Martin Rufener, 58, erlebt derzeit die dunkelsten Stunden seiner Karriere. Der ehemalige Erfolgstrainer der Schweizer Männer ist seit 2013 in Kanada als Alpindirektor tätig und war als Kurssetzer beim Todesfall des 17-jährigen Skirennfahrers Max Burkhart beim Nordamerika-Cup in Lake Louis involviert. «Es ist grausam, was hier derzeit abgeht. Ich bin in Gedanken bei den Angehörigen und leide mit ihnen», sagt Rufener gegenüber «Blick».
Tempo der Strecke extrem gedrosselt
Dabei hat der Berner Oberländer die Strecke extra entschärft. «Nach den Weltcuprennen in Lake Louise habe ich letzten Sonntag bei der Kurssetzung das Tempo extrem gedrosselt, weil das Niveau bei den sogenannten Noram-Rennen ja deutlich tiefer ist als im Weltcup», erklärt Rufener.
Auf der Piste die Orientierung verloren
Burkharts Sturz habe er nicht mit eigenen Augen gesehen. Er sei zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg Richtung Europa gewesen. «Aber gemäss Augenzeugen muss er die Orientierung verloren haben. Beim ersten Sprung nach dem Reservestart ist es wichtig, dass man nach links zieht. 62 Rennfahrer haben diese Aufgabe auch ohne Probleme gemeistert.»
Burkhart sei aber nach rechts gesprungen und danach in einem derart unglücklichen Winkel in den Sicherheitszaun gestürzt, dass er diesen mit seinen messerscharfen Kanten zerschnitt habe. Max Burkhart gehörte wie Deutschlands Slalom-König Felix Neureuther dem Skiclub Garmisch-Partenkirchen an.
Zwei tödliche Unfälle in drei Wochen
Der Tod Burkharts erschüttert die Alpin-Szene nur wenige Wochen nach dem Drama um den Franzosen David Poisson, †35. Der ehemalige WM-Dritte war Mitte November bei einem Sturz im Training des Abfahrtsteams im kanadischen Skigebiet Nakiska in der Provinz Alberta ums Leben gekommen.