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70 Jahre Betty Bossi

Vom Menüplan zur Kultmarke

Die Erfolgsgeschichte von Betty Bossi begann 1956 mit der ersten Betty Post und entwickelte sich zu einem vielseitigen Medienunternehmen, das jeden dritten Schweizer Haushalt erreicht.

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<p>Das Original: Diese Illustration war zu Beginn das Gesicht von Betty Bossi.</p>

Das Original: Diese Illustration war zu Beginn das Gesicht von Betty Bossi.

ZVG

Gute Dinge haben kein Verfallsdatum: Die Marke Betty Bossi beginnt mit Menüplänen, Rezepten und guten Ratschlägen. Heute sind die Kommunikationskanäle anders, die Hilfsmittel ausgeklügelter, der Zweck aber immer noch derselbe: Mit Genuss essen und leben.

Der Anfang: Schweizer Pflanzenöl

Astra wurde 1917 gegründet, die Produktion von Schweizer Pflanzenölen und Fetten begann. Zwölf Jahre später wurde das Unternehmen von der Firma Unilever mit Sitz in Rotterdam gekauft. Die hauseigene Werbeagentur Lintas vermarktete auch Astra-Produkte.

Bedürfnis abdecken: Infos statt Werbung

Am 1. April 1956 erscheint die erste Betty Post. Statt banaler Reklame hatte die Werberin Emmi Creola-Maag die Idee, Hausfrauen zu unterstützen und ihnen das Leben zu erleichtern. Der Name entsteht in Anlehnung an Betty Crocker, einer ähnlichen Kunstfigur aus den USA. Menüplan, Briefkasten, Budgetplanung, Eltern / Schule, Strickanleitungen, Unterstützung – das Bedürfnis nach Information und Hilfestellungen im Alltag wird perfekt abgedeckt.

Volljährig: Betty wird selbständig

1977 wird der Betty Bossi Verlag als eigenständiges und vom Mutterhaus Unilever und dessen Produkten unabhängiges Unternehmen gegründet. Ab 1965 werden die ersten Querformat-Ringbücher publiziert, ab 1966 wird das Abo-System eingeführt, 1973 erscheint das erste Hochformat- Kochbuch («Betty Bossi Backbuch»). Mit der Weiterentwicklung der Betty Bossi Zeitung steigen die Abozahlen markant an. Ab 1979 gibts die ersten Spezialangebote – praktische Küchen- und Haushaltsgeräte, die die Arbeit und das Leben erleichtern.

Online: Immer up to date

1995 wird Betty Bossi an Ringier verkauft, drei Jahre später wird mit www.bettybossi.ch die erste Online-Kochplattform der Schweiz lanciert (einen Facebook-Account erhält Betty 2011). Die Betty Bossi Zeitung erreicht eine Abonnentenzahl von über einer Million – sie erreicht jeden dritten Haushalt.

2001 folgt der Schritt ins TV mit der Koch- und Quizshow «al dente». Die Sendung zur Primetime auf SRF1 erreicht im Schnitt 740'000 Zuschauende, das welsche Fernsehen übernimmt das Format. Die Show läuft bis 2010. 2001 übernimmt Coop 50 Prozent der Aktien von Ringier. Gemeinsam mit der Schweizer Illustrierten und GaultMillau wird das Magazin «al dente» lanciert. 2012 übernimmt Coop 100 Prozent der Aktien, Betty Bossi wird zur Tochtergesellschaft, 2021 von einer AG zu einer Division der Coop Genossenschaft.

Im Regal: Zum Sofortessen

2002 lanciert Coop die ersten Convenience-Produkte unter dem Namen «Idee Betty Bossi», heute unter dem Markennamen. 2016 wird mit Marché Restaurants Schweiz AG der erste Zopf & Zöpfli-Verkaufsstand eröffnet. 2023 folgt eine Linie mit Produkten zur Nahrungsergänzung.

Neue Medien: Jetzt gibts auch eine App

Ab 2010 wird das Medienangebot erweitert und die erste App eingeführt. Ab 2017 werden Magazine für die glutenfreie Ernährung und den Thermomix lanciert, ebenso eine neue Rezepte-App. Ab 2020 hilft die zweite App «Gesund abnehmen», das Wunschgewicht zu erreichen. Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 stellt Betty Bossi alle 120 Rezeptbücher online kostenlos zur Verfügung.

MR
Monique RyserMehr erfahren
Von Monique Ryser vor 16 Stunden