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«Gewohnt, Dinge zu bewältigen»

Die schwierige Kindheit machte Michelle Hunziker stark

So strahlend und fröhlich Michelle Hunziker stets in der Öffentlichkeit auftritt, so gut kennt sie auch die Schattenseiten des Lebens. Bereits in ihrer Kindheit wurde sie mit Rassismus konfrontiert, ausserdem war ihr Vater alkoholkrank. Rückblickend sagt die Entertainerin, ihr habe es nicht geschadet, schon früh Schmerz zu erfahren.

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Michelle Hunziker

Michelle Hunziker musste früh lernen, mit unschönen Situationen umzugehen.

Getty Images

Irgendwie scheint es, als könnte Michelle Hunziker (45) jede noch so grosse Herausforderung mit links meistern. Sie lässt sich nie von den italienischen Paparazzi aus der Ruhe bringen, die ihr dauernd auflauern, die Trennung von Ex-Mann Tomaso Trussardi ging bislang ohne Rosenkrieg über die Bühne und mit den Gerüchten über eine neue Liebschaft geht sie total souverän um.

Nun lieferte Michelle in einem Interview mit «t-online.de» eine mögliche Erklärung dafür, warum sie auch im grössten Sturm ihr Lachen nicht verliert. Sie sieht ihre Kindheit als Grund für ihr positives Wesen. Und zwar nicht etwa, weil sie besonders behütet aufwuchs, sondern im Gegenteil: Sie musst eben schon in jungen Jahren die Schattenseiten des Lebens kennenlernen.

 

 

 

Michelles Vater litt an Alkoholsucht

Bereits in früheren Gesprächen erzählte Michelle, dass sie in der Schule in Bern rassistisch beleidigt wurde, weil sie und ihre Familie zuhause nur italienisch sprachen. Ihr Vater war alkoholkrank. Die junge Michelle verehrte ihn, doch in ihrer Biografie schreibt sie: «Immer wenn er trank, verwandelte er sich in einen anderen Menschen.» Er sei sehr aggressiv geworden. Hunzikers Mutter trennte sich schliesslich von ihrem Mann und zog mit Michelle nach Italien. Bis kurz vor dem Tod ihres Vaters im Jahr 2000 hatte die Entertainerin keinen Kontakt mehr zu ihm.

Michelle Hunziker, Tomaso Trussardi

Die Ehe von Michelle Hunziker und Tomaso Trussardi ist zwar gescheitert, doch die Trennung verlief ohne öffentliche Schlammschlacht.

Getty Images

Gegenüber «t-online.de» sagt Michelle Hunziker rückblickend: «Mir hat es nicht geschadet, dass ich als Kind schon viel miterlebt und auch Schmerz erfahren habe.» Als sie älter wurde, habe sie selten das Gefühl gehabt, dass Probleme wirklich Probleme sind, weil sie eben schon viel erlebt habe. «Ich habe mich schon früh daran gewöhnt, Dinge zu bewältigen», so Hunziker.

Aus ihrer Sicht sei es schlimmer, wenn man in jungen Jahren so behütet aufwachse, dass es einen gleich umwerfe, wenn mit 20 die ersten Probleme auf einen zukämen. Die Entertainerin findet: «Menschen, die in der Kindheit viel mitgemacht haben, sind oft härter und stärker.»

Den goldenen Mittelweg suchen

Damit, dass man Kinder nicht vor allem schützen soll und es für das spätere Leben sogar eher ein Nachteil sein kann, wenn ein Kind völlig überbehütet aufwächst, hat Hunziker sicher nicht unrecht. So warnt etwa der australische Pädagoge John Marsden ausdrücklich davor, seine Kinder überbehütet grosszuziehen, wie es sogenannte Rasenmäher-Eltern tun. Er findet, diese Eltern nähmen ihre Kinder als hilflose Wesen wahr, die nichts alleine schafften. Sie liessen sie deswegen nicht auf Bäume klettern, keinen Streit austragen oder den Schulweg nicht alleine gehen – dabei brauche ein Mensch genau diese Erfahrungen, um sich gesund entwickeln zu können. Die Kinder zu vernachlässigen, sei natürlich auch keine Lösung. Es gelte, den goldenen Mittelweg zu finden.

Sei ein Elternteil suchtkrank oder wird ein Kind gemobbt, sei das nicht als normale Herausforderung des Lebens zu betrachten. Dann sei es wichtig, dass die betroffenen Menschen professionelle Unterstützung bekämen.

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Von fei am 4. Mai 2022 - 07:09 Uhr