Emily Ratajkowski ist gerne nackt. Das merkt man auch an ihren Bikinidesigns: Sie bestehen zu geschätzten 95% aus gaaanz dünnen Bändeln. Stoff, wer braucht den schon? Ich, normalerweise. Auch deshalb habe ich es seit der Lancierung von Emratas Label Inamorata Ende 2017 nicht gewagt, eines ihrer Teile zu bestellen. Ebenfalls ausschlaggebend: Ich sehe nicht aus wie das Model mit der wohl berüchtigsten Figur im Business. Keine grossen Boobs, keine krassen Abs, dafür Cellulite und Besenreisser. Das nenne ich mal eine faire Verteilung.
Ich schäme mich nicht mehr für die kleinen Dellen (danke, Body-Positivity-Bewegung). Aber bin ich mental bereit, in meiner Stamm-Badi à la Emrata aufzukreuzen? Ich zweifle noch, als ich das Inamorata-Paket schon in den Händen halte. Als ich den «Las Olas»-Bikini auspacke sowieso. Huch, da ist tatsächlich wenig dran, ausser gefühlt fünf Meter Schnüre. Der Gedanke ans Anziehen ist gerade noch so schmerzhaft wie das Bikini Waxing, das ich vorausschauend über mich ergehen liess.
Irgendwie wickeln mich die Bändel dann aber doch um den Finger, sobald ich sie daheim um mich schlinge. So wenig Stoff sieht richtig … schmeichelhaft aus? Verstecken lässt sich nicht mehr viel, schon gar keine Unsicherheit über den eigenen Körper. Um in der Badi an der Sonne zu liegen, springe ich über meinen übrig gebliebenen Mini-Schatten. Und merke: alles easy. Niemanden interessierts, ob man zwei Zentimeter mehr von meinen Pobacken sieht. Mich lässts aber nicht ganz kalt – im positiven Sinn. (Fast) Nichts zu verbergen fühlt sich befreiend an. Also, tut es mir gleich: Kauft einen extra-knappen Bikini und tragt ihn ohne Thigh Gap und Ab Crack, dafür mit ganz viel Stolz.