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100-jährige Margrit Vögtlin zu Gast bei «Happy Day»

«Ich fühle mich wie eine Königin»

Mit 100 Jahren in die erste Reihe: Margrit Vögtlin reist in Zürich alleine mit Tram und selbst gemachtem Hut ins SRF-Studio, stösst mit Prosecco an und überrascht Nik Hartmann mit einer Schachtel Pralinés.

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<p>Margrit Vögtlin und ihre Nichte Beatrice Häringer (r.) werden von Moderator Nik Hartmann zu ihrem Platz begleitet.</p>

Margrit Vögtlin und ihre Nichte Beatrice Häringer (r.) werden von Moderator Nik Hartmann zu ihrem Platz begleitet.

Fabienne Bühler

Samstagabend, kurz nach 18 Uhr, sitzt eine elegante Dame alleine im 14er-Tram in Zürich. Sie trägt ein knallgrünes Deuxpièces und in ihrer Tasche den passenden selbst gemachten Hut. «Im Tram kann ich den nicht aufsetzen, sonst werde ich noch verhaftet», witzelt Margrit Vögtlin. Alleine reisen ist für die 100-Jährige kein Problem – bis vor Kurzem war die Seniorin noch mit dem GA quer durch die Schweiz unterwegs. In Oerlikon wartet ihre Nichte Beatrice Häringer (63). Gemeinsam steht ihnen ein Abend voller Überraschungen bevor.

Im Sommer erschien in der Schweizer Illustrierten ein grosses Porträt zum 100. Geburtstag von Margrit Vögtlin. Die ehemalige Hutmacherin aus Zürich verriet darin, dass sie ein grosser Fan von «Happy Day» sei. Davon hat der neue Moderator Nik Hartmann (53) erfahren. Er überraschte Vögtlin im Altersheim mit Tickets für seine erste Show. «Vor lauter Aufregung hat sie ihn zuerst gar nicht erkannt», erzählt Beatrice Häringer schmunzelnd. «Es ist für mich eine riesengrosse Ehre, dass ich eine über 100-jährige Zuschauerin in meiner ersten Sendung haben darf», sagt Hartmann.

<p>Letzter Schliff vor der Show: «Um meine Lippen zu schminken, brauche ich keinen Spiegel. Ich kenne sie seit 100 Jahren.»</p>

Letzter Schliff vor der Show: «Um meine Lippen zu schminken, brauche ich keinen Spiegel. Ich kenne sie seit 100 Jahren.»

Fabienne Bühler

Ganz vorne mit dabei

Die beiden Frauen haben eine enge Bindung. «Meine Tante lebte mit 98 Jahren noch alleine. Sie musste mich jeden Morgen anrufen, damit ich weiss, dass alles gut ist.» Inzwischen wohnt Margrit Vögtlin im Altersheim in Zürich Wiedikon und telefoniert jeden Abend mit ihrer Nichte.

Vor der grossen Show stossen die beiden mit einem Glas Prosecco an. Orangenjus? Nicht für «s Vögeli», wie Margrit liebevoll genannt wird. «Sie hat zwar gesagt, sie sei nicht nervös – aber sie war bestimmt aufgeregt», sagt Beatrice Häringer.

Im Gepäck hat die Grande Dame ein kleines Präsent für Nik Hartmann – eine Schachtel Pralinés. «Es war doch seine erste Sendung, da braucht er etwas Süsses, damit er noch süsser lächelt.» Galant führt der Moderator seinen Ehrengast zum Platz in der ersten Reihe, von wo aus Margrit Vögtlin sich die Sendung anschaut.

<p>Für Nik Hartmann war es die erste «Happy Day»-Sendung – die 100-jährige Margrit Vögtlin hat er persönlich eingeladen. «Sie sieht unglaublich atemberaubend aus heute Abend.»</p>

Für Nik Hartmann war es die erste «Happy Day»-Sendung – die 100-jährige Margrit Vögtlin hat er persönlich eingeladen. «Sie sieht unglaublich atemberaubend aus heute Abend.»

Fabienne Bühler

Nach Mitternacht nach Hause

Im Studio fällt Margrit Vögtlin auf und wird selber zum Star. Mehrere Zuschauerinnen und Zuschauer bitten die 100-Jährige um ein Foto, und sogar Sänger Dodo (48), der ebenfalls einen Hut trägt, posiert mit dem Ehrengast. «Ich habe den Abend in vollen Zügen genossen», sagt die Seniorin später.

Nach der Show die nächste Überraschung: ein Apéro mit Prosecco, Käseküchlein und Wienerli – Seite an Seite mit den prominenten Gästen der Show. Nik Hartmanns Vater gratuliert der Hutmacherin und lobt ihren stilvollen Auftritt.

Müde? Keineswegs. Wenn Margrit Vögtlin ein Sitzplatz angeboten wird, winkt sie charmant ab: «Ich werde noch lange genug sitzen.» Erst nach Mitternacht begleitet Beatrice ihre Tante zurück nach Hause. Und dort sagt die mit leuchtenden Augen: «Ich habe mich heute wie eine Königin gefühlt.» Margrit Vögtlin beweist: Für Glücksmomente und Glamour ist man wirklich nie zu alt.

Silvana Degonda
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Von Silvana Degonda vor 1 Stunde