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  4. Bubble Tea: Rezept zum Selbermachen

Egal, machts euch selbst

Fragt ihr euch auch, warum Bubble Tea zurück ist?

Sie warten in langen Schlangen vor den kleinen Läden, um eine Mischung aus Tee und Milch zu schlürfen und winzige Tapiokabällchen am Gaumen zerplatzen zu lassen: unerschütterliche Bubble-Tea-Fans. Die gab es vor zehn Jahren, die gibt es jetzt. Wir haben ein Rezept für euch – damit ihr nicht mehr anstehen müsst.

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Instagram/paopao.moderntea.ch

Bei Pao Pao an der Zürcher Kalkbreite gibt es nur Take-Away. Mit Bubble Tea sitzt man nicht – man steht an und posiert dann.

Instagram/paopao.moderntea.ch

Als hätte TikTok gleichzeitig die Hälfte seiner Follower auf die Strasse gespuckt: Wie die Perlen in dem Getränk, das sie in den Händen halten, drängen sich fleissig geschminkte Teenager mit nackten Bäuchen und Bucket Hats vor einem Take-Away-Shop und verlangen nach flüssigem Vergnügen, das auf der Zunge zerspringt. Vor knapp zehn Jahren hat eine deutsche Studie dem Schweizer Ur-Bubble-Tea-Hype den Todesstoss versetzt – krebserregende Stoffe attestierte man den Kügelchen aus Asien fälschlicherweise – jetzt verharrt die nächste Generation vor der zu platzen drohenden Trend-Blase. Oder hält sie dieses Mal?

An der Zürcher Kalkbreite hat mit Pao Pao soeben ein millennialpinkes Traumland eröffnet. «Durch die Globalisierung und Social Media sind Foodtrends immer schneller überall auf der Welt. In Asien war Bubble Tea nie weg. Daher denken wir, dass das Getränk in Europa auf natürliche Art und Weise wieder an Aufschwung gewonnen hat, weil es schlicht und einfach ein cooles, leckeres und kreatives Getränk ist, das Spass macht», erklärt uns Geschäftsführer Tung. Die neue Bubble an Anhängern wird also nicht müde, die bunten Becher neben ihren überzeichneten Augenbrauen in die Handykamera zu halten. Auch bei Pao Pao räumt man ein: «Wir haben Kunden jeglichen Alters, aber die Hauptkunden sind tatsächlich unter 25 Jahren.»

Den Zeitgeist im Becher

Im unbedingt transparenten Plastik schwimmt gekühlter Schwarz- oder Grüntee als Basis, alternativ ein teeinfreies Produkt auf Fruchtsirup- oder Milchbasis. Das kann easy-breezy fruchtig sein, aber auch Milkshake-schwer oder schlicht cremiger Kaffee-Ersatz. Die magische Zutat des Drinks aus Taiwan aber bilden bunte Kügelchen mit verschiedenen Aromen, die von einem dicken Strohhalm in die übermalten Münder gesogen werden. Es handelt sich dabei um sogenannte Tapiokaperlen, die aus der Stärke der Maniokwurzel gewonnen werden.

Aber wie geht das mit dem Diktat eines möglichst healthy Lebens einher, das wie ein süsses Damoklesschwert über unseren glowenden Häuptern schwebt? «Bewusster Teegenuss gewinnt stetig mehr an Bedeutung – Bubble Tea ist defintiv gesund, wenn man es mit dem Zucker nicht übertreibt. Alle Vorteile der hochwertigen Tees bleiben erhalten», so die Inhaber von Pao Pao. Was man womit kombinieren will, kann man selbst wählen. An pastellfarbenen Theken, in deren Auslagen sich Perlen in allen Farben des Regenbogens häufen. Das ist instagrammable, das passt ins Jetzt. Wieder? Nun vielleicht sogar besser. Denn grade laufen wieder Mangas rauf und runter, in der Bravo turnt K-Pop auf den Postern herum und Anstehen ist nicht mehr lästig, sondern Lifestyle.

Perlen der Getränkekultur – so macht man klassischen Bubble Tea selbst

Das Geheimnis ihres Bubble Teas wollte man uns bei Pao Pao natürlich nicht verraten. Es bleibt uns also nicht anderes übrig, als sich in Zürich in die staunende Schlange zu stellen oder zu versuchen, den Zaubertrank selbst nachzubrauen.

Man braucht:
40g   Tapiokaperlen (aus dem Asialaden)
5dl    Milch
2.5dl Schwarz- oder Grüntee
1       Schuss Zuckersirup (bestehend aus Zucker und Wasser)
         Eiswürfel

So gehts:
Tee kochen, eher stark, bitte. Abkühlen lassen und kalt stellen. Den Zuckersirup zubereiten, indem die gleiche Menge Zucker und Wasser erhitzt wird, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Abkühlen lassen. Die Tapiokaperlen in heissem Wasser kochen – wenn sie an der Oberfläche schwimmen, auf mittlerer Hitze noch mal 30 Minuten weiterköcheln lassen. So werden sie innen weich und gummiartig. Die Perlen dann mit kaltem Wasser abspülen und mit dem Zuckersirup in ein Glas geben. Nun Milch, Tee und Eiswürfel in einem Shaker durchschütteln und in das Glas mit den Tapiokaperlen giessen.

Wir servieren die gesunde Variante: kalorienarmer Orange-Bubble-Tea

Man braucht: 
50 g Tapiokaperlen
        Tee, z.B. Orange-Traube
2 EL Granatapfelsirup
2dl   frisch gepresster Orangensaft
        Eiswürfel

So gehts:
Tee kochen, abkühlen lassen und kalt stellen. Die Tapiokaperlen wie gehabt in heissem Wasser kochen – wenn sie an der Oberfläche schwimmen, auf mittlerer Hitze noch mal 30 Minuten weiterköcheln lassen. Die Kügelchen dann mit kaltem Wasser abspülen und ins Glas geben. Tee, Granatapfelsirup, Orangensaft und Eiswürfel mit einem Standmixer einmal kurz verwirbeln und sofort auf die Gläser verteilen.

Von lei am 4. Mai 2021 - 17:54 Uhr