Bei ihr ist der Grund, warum es mit Stillen allein nicht klappte, offensichtlich: Nach Söhnchen Isaac (2) bekam Ashley Graham (34) mit ihrem Ehemann Justin Ervin (33) Anfang dieses Jahres die Zwillinge Malachi und Roman. Als sie auf dem Ultraschall zwei Babys gesehen habe, habe sie sich gefragt: «Wie kann ich bloss beide ernähren?» Denn bei ihrem Erstgeborenen war es für das Plus Size Model selbstverständlich, zu stillen. «Etwas anderes ist für mich gar nie in Frage gekommen.» Und das hat sie über ein Jahr lang so beibehalten, also auch dann, als sie wieder zu arbeiten begann, wie sie im Interview mit der amerikanischen «Vogue» erzählt. «Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht gestillt habe, es gibt keinen Ort, an dem ich nicht abgepumpt habe …»
Zu wenig Muttermilch für zwei
Doch mit den Zwillingen änderte sich das nun. Das Stillen klappte nicht so gut, und sie hatte bald Angst, die Kleinen würden zu wenig Milch bekommen, erzählt Ashley Graham. Zumal sie diesmal viel früher wieder zu arbeiten – und entsprechend auch zu reisen – begann als nach ihrer ersten Babypause.
«Und so musste ich zuerst das Stigma überwinden, das ich mir selbst auferlegt hatte», gesteht das Model in einem Beitrag auf Instagram. Heute gelte für sie nicht mehr «Breast is best», sondern «your best is best». Sprich: Jede Frau und jedes Paar muss selbst herausfinden, was für sie und ihr Baby am besten passt, und sich nicht darum kümmern, was andere darüber denken. Denn gerade wenn es ums Thema Ernährung des Babys geht, müssen sich Mütter ja immer wieder – auch ungefragt – anhören, wie sie es machen sollen.
Ob sie eine dieser Mütter sein wolle, bei denen das Kind alt genug ist, um ihre Bluse zum Stillen selbst hochzuheben, habe sie eine Mutter mal gefragt. Und als sie erzählte, dass sie Säuglingsnahrung zufüttere, wollten sich andere versichern, dass die Zwillinge auch noch Muttermilch bekommen würden. Solche Sätze können ganz schön verunsichern. Aber nicht Ashley Graham: Sie pflegt auf solche Bemerkungen zu sagen: «Was geht dich das an? Aber vielen Dank für deinen Beitrag.»
Als Body Aktivistin, die seit über 20 Jahren im Geschäft ist, sei es ihr wichtig, den Frauen klar zu machen: «Wir sind zu nichts verpflichtet. Wir müssen nicht stillen, wir müssen nicht dauernd abpumpen, wir müssen unsere Babys nicht ausschliesslich mit Muttermilch füttern.»
Ashley Graham, die sich gemäss Vogue mit anderen Stars wie Laura Dern und Gwyneth Paltrow auch finanziell an einem amerikanischen Säuglingsnahrungs-Startup beteiligt, hat die ideale Lösung für sich und ihre Familie gefunden: «Meine Zwillinge bekamen fünf Monate lang Muttermilch kombiniert mit Säuglingsnahrung und werden seither vollständig mit Säuglingsnahrung gefüttert, und uns allen geht es gut damit.»
Wie gut, seht ihr im folgenden Video (Achtung, Jö-Alarm!):
In solchen Situationen denkt das Model an den Rat ihrer Mutter zurück, den sie ihr mit auf den Weg gab, noch bevor sie mit ihrem ersten Baby schwanger wurde: «Du als Mama wirst es immer am besten wissen, und wenn du Hilfe brauchst, bittest du darum. Aber denke daran, immer deiner Intuition zu folgen.»