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  4. SRF-Serie «Wilder»: Die Kritik zur 4. Folge

«Zivadinovic zappt»

Härter, schärfer, «Wilder»

Herzlich willkommen zum neuen TV-Blog von SI online! Setzen Sie sich zu uns aufs Sofa und zappen Sie mit uns durchs Fernsehprogramm. Den Anfang macht Maja Zivadinovic. Die Redaktorin hasst eigentlich Krimis. Doch nun muss sie gestehen: «‹Wilder› hat mein Herz erobert!»

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Sarah Spale und Jonathan Loosli als Rosa Wilder und Daniel Räber

Werden von ihren Gefühlen zur Sünde verleitet: Rosa Wilder (Sarah Spale) und Daniel Räber (Jonathan Loosli).

SRF/Pascal Mora

Es gibt ein Phänomen, das mich besonders nervt: Sobald alle etwas cool finden, entsteht ein Hype. Und sobald ein solcher kreiert ist, muss man diesen Hype sofort Scheisse finden. Weil Mainstream! Und Mainstream gleich böse. Wir Menschen sind crazy Geschöpfe! 

Da gibt es aber eine Serie, die den Hype schon seit vier Wochen nicht nur halten kann, nein, man darf das SRF-Werk immer noch feiern, ohne uncool zu sein. Ich rede von «Wilder». Mehr noch: Ich liebe «Wilder». Das, obwohl ich Krimis grundsätzlich boykottiere. Ich bin halt mehr so das «Sex and the City»- und «Grey's Anatomy»-Mädchen. Ich war als Teenager schon Team «Beverly Hills 90210» statt «X-Files».

Dunkle und schlimme Geheimnisse

In der vierten von sechs Folgen «Wilder» jedenfalls, die das SRF am Dienstag um 20.05 Uhr zeigte, habe ich alles erlebt, was ich von einem perfekten TV-Abend erwarte. Bevor ich Sie auf meine Achterbahn der Gefühle mitnehme, ein paar Sätze zum Plot: 

Im verschneiten Oberwies wird der Künstler Armon Todt (Christian Kohlund, 67) umgebracht. Zeitgleich verschwindet Amina Al-Baroudi (Amira El Sayed, 26), die Tochter des reichen ägyptischen Karim Al-Baroudi (Ercan Durmaz, 52), der in Oberwies ein Hotel bauen will - was vielen Dorfbewohnern missfällt. 

Ab sofort macht das sehr ungleiche Duo Rosa Wilder (Sarah Spale, 37) und Manfred Kägi (Marcus Signer, 52) Jagd auf den Mörder und deckt im Lauf der Ermittlungen immer mehr dunkle und schlimme Geheimnisse im Dorf auf. 

Sarah Spale als Rosa Wilder und Marcus Signer als Manfred Kägi in «Wilder»

Machen Jagd auf den Mörder: Rosa Wilder (Sarah Spale) und Manfred Kögi (Marcus Signer).

SRF/Pascal Mora

Ein Toter, eine Teenie-Schwangerschaft und ein Ehebruch

In den ersten drei Folgen erfuhren wir: Rosa Wilders Mutter Christine Wilder (Ruth Schwegler, 55), hat eine aussereheliche Affäre mit dem grusligen Tankstellenbesitzer Urs Glutz (Ernst C. Sigrist, 61). Aminas Bodyguard Rashad Rahmani (Samir Fuchs, 40) heisst gar nicht Rashad Rahmani.

Und: Er ist ein international gesuchter Terrorist. Mit Aminas (Amira El Sayed, 26) Verschwinden hat er aber nichts zu tun. Dafür - jetzt Atem anhalten, wir sind bei Folge 4 angekommen - hat Rashad, der anders heisst, vor ein paar Jahren Kägis Freund umgebracht. Zäckbummpäng, der Schock sitzt tief.

