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Koala, Lighthouse, Free Range

So funktionieren die Erziehungsstile der Stars

Was ist Koala-Parenting? Und wie erzieht man seine Kids nach der Free-Range-Methode? Und wie funktioniert eigentlich die Lighthouse-Erziehung? Wir stellen euch diese drei Erziehungsstile anhand von Promi-Beispielen vor.

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Herzogin Catherine

Mahnfinger und Lächeln: Dieses Foto von Herzogin Kate fasst wohl ziemlich gut zusammen, wie sie als liebevolle aber strenge Lighthouse-Mutter ihren Kindern gegenübertritt.

Getty Images
Leuchtturm für ihre Kinder: Herzogin Kate

Die Lighthouse-Erziehungsmethode geht auf den Entwicklungspsychologen Kenneth Ginsburg zurück. Er erklärt sie wie folgt: «Eltern sollten für ihre Kinder ein Leuchtturm sein.»

Lighthouse-Eltern bleiben für ihren Nachwuchs also stets in Sichtweite als stabiles Licht oder Leuchtfeuer. Sie geben Orientierungshilfe, lassen ihre Kinder jedoch – im übertragenen Sinn – selber durch die Wellen surfen. Was im Klartext heisst: Leuchtturm-Eltern erlauben ihren Kindern, eigene Erfahrungen zu sammeln. Anstatt sich überprotektiv zu verhalten, ermutigen sie ihre Kinder, den Umgang mit dem Scheitern oder schwierigen Gefühlen zu erlernen, ohne sie damit alleine zu lassen. Sie entsprechen damit dem Gegenteil von Rasenmäher-Eltern.

Kommt uns das bekannt vor? Ja, scheint ganz, als wäre Herzogin Kate, 39, eine Lighthouse-Mutter. Sie setzt bei Prinz George, 9, Prinzessin Charlotte, 7, und Prinz Louis, 3, auf den autoritativen Erziehungsstil, gibt ihren Kindern also klare Grenzen vor, innerhalb derer sie ihnen liebevoll freie Entwicklungszone zugesteht. Viele Eltern in Frankreich schwören auf diese Erziehungsmethode, weswegen sie oft auch als französische Erziehung bezeichnet wird. Scheint zu funktionieren. Der Volksmund behauptet immerhin, Kinder aus Frankreich seien besonders wohlerzogen.

Sängerin Pink ist eine Koala-Mom

Koala-Babys klettern direkt nach der Geburt in den Beutel ihrer Mutter und verbringen die ersten sechs Monate ihres Lebens weich angeschmiegt an das warme Mama-Fell. Koala-Mütter sind die Königinnen des Attachment-Parentings, auch Koala-Erziehungsstil genannt.

Prominente Vertreterin dieses Erziehungsstils ist Sänger Pink, 42: Seit der Geburt ihrer Kinder Willow, 10, und Jameson, 4, steht für die Mutter die Bindungserziehung im Fokus. Sie trug ihre Babys sogar auf der Bühne im Tragetuch herum und nimmt ihre Familie lieber mit auf Tournee, statt sie zuhause zu lassen. Familienzeit hat oberste Priorität, Kuscheln, reden, zusammensein sind wichtige Elemente des Familienalltag.

Der britische Psychologe John Bowlby hat den Begriff Attachment Parenting geprägt. Obwohl Eltern, die eine nahe Bindung zu ihren Kindern pflegen, oftmals vorgeworfen wird, sie erziehen ihre Kinder zu verwöhnten und unselbständigen Tyrannen, beweist seine Forschung das Gegenteil: Eine sichere Bindung, die bereits im Säuglings- und Kleinkindalter geprägt wird, lässt Kinder zu unabhängigeren Menschen heranwachsen, die sich sicher durchs Leben bewegen und denen es gelingt, gute Beziehungen zu ihren Mitmenschen aufzubauen.

Will Smith schwört auf die Free-Range-Methode

Die Bewegung der Free-Range-Eltern hat es sich zum Ziel gesetzt, ihren Kindern so viel Freiraum wie möglich zu gewähren. Die absolute Freiheit, welche Eltern wie Will und Jada Pinkett Smith ihren Kindern gewähren, erinnert ein wenig an antiautoritäre Erziehung. Ziel der Free-Range-Eltern ist es jedoch nicht, dass ihre Kinder völlig verwildern, sondern dass sie sich ohne Einschränkung entwickeln und maximale Selbständigkeit erlangen.

NEW YORK, NY - MAY 03: (L-R) Actors Jada Pinkett Smith, Will Smith, singer/model Willow Smith, actors Jaden Smith and Trey Smith attend the VH1's "Dear Mama" taping at St. Bartholomew's Church on May 2, 2016 in New York City.  (Photo by Jim Spellman/WireImage)

Jada und Will Smith mit ihren gemeinsamen Kindern Willow und Jaden sowie deren Halbbruder aus Wills erster Ehe Trey (r.).

WireImage

In einem Interview erklärte der Hollywoodstar einmal, wie er die Free-Range-Erziehungsstrategie für seine Kinder Jaden und Willow anwendet: «Es gibt bei uns keine Strafen. Die Kinder lernen, für ihr eigenes Tun verantwortlich zu sein. Unser Konzept ist es, Ihnen so jung wie möglich die Kontrolle zu übergeben und das Konzept der Bestrafung passt da unserer Erfahrung nach nicht rein. Es ist zu negativ.» Stattdessen erlaubten Will und Jada ihren mittlerweile erwachsenen Kindern alles, was diese nur wollten. Einzige Bedingung: «Sie mussten uns erklären, warum genau das das Richtige für sie ist.»

Damit sind Free-Ragne-Eltern ziemlich genau das Gegenteil von Helikopter-Eltern, also Mamas und Papas, die immerzu kontrollierend über ihren Kindern kreisen. Free-Range-Erziehung ermutigt Kindern zu einer eigenständigen Haltung mit minimaler elterlicher Aufsicht – natürlich immer dem Alter, Entwicklungsstand und den persönlichen Fähigkeiten des Kindes angepasst. Wenn ihr eure Kinder früh ermutigt, alleine den Schulweg zu meistern oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, könnte es sein, dass auch ihr Free-Range-Eltern seid.

Von KMY am 26. Oktober 2021 - 07:09 Uhr