Ich komme gerade aus den Ferien. Im Gepäck eine zufriedenstellende Bräune, schöne Erinnerungen und eine kaputte Sonnenbrille. Sie hat Kratzer, weil sie in der Strandtasche von Sonnencreme, Büchern und eventuell einem Selfiestick zerquetscht wurde. Ausserdem eiert ein Bügel, weil ich mich des Öfteren auf ihr niedergelassen habe. Nun muss ich die gleissenden Sonnenstrahlen ertragen und bekomme Falten vom Blinzeln. Eine Ersatzbrille habe ich nicht. Ich hatte mal eine, aber die habe ich verloren. Es ist traurig, aber ich hätte es verhindern können: Wenn ich eine Brillenkette besessen hätte!
Denn das Ding, das an alte Sekretärinnen gleichermassen erinnert wie an die ikonischen Proleten-Brillen von Chanel aus den frühen Neunzigern, sorgt unumstritten für Ordnung obenrum. Nie muss man die Brille einstecken, sie baumelt sicher um den Hals. Und jetzt denkt mal kurz drüber nach, wie ermüdend Shoppen bei Sonnenschein ist! Wie? Gar nicht? Doch doch, denn da heisst es in einer Tour: Brille auf, Brille ab! Draussen ist es ohne zu hell, drinnen mit zu dunkel. Mit einer Brillenkette kann man von Shop zu Shop hüpfen und die Sonnenbrille bei Bedarf einfach von der Nase rutschen lassen. Zack – trägt man eine hübsche Kette um den Hals.
Da sind wir auch schon beim Stichwort: Die Brillenkette ist so viel Accessoire genug, dass man auf Ohrringe und anderen Schmuck getrost verzichten kann. Minimalisten tragen dünngliedrige Goldketten, Sommersüchtige wagen sich an Muscheln und bunte Perlen. Die gemeine, weiss schimmernde Perle ist die ganz klassische Option. Ach, die Möglichkeiten sind endlos! Eins aber ist sicher: Die Brillenkette upgradet den Look. Und entlastet zusätzlich das Hirn. Letzten Endes somit auch das Konto. Was will man mehr?