210 Franken gibt der Durchschnittsschweizer pro Monat für Kleider und Schuhe aus. Damit liegen wir im europäischen Vergleich – wenig überraschend – ziemlich weit vorn. Während wir also fröhlich weiter kaufen und kaufen, ändern sich die Zeiten bei anderen: Die Modeindustrie wird immer kritischer betrachtet und mehr und mehr Blogger und Influencer wenden sich vom Konsumwahn ab. Natürlich ganz in Blogger-und-Influencer-Manier, soll heissen: öffentlich dokumentiert und radikal.
Gesetztes Ziel: Keine Ausgaben
Die Grade der Drastik variieren dabei: Von einer komsumfreien Woche über einen Monat bis hin zu einem ganzen Jahr ist alles dabei. «Kein Konsum» heisst dabei nicht unbedingt immer das Gleiche, lässt sich aber grob so definieren: Verbrauchsmaterial und Nahrung werden weiter eingekauft, Mode, Beautyartikel und Accessoires sind tabu. Natürlich soll der Stil nicht zu Lasten der No-Buy-Challenge gehen: Statt neu zu kaufen wird das, was vorhanden ist, neu kombiniert oder mit wenigen Handgriffen aufgewertet. Vom Make-up wird benutzt, was da ist – in den meisten Fällen ist das schliesslich mehr als genug.
Klicks statt Klamotten
Passend dazu sammeln No-Buy-Blogs und Reddit Threads wie MakeUpRehab in kürzester Zeit Zehntausende Abonnenten. Der Konsens: Wie schaffe ich es, mich von meiner Fashion- oder Beauty-Abhängigkeit zu lösen? Natürlich macht der Ansatz Sinn. Eine ernsthafte Kaufsucht ist nicht zu unterschätzen und kann Menschen in die Schuldenfalle treiben. Und gerade in unserer von Konsum getriebenen Gesellschaft schadet es nicht, sich den ein oder anderen Kauf doppelt zu überlegen. Doch gerade bei No-Buy-Bloggern, -Vloggern und -Influencern wird man das Gefühl nicht los, dass diese nun statt Klamotten einfach Klicks sammeln.