Rasant gehts weiter. Der dröge Jakob Siegenthaler, (Julian Koechlin, 25), Sohn der Dorfladenbesitzer mit einer leicht gestörten Sexualität, hat schnellen Sex mit einer Journalistin. Nicht, dass das sehr wichtig wäre. Aber vor zwei Folgen habe ich mich noch darüber aufgeregt, dass SRF Skrupel hat, Sex zu zeigen. Eine Aussage, die ich jetzt zurück nehme.

Sind Sie bereit für den nächsten Sex-Hammer?

Also. Dass zwischen Rosa Wilder und Daniel Räber (Jonathan Loosli, 38) mal was war, hat der geneigte Zuschauer schon lange geschnallt. Räber ist jetzt aber verheiratet. Und Wilder zu busy für Liebesgschmäus. Denkt man. Und irrt sich. In einem intimen Moment werden die beiden von ihren Gefühlen übermannt und zur ausseherlichen Sünde (also er!) getrieben.

Julian Koechlin als Jakob Siegenthaler in «Wilder»

Ist der Sohn der Dorfladenbetreiber. Warum aber hat Jakob Siegenthaler (Julian Koechlin) ein schräges Verhältnis zur Sexualität und warum greift er hier zum Messer?

SRF/Pascal Mora

Als wäre das nicht genug Drama, werden die beiden von Räbers geistig verwirrter Mutter Beatrice Räber (Emanuela von Frankenberg, 56) und Daniels Frau Nicole Räber (Nina Mariel Kohler, 33) beobachtet.

Ein Täter gesteht

Da ist noch ein Moment, der mich fast vom Sofa weghaut. Wir erfahren, wer Amina angefahren und liegen gelassen und somit Fahrerflucht betrieben hat. Es ist der Hotelbetreiber und werdende Vater Martin Rindlisbacher (Philippe Graber, 42). Im Kreuzverhör mit Rosa Wilder kann er nicht anders - und gesteht.

Philippe Graber als Martin Rindlisbacher in «Wilder»

Hat Amina angefahren und liegen gelassen: Martin Rindlisbacher (Philippe Graber).

SRF/Pascal Mora

Zusammenfassend zählen wir bis jetzt zwei Tote. Zum einen den Künstler Armon Todt  (Christian Kohlund, 67) und zum anderen den Terroristen Rahmani. Haben wir schon darüber geredet, dass es Kägi war, der ihn unabsichtlich getötet hat und jetzt vom Dienst suspendiert ist? Und wir wissen: Die Oberwieser haben Sex. Rosa mit Daniel, Rosas Mama mit Glutz, Jakob mit der Journalistin. 

Auch wissen wir, dass Amina lebt. Aber noch nicht vernehmungsfähig ist. Bekannt ist auch, dass Kägi wegen Rahmani die Liebe seines Lebens verloren hat. Einen letzten Schocker habe ich mir extra für den Schluss aufgehoben. IM ALTER VON 15 JAHREN WAR ROSA SCHWANGER. VON ARMON. Es war ein Kind der Liebe. Rosas Mutter zwang die damalige Teenagerin aber zum Schwangerschaftsabbruch. 

Amira El Sayed als Amina Al-Baroudi in «Wilder»

Sie lebt! Aber was genau ist mit Amina Al-Baroudi (Amira El Sayed) passiert?

SRF/Pascal Mora

Du hast es in sich, Oberwies!

Bleiben nur noch rund 5000 offene Frage und die eine, die wohl am meisten brennt: Wer zum Teufel hat warum Armon umgebracht und was ist mit Amina passiert? Gut, das waren zwei Fragen! Es sei uns erlaubt!

Wir müssen uns jetzt so oder so eine Woche gedulden bis zum zweitletzten Teil. Kein einfaches Unterfangen. Gehen wir es gemeinsam an und freuen uns, denn: Oberwies, wir sehen uns pünktlich nächsten Dienstag  wieder!

Maja Zivadinovic
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Von Maja Zivadinovic am 28. November 2017 - 21:15 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:59 Uhr