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  4. H&M: Leder-Verbot für nachhaltige Mode und Schutz der Regenwälder

Bye-bye brasilianisches Leder

Dieser Modekonzern setzt sich für Regenwälder ein

Videos von Waldbränden im Amazonasgebiet gingen letzten Monat viral. Betroffen fühlten sich davon leider viel zu Wenige. Die H&M-Gruppe zieht jetzt allerdings strikte Konsequenzen.

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SHANGHAI, CHINA - 2019/09/07: Pedestrians walk past a Swedish multinational clothing-retail company Hennes & Mauritz, or H&M, store in Shanghai. (Photo by Alex Tai/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Zur H&M-Gruppe gehören auch COS, &other Stories, Monki, Weekday, Cheap Monday, Arket, Afound und /Nyden.

SOPA Images/LightRocket via Gett

Im August 2019 waren sämtliche News-Plattformen überhäuft mit erschütternden Bildern der Waldbrände im Amazonasgebiet: Allein in fünf Tagen brannten über 400'000 Hektar des kostbaren Regenwalds ab. Die H&M-Gruppe will dabei nicht länger zusehen: Der Fast-Fashion-Riese setzt sich einmal mehr für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein.

Wie das gehen soll? H&M verbietet ganz einfach den Import von Leder aus Brasilien. Die Rinderzucht ist eine der Hauptursachen für die Abholzung der Regenwälder, denn Tierhalter versuchen stets mehr Land für noch mehr Vieh und so noch mehr Gewinn zu ergattern – und nehmen dafür auch Brandstiftung in Kauf. Die gesamte H&M-Gruppe wird deshalb vorläufig auf brasilianisches Leder verzichten. Alles nur dummes Geschwätz? Im Gegenteil! In einer offiziellen Pressemitteilung bestätigte das Label, dass das Import-Verbot solange gilt, bis garantiert wird, dass das Leder nicht zu Umweltschäden im Amazonasgebiet beiträgt. Ergo: H&M setzt sich nicht nur für den Umweltschutz, sondern auch gegen die Brandstifter ein.

Das strikte Verbot des Konzerns überrascht allerdings nicht. Unter dem Motto «Rewear, Reuse, Recycle» kann man in den Stores von Monki, H&M, &other Stories und Afound seine alten Kleider in Recycling-Boxen werfen. Der Grossteil davon wird als Second-Hand-Ware verkauft und wir erhalten pro abgegebenen Kleidersack einen Gutschein für den nächsten Einkauf.

Damit aber nicht genug: Auch kaputte Kleidung kann in den Läden abgegeben werden – und zwar ganz egal von welcher Marke sie ursprünglich stammt. Die Stücke werden dann so recycelt, dass man die Stoffe weiterhin verwenden kann. Aus löchrigen T-Shirts werden plötzlich coole Scrunchies oder gleich eine komplett neue Kollektion wie die Conscious Collection von H&M.

Die Conscious Collection ist in sämtlichen H&M-Stores erhältlich, wir erkennen sie an ihrem grünen Etikett. Was sie von den anderen Kleidungsstücken im Laden unterscheidet? Die Teile enthalten mindestens 50 Prozent nachhaltige Materialen, bei recycelter Baumwolle mindestens 20 Prozent. Woher sie ursprünglich kommen, können wir übrigens bei fast allen Produkten online oder in der App nachlesen. Dort schreibt H&M auch: «Unser Ziel ist es, bis 2030 zu 100% recycelte oder andere nachhaltig hergestellte Materialien zu verwenden.»

Ganz schön schweres Geschütz, dass der Konzern da auffährt. Fassen wir noch mal zusammen: Nachhaltig einkaufen, gratis und mit gutem Gewissen entsorgen und recyceln, Regenwälder schützen und Rabatt beim nächsten Einkauf bekommen. Wir sind uns einig: Widerstand ist zwecklos!

Hier gibts die neueste Conscious Collection:

Von Lara Zehnder am 13. September 2019 - 16:27 Uhr