Melanie Winiger (46) stellt sich einer neuen Herausforderung und wird ab Mitte November einmal wöchentlich die Morgenshow auf Vintage Radio (empfangbar auf DAB+) moderieren. Das bedeutet früh aufstehen, ist sie doch ab fünf Uhr morgens bereits live auf Sendung. «Wenn ich nur schon daran denke, muss ich gähnen» erklärt Winiger lachend im Gespräch mit der Schweizer Illustrierten.
Sie sei zwar nicht wirklich ein Morgenmensch, aber «die Woche hat sieben Tage, an einem muss ich früh aufstehen – das lässt mir immer noch sechs Tage, an denen ich das nicht muss». Ausserdem stehe sie regelmässig nachts um 1.30 Uhr auf, um die NFL zu schauen «und wenn ich das für die Chiefs [Kansas City Chiefs Anm. d. Red.] machen kann, dann erst recht für die Hörerinnen und Hörer von Vintage Radio».
Diese dürfen sich in ihrer Morgenshow «auf viel Ehrlichkeit, auf Authentizität, auf positive Vibes und auf interessante Themen» freuen. Was Letzteres betrifft, so würde Winiger am liebsten «eine Community aufbauen, die mitentscheidet, was es für Themen sind». Auf ihre neue Aufgabe freut sie sich enorm: «Ich glaube, das wird mega lässig». Moderationserfahrung hat sie zur Genüge, jedoch nicht in einem Radiostudio, sondern auf den grossen Bühnen. «Ich tue auch gar nicht so, als könnte ich es. Ich gehe frisch in das Ganze rein, werde dazulernen, auf die Schnauze fallen und wieder aufstehen. Ich finde es wichtig, dass ich da rein wachsen darf und wenn ich mal ein Fehler mache, dann ist es ebenso».
«Ich bin ich und wenn ich was zu melden habe, dann melde ich das»
In den sieben Wochen bis zu ihrer ersten Sendung stehen noch mehrere Ausbildungstage an, insbesondere auch, was die ganze Technik betrifft. Dieses Wissen sorgt für einen hoffentlich reibungslosen Ablauf ihrer vierstündigen Morgenshow, die sie bei der Premiere am 18. November gerne mit «Gimme Shelter» von ihrer absoluten Lieblingsband – The Rolling Stones – eröffnen würde.
Radio Vintage, der bei seinem Musik-Konzept voll auf die 70er/80er/90er Jahre setzt, entspricht – bis auf die Ausnahme von ABBA – voll und ganz dem Geschmack Winigers. Da die Lieder von damals noch grösstenteils ohne Autotune entstanden sind, seien sie einfach echt. «Es ist eine sehr ehrliche Musik. Entweder man konnte es oder eben nicht und man hat es nicht gemacht, um zu gefallen, sondern weil man Musik liebt und ich finde, das hört man».
Wenn sie privat Radio höre, dann «ist es genau der Sender. Er spielt viel Musik – was man von einem Sender eigentlich erwarten würde – viele aber nicht einhalten. Das hab ich immer sehr gemocht». Nun gäbe es zwar die Morgenshow, aber dennoch «schwaflet nicht die ganze Zeit jemand drein und das finde ich einfach etwas Schönes». Apropos Schwafeln, wurde Winiger für ihre eigene Morgenshow eigentlich ein Maulkorb verpasst? «Keiner, nein. Das war in den Verhandlungen mein erstes Argument. Ich bin ich und wenn ich was zu melden habe, dann melde ich das».