Sie wollte Miss Schweiz werden, doch bereits in der Vorrunde des Schönheitswettbewerbs flog Raffaela Zollo, 25, raus. In einem Youtube-Video ärgert sich der prämierte Social-Media-Star nun lauthals über die Miss-Schweiz-Organisation und erhebt Vorwürfe.
Transsexuelle seien weiterhin tabu
In ihren Augen wäre sie die perfekte Miss Schweiz gewesen. «Ich bin bekannt, eine Geschäftsfrau, hübsch, gebildet und habe verschiedene Talente», brüstet sich die Transfrau in ihrem Video. Doch die Schweiz sei offenbar noch nicht bereit für eine transsexuelle Kandidatin, das sei offenbar immer noch ein Tabuthema.
Das sieht Angela Fuchs, 44, Mitinhaberin der Miss Schweiz Organisation anders: «Wäre es ein Tabuthema, hätten wir Frau Zollo gar nicht eingeladen. Die sexuelle Orientierung oder Identität einer Person spielt eben gerade keine Rolle. Daraus ein Tamtam zu machen, das wäre in unseren Augen konservativ», sagt Fuchs gegenüber SI online.
Zu exzentrisch für eine Miss?
Theatralisch lästert Zollo über die jüngsten Missen ab. Langweilig seien diese und fade. «Wer kann sich überhaupt noch an die Namen erinnern?», spottet Zollo. Sie dagegen sei die Unterhaltungsqueen. Auch in diesem Punkt ist Angela Fuchs anderer Meinung: «Eine Miss Schweiz ist eine starke Persönlichkeit mit Ausstrahlung, die die Schweiz mit Herzlichkeit, Bodenständigkeit und Offenheit repräsentiert. Die Miss-Schweiz-Wahl ist keine Plattform für exzentrische Selbstdarsteller.»
Zu klein - wegen fünf Millimetern
Der Grund der Absage ist letztlich banal: Raffaela Zollo erfüllte die Mindestgrösse von 168 cm nicht. «Beim Casting haben sie 167,5 cm bei mir gemessen. Wegen fünf Millimetern lehnen sich mich ab?», empört sich Raffaela Zollo. Die Mindestgrösse sei ein klares Kriterium, erklärt Angela Fuchs. «Raffaela Zollo hat diese meines Wissens nicht erreicht. Sie war zu klein.»
Verpasste Chance
Die Miss Schweiz Organisation habe mit der Absage eine grosse Chance verpasst, die Leute wollten Drama sehen, ist sich Zollo sicher. «Ich habe so viel zu bieten, so viel zu bieten», seufzt der Internetstar und fragt: «Bin ich einfach überqualifiziert oder zu bekannt?»
Dazu hält Angela Fuchs fest: «Womöglich hätten wir mit einem Social-Media-Star wie Raffaela Zollo mehr mediale Aufmerksamkeit erzielt, das ist eine berechtigte strategische Überlegung. Doch die Miss-Schweiz-Wahl möchte gerade unbekannten Persönlichkeiten ein Sprungbrett bieten.»