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Michelle Gisin kämpft für das CO2-Gesetz

«Jeder kann im Kleinen etwas tun»

Weil sie den Klimawandel vor ihrer Haustür erlebt, kämpft Skistar Michelle Gisin für das CO2-Gesetz. Wie die Fans der Engelbergerin darauf reagieren.

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Gipfeltreffen: Simonetta Sommaruga, Vorsteherin UVEK Michelle Gisin, Skifahrerin und Olympiasiegerin

Gipfeltreffen: Ski-Olympiasiegerin Michelle Gisin mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga auf dem Titlis.

Remo Naegeli

«Schweizer Illustrierte»: Ein gemeinsamer Auftritt mit einer Bundesrätin. Wie ist das für Sie, Michelle Gisin?
Michelle Gisin: Das ist eine lustige Geschichte: Als mir mein Kollege von Protect Our Winters (POW) am Telefon sagte, Frau Sommaruga komme auf den Titlis, bin ich in vor Schreck über die noch nicht montierten Solarzellen im Haus meiner Eltern gestolpert. Seit zweieinhalb Jahren bin ich Botschafterin der Outdoor-Klimaschutzorganisation POW. Natürlich freut es mich riesig, dass ich mich an der Seite der Bundesrätin für das CO2-Gesetz starkmachen kann.

Wie spüren Sie den Klimawandel?
Zum einen privat: Seit ich Kind war, sehe ich, wie der Gletscher am Titlis schmilzt. Das tut weh. Zum anderen als Skifahrerin direkt an meinem Arbeitsplatz. Und da frage ich mich oft: Werden meine Kinder einst verstehen können, wie ich im Juli auf einem Gletscher Ski fahren konnte?

Gipfeltreffen: Simonetta Sommaruga, Vorsteherin UVEK Michelle Gisin, Skifahrerin und Olympiasiegerin und Françoise Jaquet, Präsidentin SAC Treffen sich auf dem Titlis zum Thema "Protect Our Winters", Klimaschutz und Wintersport.  Bild © Remo Naegeli

Minus 1,5 Grad kalt ist es in der Gletschergrotte. Umso wärmer die Stimmung zwischen Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Ski-Olympiasiegerin Michelle Gisin und Alpen-Club- Präsidentin Françoise Jaquet (v. r.).

Remo Nägeli

Mit Ihrem Engagement exponieren Sie sich. Wie reagieren die Fans?
Meist positiv. Klar gibts auch mal einen kritischen Kommentar, damit kann ich umgehen. Ich finds wichtig, dass man nicht mit dem Finger auf andere zeigt. Es geht vielmehr darum, dass wir alle im Kleinen was tun.

Als Skistar fliegen Sie um die Welt. Das ist nicht umweltfreundlich.
Ja, daran kann ich leider nichts ändern. Aber letztes Jahr bin ich etwa mit dem Zug zum Weltcup nach St. Moritz gereist. Sonst fahre ich einen Hybriden, und in unserem Haus am Gardasee haben Luca und ich Solarzellen installiert. Ich kaufe wenige, dafür fair produzierte Kleider. Und ich versuche, mein Umfeld etwas zu pushen. Wie meine Eltern, die wie angetönt jetzt Solarzellen installieren.

Jessica Pfister
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Von Jessica Pfister am 14. Mai 2021 - 06:09 Uhr