Als der damals 19-jährige Philipp Fankhauser 1983 im Greyerzerland zu Hanery Amman ins Auto stieg, hatte er keine Ahnung, wer da neben ihm sass. Philipp, gerade aus dem Tessin in die Deutschschweiz gezogen, hatte weder die Erfolge von Rumpelstilz noch die von Polo Hofer und seiner Schmetterband mitbekommen, kannte weder «Rosmarie» noch «Kiosk» noch «Alperose».
Zudem waren ihm der langhaarige Hippie und seine schrottreife Karre eher suspekt. Aber sie hatten das gleiche Ziel – das Jazzfestival Montreux – also hörte der junge Blues-Fan Hanerys Ausführungen halbherzig zu.
«Hanery wurde zu einer sehr wichtigen Person in meinem Leben. Ich holte mir immer wieder Rat bei ihm. Ich verdanke ihm sehr viel.»
Zwei Jahre später spielte Fankhauser erstmals auf einem Festival – ausgerechnet als Opening Act für die Hanery Amman Band! Man traf sich backstage – und verstand sich diesmal blendend. «Hanery wurde zu einer sehr wichtigen Person in meinem Leben», erzählt Philipp Fankhauser. «Ich holte mir immer wieder Rat bei ihm. In seinen letzten Lebensjahren kam er auch vermehrt an meine Konzerte. Ich verdanke ihm sehr viel.»
Als Hanery Amman vor zweieinhalb Jahren dem Krebs erlag, verlor Philipp Fankhauser nicht nur ein Vorbild und einen Mentor, sondern vor allem einen guten Freund. Am Gedenkkonzert für Hanery im Rahmen des Race for Life 2018 rührte Philipp mit dessen Song «Chasch mers gloube» das Publikum zu Tränen. Jetzt gibt es seine Version des Hits als Single. Im Andenken an einen legendären Musiker, einen grossartigen Freund – und einen unvergessenen Trip ans Jazzfestival Montreux.