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Schlechte Laune?

So merken wir, ob unsere Hormone aus der Balance sind

Wenn der Körper und die Psyche verrückt spielen, könnten die Hormone schuld sein. Welches die häufigsten Anzeichen dafür sind und wann man den Hormonstatus bei einer Ärztin oder einem Arzt abklären sollte, erklärt Dr. med. Bettina von Seefried.

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Frau in einem Rapsfeld mit gelber Sonnenbrille

Eine kleine Auszeit kann Wunder bewirken. Was aber, wenn nichts gegen Stimmungsschwankungen hilft? Dr. Bettina von Seefried erklärt, wann man deswegen zur Ärztin oder dem Arzt sollte.  

imago images/Cavan Images

1. Gemütszustand

Stimmungsschwankungen können auf der einen Seite hormonell bedingt sein oder auch durch hormonelle Einflüsse verstärkt werden, falls sie schon vorhanden sind. Wir kennen das als Prämenstruelles Syndrom PMS oder auch als ein Symptom in der Perimenopause. Bei der Problematik PMS erkennt die Frau eindeutig einen Rhythmus im monatlichen Zyklus. Zum Beispiel, dass sie in der zweiten Zyklushälfte (also nach dem Eisprung, etwa zehn bis vierzehn Tage vor dem Einsetzen der Mens) regelmässige depressive Verstimmungen hat. In der Perimenopause äussert sich das Symptombild durch seelische Melancholie, aber häufig auch durch Reizbarkeit, abnehmende Belastbarkeit generell und abnehmenden Tatendrang. Zur Abklärung reicht eine genaue Befragung meistens aus, zeitweise braucht es aber auch Hormonbestimmungen aus dem Blut. Diese bestätigen aber häufig nur die Diagnose und sind nicht unbedingt notwendig.

2. Libido

Das Absinken der Libido ist sehr individuell und multifaktoriell. Durch die Gabe von verschiedenen Hormone, wie dem Steroidhormon DHEA oder Testosteron, kann die Lust gesteigert werden. Die Hormone sind aber nicht der einzige Faktor. Beziehungen leiden unter der Alltagsbelastung. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sich Paare bewusst Zeit füreinander nehmen. Manchmal hilft auch eine Paartherapie.

Dr. med. Bettina von Seefried

Dr. med. Bettina von Seefried, Inhaberin von gyn-health in Zürich. 

Felix Bucher

3. Schlaf

Eine Schlafstörung ist häufig eines der ersten Anzeichen eines absinkenden Progesteronspiegels in der Perimenopause. Zeitweise kann man diese gut mit den Hormonen Progesteron oder Melatonin behandeln. Bei Frauen unter 45 Jahren sind hormonbedingte Schlafstörungen weniger häufig. Müdigkeit und Erschöpfung können auch aufgrund einer Nebennierenerschöpfung auftreten. Dann sind die Auswirkungen ähnliche wie bei einem Burn-out. Oft kommen diese Symptome aber auch vor, weil Frauen sich häufig überlasten und zu hohe Ansprüche an sich selber stellen.

4. Gewichtszunahme

Die Gewichtszunahme in der Zeit der Wechseljahre ist frustrierend, hat aber eigentlich nichts mit der zusätzlichen Gabe von Hormonen zu tun. Viele Frauen haben trotzdem Angst, dass sie durch eine Hormonersatztherapie zunehmen. Dabei ist unser Stoffwechsel die Hauptursache. Dieser sinkt mit der Zeit der Wechseljahre ab, so dass man bei gleichbleibender Kalorienzufuhr zunimmt. Häufig tritt auch eine leichte Insulinresistenz auf, was zu mehr Hungerattacken führt. Unter Kontrolle behält man das nur durch vermehrte körperliche Aktivität bei gleichzeitig kontrollierter Kalorieneinnahme, also wenig Alkohol, wenig Zucker und eine geringe Menge an Kohlenhydrate.

Übrigens: Dass auch Männer in die Wechseljahre kommen, lest ihr hier

Von lm am 17. Juli 2021 - 11:00 Uhr