1. Home
  2. Body & Health
  3. Fitness
  4. Unterwäsche beim Sport: Das tragen wir fürs Workout drunter

Sweat, sweat, Baby!

Eignen sich normale Slips eigentlich zum Sport?

Los, auf gehts zum Workout! Egal ob das nun daheim, draussen oder doch wieder im Fitnessstudio stattfindet: Wir schmeissen uns in Sport BH und Tights und sprinten los. Aber: Was ist eigentlich mit dem Slip für drunter? Ist das Spitzen-Teil okay?

Artikel teilen

Frau macht Sit-ups

Wer ins Schwitzen kommt, sollte auf die richtige Wahl der Unterwäsche achten.

Getty Images

Hinter dem richtigen Outfit fürs Workout steckt eine millionenschwere Industrie: Neben Sport-BHs, Kleidung und Schuhen werden neben speziellen Socken und Handtüchern auch Stirnbänder, Pulsmesser und andere Gadgets aller Art vertrieben. Und wir kaufen sie munter ein. Man will ja perfekt ausgerüstet sein, wenn man sich schon zum schweisstreibenden Training zwingt. Nur über eins scheint sich irgendwie niemand Gedanken zu machen – weder die Industrie noch wir selbst. Die Rede ist von Unterwäsche. 

Denn jetzt mal Hand aufs Herz: Wer von euch wechselt seinen Slip vor dem Workout? Nach der Dusche im Anschluss ist es klar – aber muss wirklich gleich doppelt neue Wäsche her? Nun, vielleicht: Kunstfasern wie etwa Polyester haben sich bei Sportswear immerhin nicht umsonst bewährt. Sie transportieren die Feuchtigkeit ab und trocknen schnell. Weniger atmungsaktive Materialien würden dazu führen, dass zwischen der verschwitzten Kleidung und der Haut ein feuchtes Milieu entsteht. Das kann Irritationen und unerwünschte Hautveränderungen begünstigen.

Und wo kommt beim Workout besonders wenig Luft hin? Erraten!

Falsche Sportunterwäsche kann Scheidenpilz begünstigen

Hefepilze fühlen sich an feuchtwarmen Plätzen wohl – unter anderem deshalb haben viele Frauen ab und an mit Scheidenpilzinfektionen zu kämpfen. Und durchs Schwitzen, insbesondere unter der falschen Unterwäsche, entsteht ein umso feuchteres und entsprechend infektionsfreundlicheres Klima. Vor allem im Intimbereich sind atmungsaktive Fasern also das A und O. Was das im Klartext heisst?
Merinowolle gewinnt auf der Beliebtheitsskala. Sie ist perfekt für Sport im Freien geeignet und nimmt kaum Gerüche auf. Ausserdem verteilt sie den Schweiss gut, so dass dieser verdunsten kann. Für kurze Workouts ist auch Baumwolle in Ordnung. Mit Kunstfasern wie Modal oder Polypropylen ist man im Zweifel aber besser beraten. Wichtig ist hier mehr als das Material vor allem die Webstruktur, die dafür sorgt, dass der flüssige Schweiss in der Faser gebunden wird und verdunsten kann. 

Sitz, Schnitt und Polsterung

Viele scheuen sich vor Pantylines unter engen Sporthosen. Aber hey, prinzipiell zeigen die nur: «Huch, wir tragen Unterwäsche. Skandalös!» Es gibt noch mehr Gründe auf die Blicke der anderen zu pfeifen: String-Tangas, die zwischen den Beinen scheuern und die Haut aufreiben, können durch sportliche Bewegung Verletzungen im Intim- und Analbereich mit sich bringen. Und schon kleinste Risse in der Haut bedeuten für verschiedene Erreger eine bequeme Eintrittspforte. Wer die Abdrücke trotzdem nicht in Kauf nehmen will, setzt auf Seamless-Unterwäsche.

Genauso verkehrt: superenge Höschen. Diese verhindern eine gute Belüftung und Durchblutung des Intimbereichs. Die Unterwäsche sollte zwar anliegen, aber unbedingt bequem sein. Direkt an der Stelle, an der die Vulva anliegt, kann bei einigen Sportarten ausserdem eine leichte Polsterung sinnvoll sein, etwa beim Spinning. Wer dafür nicht extra neue Unterwäsche kaufen will, setzt auf eine atmungsaktive Slipeinlage als Polstermaterial.

Hygiene ist das Wichtigste

Auch das beste Material ersetzt die Hygiene nicht. Wenn ihr es angenehmer findet, nach dem Sport erst zu Hause zu duschen: Bitte trotzdem das Höschen wechseln, noch bevor ihr euch auf den Heimweg macht.

Von Laura Pomer und Malin Mueller am 19. Mai 2020 - 15:54 Uhr