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Verdammt gute Begründung

Darum findet es Simon Enzler okay, wenn seine Söhne fluchen

«Sausiebesakramentnomol!» Keiner flucht öffentlich so schön – und so oft – wie Kabarettist Simon Enzler. Wie er nun in einem Interview verrät, tut er es auch zu Hause – und noch schöner: Es stört ihn auch nicht, wenn seine beiden Söhne es tun. Aus einem bestimmten Grund.

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Simon Enzler

Fluchen und fluchen lassen: Beides macht Simon Enzler grosszügig.

ZVG

Fluchen kommt in den besten Familien vor, und auch berühmte Eltern haben so ihre Probleme damit. Gwyneth Paltrow zum Beispiel gibt zu, diesbezüglich kein gutes Vorbild zu sein: «Ich bin sooo schlecht, ich fluche die ganze Zeit!», gibt der Hollywoodstar in einem Interview zu. Und die Musiker Bligg und Marc Sway hadern damit, dass sie ihre Kinder ungewollt gegenseitig zum Fluchen animieren. Simon Enzler (47) hingegen sieht das völlig anders.

Fluchen ist gesund  

Wie Enzler nämlich schon in mehreren Interviews sagte, findet er Fluchen etwas Gutes. «Der Ärger muss raus, sonst kriegt man ein Geschwür», erklärt er zum Beispiel einst Reto Scherrer auf SRF (siehe Youtube-Video weiter unten). Und in einem Interview mit Tele Ostschweiz erzählt er diese Woche, dass ihn dies auch bei seinen beiden Söhnen (zehn und zwölf Jahre alt) nicht störe. «Wenn ihnen etwas widerfährt, worauf sie Energie loswerden müssen und dann so eine Tirade aus ihnen herauskommt – das ist doch super», sagt der Appenzeller. «Das ist ein Ventil. Wer findet, das darf man nicht, braucht ein anderes Ventil. Und Fluchen ist ja im Vergleich etwas Harmloses.»

Besser Fluchen auf Enzler'sche Art 

Als absoluter Profi auf dem Gebiet weiss Enzler natürlich genau, wie die schönsten Fluchwörter entstehen: Wenn man verschiedene Dinge zusammenhänge, und besonders schön, wenn sie noch mit demselben Buchstaben anfangen, wie bei «sausiebesakramentchogeschö». Auch Fluchwörter, die Leute umschreiben, gefallen ihm besonders, zum Beispiel «Scheese» oder «Pflutschguuge». Er wisse nicht mal genau, was letzteres heisse. Nur so viel: «Es ist sicher kein Kompliment.»

Ein No-Go beim Fluchen 

Nur eines stört Enzler, wenns ums Fluchen geht. «Sinnlaus drauflosfluchen, das mache ich nicht», sagt er, «es muss einen Grund geben.» Und: Die Schimpfwörter sollten möglichst kreativ sein, dies bemängle er manchmal bei seinen Söhnen. «Fluchen ist ja ein hochkreativer Prozess», philosophiert er. «Wenn dir ein Hammer auf die Zehe fällt, hast du keine Zeit, um noch lange zu dichten – es kommt das aus dir heraus, was in dir drin ist – und es ist interessant, wenn Neues entsteht.»

Das ganze Gespräch mitsamt seinen Lieblingsflüchen seht ihr bei Tele Ostschweiz. Wenn ihr Simon Enzler lieber live fluchen hört: hier die Spieldaten seines aktuellen Programms «brenzlig».

Von am 8. September 2023 - 18:00 Uhr