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SRF-Moderater Salar Bahrampoori

«Ich bin ein risikofreudiger Mensch»

«Süss» hätte Salar Bahrampoori als Mädchen geheissen, und süss findet der SRF-Moderator auch sein «Hundeli». Bei Liesl wird «Salärli» schwach – und Skifahren könnte der Bündner eh immer. Da interessiert ihn die Schlange im Garten definitiv weniger.

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Salar Bahrampoori 2018

Salar Bahrampoori, 42, moderiert «Gesichter & Geschichten» und neu «SRF bi de Lüt – Live».

Thomas Buchwalder

Salar Bahrampoori, welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Die «Als die Welt noch in Ordnung war»-Tage, die man als Kind nicht geschätzt hat. Als wir zu viert in Graubünden wandern gingen oder all die Autofahrten, auf denen mir mein Vater so viel erzählt hat.

Als Sie Kind waren: Was hat Ihr Vater da immer zu Ihnen gesagt?
Mein Vater legte sehr viel Wert auf Anstand und lag mir in den Ohren mit: «Gib die Hand», «Schau den Leuten in die Augen», «Sei anständig». Das ist ein sehr starker Teil meiner Persönlichkeit geworden.

Was ist Ihre früheste Erinnerung?
Skifahren, weils mir von Anfang an sehr viel Spass gemacht hat.

Ihr Lieblingsbild im Fotoalbum aus Kindertagen?
Darauf spiele ich auf dem persischen Teppich mit Lego. Wenn ich das Bild sehe, ruft es gute Gefühle in mir hervor – diese Unbeschwertheit und dieses Im-Hier-und-Jetzt-Sein.

Salar Bahrampoori persönliches Interview

Meine Partnerin «Barbara ist der wichtigste Mensch für mich. Wir sind wirklich ein gutes Team. ‹Huara› Glück gha!»

ZVG

Was hatten Sie für Spitznamen?
Keine, wobei mein Mami mich noch heute «Salärli» nennt.

Wie hätte Ihr Vorname als Mädchen gelautet?
Meine Eltern hatten immer Freude am persischen Namen Schirin, der «süss» bedeutet.

Welche Bücher haben Ihr Leben massiv beeinflusst?
«Die Kraft der Liebe» und «Die Kunst des Liebens» von Erich Fromm sind wie Bibeln für mich. Sie haben mir geholfen, klare Gedanken zu finden. Fromm zeigt den Menschen zwischen Logik und Emotionen sehr gut auf.

Die beste Idee Ihres Lebens?
Barbara zu fragen, ob sie mich heiraten will.

Und die dümmste?
Mit Rauchen anzufangen. Damit aufzuhören, ist mein Jahresvorsatz.

Sie könnten Wunder vollbringen: Was wären Ihre ersten drei Taten?
Der Menschheit den Egoismus, die Eifersucht und die Gier wegnehmen, dann hätten wir bestimmt eine schönere Welt.

Haben Sie Phobien?
Schlangen! Ich habe eine meterlange Würfelnatter im Garten, die ich sehr ungern sehe.

Ihr träfstes Mundartwort?
Wir Bündner sagen viel «uh huara». Aber wir sind nicht unanständig, sondern wissen, dass es nicht von Hure, sondern von ungeheuerlich kommt.

Ihre liebste App?
White Risk von der Schweizer Lawinenforschung und die Wetter-App Meteoblue. Ab Herbst bin ich täglich drauf wegen des Varianten- und Tourenfahrens.

 

Salar Bahrampoori persönliches Interview

Mein Familienmitglied «Die Fellnase Liesl wird am 27. März zwei! Sie ist eine Lagotto-Romagnolo-Hündin, die auch ‹trüffelt›, und sie ist einfach ein unheimlich feiner Hund. Liebe pur!» Meine neue Sendung «Ich freue mich mega auf die Samstagabendkiste ‹SRF bi de Lüt – Live› mit Fabienne Bamert, am 30. 1., 20.10 Uhr auf SRF 1.»

ZVG

Haben Sie nachts einen Traum, der immer wiederkommt?
Dass ich in Japan freeride. Das sagt mir, dass ich es unbedingt machen sollte. Bis ich 50 bin, muss das passiert sein.

Welches Geräusch lieben Sie?
Das «Umamunggle» von meinem Hundeli. Wenn Liesl wohl ist, macht sie herzige Geräusche.

Welches hassen Sie?
Furchtbar finde ich das Piepsen des Autos, um die Marder fernzuhalten.

Bei welchem Thema haben Sie Ihre Meinung fundamental geändert?
Religion. Nach meiner Konfirmation bin ich aus der Kirche ausgetreten. Ich bin zwischen zwei Kulturen und zwei Religionen aufgewachsen, jedoch familienintern «freidenkend». Aus meiner Sicht haben Religionen mehr Schlechtes als Gutes an sich, das habe ich früh gecheckt. Ich habe nichts gegen Glauben, aber dafür brauche ich keine Gotteshäuser. Glauben ist persönlich und findet in uns selber statt.

Für welche Eigenschaften bekommen Sie oft Komplimente?
Für meine Bodenständigkeit.

Das Kitschigste, was Sie je gemacht haben?
Ich habe meinem Hund in St. Moritz bei minus 23 Grad ein «Daunenmänteli» gekauft.

Salar Bahrampoori

Das lese ich gerade «‹Eine kurze Geschichte der Menschheit› von Harari. Sonst lese ich jeden Sonntag die ‹NZZ am Sonntag›.» Das habe ich zuletzt gekauft «Teleskopstöcke für meine Skitouren. Generell bin ich nicht so konsumfreudig.»

ZVG

Was war Ihr härtester Job?
Als ich Skilehrer war, habe ich viele Sommer im Service gearbeitet und ekelhaftes Verhalten der Gäste miterlebt. Wie man behandelt wird, wenn man vor der Kamera steht, und wie, wenn man im Service arbeitet – das war für mich früh eine gute Schule.

In welcher Situation in Ihrem Leben hatten Sie so richtig Schwein?
Immer wieder. Ich bin ein risikofreudiger Mensch. Einst landete ich in einem Schneebrett und löste den Lawinenrucksack nicht aus. Mein Kumpel und ich konnten uns zwar selbst befreien, aber daraus habe ich gelernt.

Wie sind Sie, wenn Sie betrunken sind?
Ich werde lustig, «bitz» laut, «bitz» kindisch und aufsässig – «bitz» mühsam! Sie wären für einen Tag eine Frau.

Was würden Sie tun?
Sex würde mich schon wundernehmen.

Engagieren Sie sich ehrenamtlich?
Für die iranische Ski-Nationalmannschaft organisiere ich gebrauchtes Material. Wenn sie hier ist, kann sie mit Coaches vom Davoser Sport-Gymnasium zusammenarbeiten. So kann ich meinem Vaterland etwas zurückgeben.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Skifahren im Sommer und Winter. Und Colatrinken. Das Geräusch beim Öffnen einer Colabüchse finde ich super!

Ab welchem Geldbetrag ist man Ihrer Meinung nach reich?
Das ist so eine Sache, auch ich bin ein Stück weit monetär getrieben, Geld zu verdienen ist nichts Schlechtes. Ein Leben ohne existenzielle Ängste ist erstrebenswert und gibt einem Ruhe. Aber Reichtum ist für mich Zeit – und Glück ist total was anderes und hat nichts mit Geld zu tun.

Von Aurelia Robles am 30. Januar 2021 - 19:09 Uhr