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Der Comedian gehört zur Hochrisikogruppe

Stefan Büsser: «Ich bin sehr konsequent in der Selbstisolation»

Für Stefan Büsser könnte eine Corona-Infektion tödlich sein. Er leidet an Cystischer Fibrose und gehört daher zur Hochrisikogruppe. In einem Interview erzählt er, wie er mit der Krankheit lebt, wie er mit der Isolation umgeht und was er älteren Menschen rät, die sich mit dem Lockdown schwer tun.

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Stefan Büsser

Stefan Büsser geht momentan nur noch mit seinem Hund Foxy raus.

Instagram / Stefan Büsser

«Mein Cola Zero lasse ich mir nach Hause liefern, und die anderen Einkäufe erledigt meine Schwester für mich», sagt Stefan Büsser, 35. Abgesehen von ihr sehe der Comedian momentan niemand in seiner Wohnung – und auch zu ihr halte er einen Sicherheitsabstand.

Stefan Büsser muss während der Corona-Pandemie besonders vorsichtig sein. Er leidet an der Lungenkrankheit Cystische Fibrose und gehört somit zur Hochrisikogruppe. «Ich bin sehr konsequent mit der Selbstisolation», erklärt der Comedian dann auch im Interview mit dem «SonntagsBlick» und sagt, dass es ihm momentan gut gehe.

«Die Krankheit hat meinen Alltag nie dominiert»

Wegen verschiedener Nebenwirkungen seiner Krankheit muss Büssi täglich zwischen 25 und 30 Tabletten schlucken, zudem macht er jeweils eine Stunde lang Atemtherapie. Seit einem halben Jahr sei Diabetes dazugekommen, weshalb er nun auch Insulin spritzen muss. Trotzdem sagt er: «Die Krankheit hat meinen Alltag nie dominiert.»

Im Sport sei er zwar jeweils derjenige gewesen, der zuletzt gewählt wurde, «aber gemobbt wurde ich nie», sagt der 35-Jährige. Der Ernst der Krankheit sei ihm als Teenager in einem Lager für Jugendliche mit Cystischer Fibrose bewusst geworden – als man über das Thema Lebenserwartung sprach.

Irgendwann wird ein Spenderorgan benötigt

«Nach meiner Geburt hatten die Ärzte meinen Eltern gesagt, sie sollten froh sein, wenn ich die Pubertät überlebe. Das war schlimm für sie», sagt der Comedian im Interview. Mit 15 habe man ihm dann prognostiziert, nicht älter als 35 zu werden. Sein jetziges Alter. Nun gibt es aber keine Prognosen mehr. «Der medizinische Fortschritt arbeitet zu unseren Gunsten.» Nach dem aktuellen Stand werde er aber irgendwann eine neue Lunge brauchen.

Dass sich manche ältere Menschen nun schwer tun mit dem Corona-Lockdown, während er sich konsequent isoliert, befremdet den Komiker und Moderator. «Sie denken sich, dass sie ihr Leben gelebt haben.» Nun gebe es aber viele andere, die sie dann im Altersheim anstecken, die gerne noch länger gemacht hätten. «Da muss man einfach sagen: ‹Wenn du gehen willst, geh zu Exit, du musst es nicht mit Corona machen.›» 

Zusammen mit dem Mediziner und Comedian Fabian Unteregger, 43, hat Büssi bereits zu Beginn des Lockdowns einen Erklärfilm gemacht, der auf Youtube über 300'000 Views hatte und sogar Einzug in den Schulunterricht hielt. «Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Schulstoff werde», sagt Stefan Büsser. Sein Ziel sei es gewesen, die Menschen humoristisch, aber doch seriös aufzuklären.

Momentan fehle ihm nicht unbedingt die Bühne, aber die Möglichkeit, die Menschen zum Lachen zu bringen. Sobald er die Selbstisolation aufheben kann, werde er sicher wieder einmal seine Schwester umarmen und mit seiner Mutter und dem Hund spazieren gehen. Und: «Mal wieder mit einer Frau ein Date zu haben, wäre schön.»

Von Fabienne Eichelberger am 19. April 2020 - 10:56 Uhr