Die meisten Erwachsenen duschen einmal täglich. Obwohl viele Hautexperten den Grundsatz «weniger ist mehr» unterstreichen und betonen, dass zwei, drei Duschen pro Woche ok wären, so schadet auch tägliches Duschen nicht, wenn man bei der Duschpflege und der Dauer der Dusche gewisse Regeln beachtet: Die Pflege sollte den natürlichen Hautschutz nicht zerstören. Und eine tägliche Dusche sollte nicht länger als 10 Minuten dauern.
Erwachsene und Kinder brauchen unterschiedliche Hygienemassnahmen
Bei der täglichen Dusche waschen sich auch viele Erwachsene gleich die Haare. Je nachdem, wie schnell man schwitzt oder die Kopfhaut nachfettet, macht das auch Sinn. Doch dieses strikte Kopfhygiene-Regime sollte man keineswegs 1:1 auf Kinder übertragen. Denn Kinderhaar – vor allem junge Kopfhaut – reagieren schnell gereizt auf zu viel Pflege.
Kinderärzte empfehlen, es bei der Haarwäsche nicht zu übertreiben. Doch was bedeutet das genau? Nicht alle Kinderhaare sind gleich. Nicht jeden Tag werden die Kids gleich schmutzig beim Spielen und Wirbeln. Wie oft eine Haarwäsche nötig ist, lässt sich also nicht generell festlegen. Grundsätzlich gibt es jedoch, pro Altersklasse gewisse Richtlinien, an denen man sich orientieren kann. Und den erst macht der gesunde Elternverstand.
Neugeborene brauchen kein Shampoo
Um den natürlichen Schutzfilm auf der zarten Babyhaut nicht zu zerstören, sollten Eltern ihre Neugeborenen nicht häufiger als einmal pro Woche baden. Dabei können sie auch die oftmals noch sehr feinen Haare der Kinder waschen, allerdings reicht Wasser völlig aus. Wer eine pflegende Komponente zufügen möchte, kann an paar Spritzer Muttermilch zufügen und mit einer extra für Babys angefertigten sehr sanften Bürste oder einem weichen Schwamm über die Haare des Kindes streichen. Das Bad sollte bei so jungen Kindern nicht länger als fünf Minuten dauern.
Ab zwei Monaten ändert sich die Waschroutine
Auch im dritten bis sechsten Lebensmonat braucht ein Baby noch keinerlei Badezusätze. Allerdings können gesunde Kinder nun auch zweimal pro Woche gebadet werden, ohne dass dies ihre Haut zu sehr reizt. Sind die Haare des Kindes bereits sehr dicht, können Eltern auf ein speziell sanftes Babyshampoo zurückgreifen. Auf gar keinen Fall sollte für Kinder Erwachsenenshampoo verwendet werden. Dieses kann die Kopfhaut massiv reizen und schädigen. Falls Shampoo verwendet wird, hilft ein spezieller Haarwaschbecher, dass nichts in die Augen gerät. Der Becher hat einen Aufsatz, der sich der Stirn des Kindes anpasst und dort abdichtet, wo das Wasser nicht hin fliessen soll. Weitere Tricks um beim Haarewaschen Tränen zu vermeiden, erfahrt ihr unter diesem Link.
Grundsätzlich braucht ein Kind unter fünf Jahren keine Badezusätze
Bis zum 5. Geburtstag (als Richtwert) braucht ein Kind eigentlich keine Badezusätze. Wasser und ein Schwamm reichen aus, um eine gute Körperhygiene aufrecht zu halten. Das Kinderhaar können Eltern jedoch mit zunehmendem Alter regelmässiger mit Baby- oder Kindershampoo von Schmutz und Schadstoffen befreien. Allerdings ist nicht bei jedem Haarewaschen Shampoo nötig. Sogar wenn Kinder im Sommer täglich in der Badi ins Chlorwasser tauchen, kann man mit Shampoo spärlich umgehen. Wie oft Haarewaschen nach der Badi wirklich nötig ist, erfahrt ihr unter diesem Link.
Ab sechs Jahren beginnt eine gesunde Haarwaschroutine
Spätestens mit dem Kindergartenstart tragen viele Mädchen und auch manche Jungen ihr Haar lang. Nun gilt es nicht nur, die Strähnen sauber zu halten – sondern auch, sie vor Knoten zu schützen. Laut Hairstylistin Karin Flüssiger aus Bern beginnt das Knotenproblem schon mit einer falschen Waschroutine. «Kinder sollten den Kopf nicht vornüber halten, sondern die Haare in der Fallrichtung waschen, also nach hinten.»
Ein Waschlappen auf der Stirn verhindert, dass Shampoo in die Augen gerät. «Auch bei Kindern kann man in den Längen Conditioner benutzen. Man sollte diesen, wie das Shampoo, jedoch nur einkneten, nicht einrubbeln.» Ausserdem kann auf den Spitzen nun auch eine Pflegespülung zum Einsatz kommen. Die Expertin rät Eltern jedoch, die Inhaltsliste auf den Produkteflaschen genau zu studieren. Man sollte auf jeden Falll auf pH-neutrale Produkte setzen, die ohne Silikone, Sulfate oder Parabene auskommen. «Denn diese Inhaltsstoffe belasten feines Kinderhaar, was zur Knotenbildung führt», so Flükiger. Dies gilt nicht nur für Shampoos und Pflegespülungen, sondern auch für Haarpflegesprays, die das Kämmen erleichtern. Weitere Tipps für knotenfreies Kinderhaar findet ihr unter diesem Link.