An Tagen wie diesen gibt’s nichts Schöneres, als zu Hause rumzulümmeln. Vom Homeoffice und dem Esstisch geht’s nach getaner Arbeit direkt auf die Couch, um dort unsere Lieblingsserie zu bingewatchen. Und das am liebsten im Dauerakkord. Umso verwunderlicher, dass wir danach nicht wirklich glücklich sind, obwohl wir eigentlich etwas tun, dass uns Freude bereitet. Der Grund dafür ist wahrscheinlich nicht das anhaltende Sieben-Tage-Regenwetter, sondern unsere schlechte Haltung. Denn weder zum Arbeiten noch zum Netflixen machen wir einen geraden Rücken – gebeugt trifft’s wohl eher. Warum das für unsere Stimmung entscheidend ist? Weil die Art und Weise, wie wir sitzen, stehen oder gehen, unsere Laune beeinflusst.
Wie Emotionen unsere Körperhaltung prägen
Dass die Laune unsere Körperhaltung beeinflussen kann, ist allgemein bekannt. Denn wer sich hilflos oder deprimiert fühlt, neigt dazu, den Kopf und die Schultern (nach vorne) hängen zu lassen. Eine wütende Person hingegen ist angespannt. Das schlägt sich negativ auf ihren Nacken und den Kiefer aus. Dauern diese negativen Emotionen lange an, lernt unser Bewegungsapparat, dieses Haltungsmuster zu wiederholen. Bis es schliesslich zu einer Gewohnheit wird. Oder anders gesagt: Unser Gehirn assoziiert diese Haltung mit einem bestimmten (negativen) Gefühl.
Wie die Körperhaltung unsere Emotionen prägt
Genau wie unsere Gefühlslage die Haltung beeinflusst, kann auch diese auf unser Befinden abfärben. Wer Haltung bewahrt, ist besser gelaunt. Diversen Studien zufolge haben Menschen, die aufrecht sitzen oder stehen, ein besseres Selbstwertgefühl und sind glücklicher. Dadurch lässt sich unsere Stimmung positiv beeinflussen. Wie das gehen soll? Eine gerade Haltung signalisiert unserem Gehirn, dass wir in Balance sind. Diese positiven Signale, die unser Körper an das zentrale Nervensystem weitergibt, steigern unsere Laune. Eine im Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry veröffentlichte Studie konnte sogar belegen, dass depressive Personen ihre Stimmung durch eine bessere Körperhaltung nachweislich verbessern können.
Übrigens: Unsere Körperhaltung wirkt sich laut Wissenschaftler*innen der Harvard und Columbia University auch auf den Hormonhaushalt aus: Der Cortisolspiegel wird bei einer geraden Körperausrichtung nachweislich gesenkt und der Testosteronspiegel wiederum erhöht. Damit konnten die Forscher*innen belegen, dass unsere Körperhaltung eindeutig mehr mit unserem Geist zu tun hat, als wir bisher angenommen haben. Ein Grund mehr, um im Homeoffice auf die Gipfeli-Haltung zu verzichten.
Haltung bewahren
Diese Übungen helfen dabei, den Körper aufzurichten:
- Aufstehen: Wer viel sitzt, soll regelmässig die Sitzposition wechseln und zwischendurch immer wieder aufstehen.
- Heben: Hierfür sitzen wir auf einem (Büro-)Stuhl und heben die Arme über den Kopf. Dabei neigen wir unseren Oberkörper abwechslungsweise möglichst weit nach links, vorne, rechts und nach hinten.
- Schlafen: Die beste Schlafposition bei einem Buckel ist die Rückenlage. Der Kopf soll dabei auf einem flachen Kissen liegen.
- Muskelaufbau: Muskeln sind die halbe Miete, weil sie den Rumpf stabilisieren.