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Dominique Rinderknechts Fashion-Label

Wo «Hueregeil» draufsteht, ist es auch drin, oder?

Die Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht lebt neuerdings in Südafrika. Dort küssen sie nicht nur Sonne und Verlobter, sondern auch die Muse. Unter dem euphorischen Namen Hueregeil entwirft sie nun Streetwear, die offensichtlich viel will. Das ist nie verkehrt. Aber was kann sie? Ein Check.

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Instagram/dominique_rinderknecht

Gute Zeiten für Dominique Rinderknecht. In ihrer Wahlheimat Südafrika hat die Ex-Miss nicht nur die Liebe, sondern auch den inneren Frieden gefunden. 

Instagram/dominique_rinderknecht

Wer?

Nun ja, das «Zürichind» Dominique Rinderknecht. Das hübsche, blonde Mädchen mit den vielen Gesichtern, das in die weite Welt auszog. Seit Mai 2021 ist sie mit dem südafrikanischen Pilot und Musiker Drew Gage verlobt und ihm kürzlich überglücklich, aber mucksmäuschenstill, nach Kapstadt gefolgt. Never forget: Vor Drew war Dominique vier Jahre lang mit Model Tamy Glauser zusammen – schillernd, öffentlich und laut, die Rechte der LGBTQ-Community immer stolz auf der Brust getragen. Und daran hat sich nichts geändert: «Ich stehe für full equality in jeglicher Hinsicht [...] und liebe Fashion in all ihren Formen, Farben und Ausschweifungen», so die Ex-Miss. Aus dieser Kombi hat sie nun einfach mal was gemacht. Zu lesen ist dieses Zitat nämlich im Onlineshop ihres ersten eigenen Modelabels. Und das ist ein Herzensprojekt und heisst Hueregeil.

Was?

T-Shirts gibts. Schwarze und Weiss. Klassisch und cropped. Ausserdem kleine Täschchen und eine XXL-Tote-Bag, so gross wie das Statement hinter dem Namen, der unübersehbar auf jedes Teil gedruckt ist: «Den Begriff hueregeil kennt jede*r Schweizer*in und ja, es ist total Slang und verpönt und trotzdem benutzen das Wort ziemlich viele von uns. [...] Wir benutzen es, wenn wir etwas Hammer finden. [...] Und ob du nun die Produkte, das Leben oder dich selbst hueregeil findest – just go for it and feel it!»

It's a vibe, sagt man (oder die Kardashians) doch heute so schön. Dazu gehören auch fabelhafte Männer in Crop Tops. «Es gibt bewusst keine Unterteilung in Männer- und Frauenmode, da diese Einteilung veraltet, nicht allumfassend ist und jede*r tragen soll was persönlich stimmt», so Dominque über ihre Unisex-Kollektion.

Wie?

Selbst ist die Frau: «Meine Produkte sind so nachhaltig produziert wie es mir möglich ist. Alles, was ich selber herstellen kann, tue ich auch. Und die verwendeten Materialien sind über lange Zeit sehr sorgfältig ausgesucht worden», so Dominique. Lange hat sie nach den richtigen Materialen gesucht. Gefunden hat sie nun Bambus. Der Siebdruck wird per Hand performed, das macht alles zu Einzelstücken. Der Bestand ist limitiert. Das Logo hat ausserdem eine Geschichte: «Es ist nicht einfach von Grafiker*innnen kreiert worden, sondern aus einem Schmuckstück entstanden. Als ich angefangen habe, Schmuck herzustellen, habe ich mir einen Ring gemacht und hueregeil dort reingehämmert. Das Logo ist ein Abbild dieses Ringes.» Korrekt, Schmuck macht sie nämlich auch.

Warum?

Gute Frage. Dominique hat, wie eingangs erwähnt, die Muse geküsst: «Nun bin ich in Südafrika mit dem Drang nach kreativer Verwirklichung, Dinge endlich auszuprobieren, ins kalte Wasser springen und einfach mal zu tun, was ich schon immer wollte, aber mich nie traute (weil es zu unsicher ist). So startete ich einen Nähkurs, liess mir zeigen wie man Siebdrucke selber macht, lerne wie man Schmuck schmiedet und eröffne einfach mal einen Onlineshop für meine Kreationen.» Zack, Boom, so schnell gehts.

Und im Grunde macht die 32-Jährige das, was wir alle tun sollten. Leidenschaften ausleben, ans eigene, gesunde Selbstverständnis appellieren und das in fetten Lettern legitimieren: «Hueregeil steht für Empowerment! In jeglicher Hinsicht... Das Leben bietet so viele wunderschöne Seiten - zeig, wenn du es hueregeil findest! Und sei stolz auf dich selbst – ja, du darfst dich auch selbst mal hueregeil finden.» Recht hat sie. Ob es noch mehr Basic-T-Shirts braucht, könnte man fragen. Und ob man, um den Labelnamen nicht aufdringlich zu finden, ein bisschen Abstand braucht und nach Südafrika ausgewandert sein muss. Aber hey, die gute Absicht zählt. Und die ist leider geil.

Von Style am 3. Juni 2022 - 17:30 Uhr