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Jetzt gibts Ärger von Selena Gomez

So absurd sind die Schönheitsideale von Snapchat

Ist Selena Gomez nicht schön genug? Snapchat suggeriert mit seinen Filtern genau das. Eine Frechheit, findet Selena. Und wir schliessen uns an – Filter-Test inklusive.

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Selena Gomez

Die 26-Jährige findet sich auch ohne Filter schön. Zu Recht.

Getty Images

«Wenn du mich so anschaust wird mir alles andre egal. Deine blauen Augen sind phänomenal», sang die Neue-Deutsche-Welle-Band Ideal 1981. Selena Gomez findet ihre blauen Augen alles andere als phänomenal. Die sind nämlich fake. Eigentlich hat die 26-Jährige wunderschöne, marronifarbene Augen – bis sie Snapchat öffnet. Da legt sich, wie von Zauberhand, bei fast jedem Filter ein babyblauer Schleier über die Gomez’sche Iris. Und das findet die schauspielende Sängerin überhaupt nicht lustig. 

Muss ich solche Augen haben, um … schön zu sein?

philosophiert Selena in ihrer Insta-Story. Nein, natürlich nicht! Ihre 147 Millionen Follower lieben sie genauso, wie sie ist. Das Hashtag #BrownEyesAreBeautiful verleiht digitalen Nachdruck.

Wir finden: Selenas Frage ist berechtigt. Aber die Augenfarbe ist fast noch das geringste Übel. Schliesslich verändern die Filter des Instant-Messaging-Dienstes nicht nur die, sondern gleich die ganze Gesichtsform, zaubern vollere Wimpern, einen perfekten Eyeliner, lassen jede einzelne Pore verschwinden und tünchen die Wangen in gesundes, aber dezentes Apfelrot. Die Folge? Schaltet man die Filter aus, erschrickt man sich ab seiner echten Visage in der Frontkamera erst mal zu Tode. Müde sieht man plötzlich aus, alt und farblos. Flawless? Nicht mal annähernd.

Das Smartphonecase mit dem Aufdruck «Social Media seriously harms your mental health» hat sich nicht umsonst zum Verkaufsschlager gemausert. Was sicher als Scherz gemeint ist, ist leider die traurige Realität. Immer wieder löschen Stars wie Selena Gomez, Kendall Jenner und Justin Bieber vorübergehend ihre Instagram-Accounts, weil sie mit dem Druck nicht zurechtkommen. Hailey Bieber erklärte Anfang des Jahres, dass ihr Leben in den sozialen Medien zwar traumhaft aussieht, aber auch sie unsicher, sensibel, verletzlich und traurig ist und sich ständig mit den Menschen vergleicht, die (scheinbar) happy und makellos durch ihren Feed fliessen.

Was lernen wir daraus? Social Media seriously harms your mental health. Und zwar nicht nur die von Otto-Normal-Usern, sondern auch die von den vermeintlich Reichen und Schönen. Also Snapchat und Instagram, hört doch bitte auf, am laufenden Band Filter zu programmieren, die uns noch mehr an uns zweifeln lassen, als wir es eh schon tun. Lustige Hundeohre, okay. Ein regenbogen-kotzendes Einhorn, gerne. Aber bitte, bitte, bitte, lasst uns unsere grünen und braunen Augen, unsere Schatten und Falten, unsere Kinnlinie und unsere Poren. Herzlichen Dank. 

Von Laura Scholz am 12. März 2019 - 18:00 Uhr, aktualisiert 12. März 2019 - 19:58 Uhr