Ein goldener Vorhang. Viel mehr geben aktuell weder der Instagram-Account, noch der offizielle Online-Shop von Céline her. Pardon, die Rede ist natürlich von Celine, den Accent aigu auf dem «e» hat der neue Creative, Artistic und Image Director Hedi Slimane nämlich bereits offiziell entfernt. Glaubt man der Caption seines Posts, tat er das in Anlehnung an sein liebstes Jahrzehnt, die 60s, in denen der Accent nur selten zur Verwendung kam.
Alles neu bei Celine
Ein neues Logo hat das französische Traditionslabel also bereits. Ein neues Testimonial mit Lady Gaga, die bereits die erste Tasche aus der Feder von Slimane spazieren trägt, scheinbar auch. Und während die Stores des Brands noch (!) regulär geöffnet haben, sind online bereits alle Tore dicht. Weder auf der eigenen Website, noch auf gängigen Portalen wie Mytheresa oder Net-A-Porter kann man die letzten Entwürfe von Alt-Céline-Designerin Phoebe Philo ergattern. Business of Fashion berichtet ausserdem von Slimanes Plänen, sämtliche 140 Stores zu renovieren und das Sortiment um Menswear, Düfte und Couture zu erweitern. Und klar, auch die typische Celine-Handschrift mit voluminösen Silhouetten und klaren Schnitten wird sich mit dem neuen Chef-Designer unweigerlich verändern. Drei Wochen vor Slimanes Celine-Debut auf der Paris Fashion Week stehen also alle Zeichen auf Umschwung.
Ist die Luggage Tote bald ein Sammlerstück?
Die Frage die wir uns nun stellen: Gehören Taschen-Klassiker wie die Luggage Tote oder die Belt Bag bald der Vergangenheit an? Und sind unsere bisherigen Errungenschaften damit bald begehrte Sammlerstücke?
Wir vermuten: gut möglich. Bernard Arnault, der Vorsitzende von Celines Mutterkonzern LVMH, verlautete im Januar: «Das Ziel mit Hedi Slimane ist es, den Umsatz von Celine in fünf Jahren auf zwei oder drei Milliarden Euro zu erhöhen, vielleicht mehr.» Zur Einordnung: Phoebe Philo konnte den Umsatz mit ihren Entwürfen in zehn Jahren auf eine knappe Milliarde steigern. Es gibt also noch einiges zu tun. Aber: Es wäre nicht das erste Mal, dass der Designer eine solche Mammutaufgabe bewältigt. Mit Saint Laurent gelang ihm bereits Ähnliches. Gar nicht so unwahrscheinlich also, dass mit der wachsenden Popularität der Marke bald auch das Interesse an dessen «alten» Entwürfen steigt – und dass die Glücklichen unter uns, die bereits eine Céline-Tasche besitzen, einen kleinen Schatz in ihren Kleiderschränken lagern. Da sage nochmal jemand, Fashion sei keine gute Investition.