nicht so schlimm

Auch Schauspieler Walter Andreas Müller, 74, hat sich laut eigenen Aussagen an verschiedenen Stellen und Medien stark gemacht für ein Ja. «Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber eben erst ein Schritt», sagt er. Schauspielkollege Erich Vock, 57, postet auf Social Media und ruft dazu auf, dass seine Freundinnen und Freunde Ja stimmen sollen. «Denn jede Ja-Stimme zählt», so Vock. «Dass ich daneben in meinem privaten und beruflichen Umfeld dafür werbe, für diese Vorlage zu stimmen, ist ja selbstverständlich.»

Etwas lockerer sieht das Ganze Schlagerstar Leonard, 56. Er werde selbst Ja stimmen, würde es aber «nicht als weiter tragisch» empfinden, wenn die Ergänzung nicht angenommen würde, erklärt er. Er setze sich auch nicht speziell dafür ein. Sein Credo: «Viel wichtiger finde ich es, sich dann für die ‹Ehe für alle› stark zu machen. Daran darf dann wirklich kein Weg vorbei führen.»

Besonders engagiert zeigt sich dagegen Politikerin Tamara Funiciello, 29, die sich vor einiger Zeit als bisexuell outete. «Ich war im Komitee engagiert, habe mit der Berner SP-LGBT-Gruppe mehrere Aktionen durchgeführt, nicht zuletzt eine grosse Mobilisierungsparty in Bern. Zudem haben wir Stolpersteine im ganzen Kanton verteilt, wir haben einen Flashmob beim Bahnhof Bern durchgeführt.» Auch bei Medien-Aurtritten sei sie für ein Ja eingestanden.

Hetero-Promis wollen sich kaum äussern

Und was halten Hetero-Promis von der Gesetzeserweiterung? Feuer und Flamme für die Vorlage ist Unternehmer Hausi Leutenegger, 80. «Von mir gibt es ein klares Ja», sagt er. «Wir befinden uns in einem neuen Jahrhundert, in dem man sich über solche Themen nicht einmal mehr unterhalten müsste und es selbstverständlich sein sollte, dass jeder jeden lieben darf. Niemand ist verantwortlich dafür, wie er geboren wurde. Solange dies nicht in allen Köpfen verankert ist, müssen wir betroffenen Schutz bieten!»

Leutenegger ist von rund einem Dutzend befragten Prominenten allerdings der Einzige, der sich positioniert. Die meisten wollten sich nicht öffentlich zu politischen Themen äussern – unter ihnen bekannte Schlagersängerinnen, Moderatorinnen, Schauspieler oder Musiker.

Hausi Leutenegger in Zermatt 2019

Unternehmer Hausi Leutenegger stimmt Ja.

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Maja Zivadinovic
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Toni Rajic von Schweizer Illustrierte
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Von Maja Zivadinovic, Toni Rajic und Tom Wyss am 5. Februar 2020 - 06:09 Uhr