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Der jüngste Norwegen-Royal hilft seiner Familie

Welche Rolle übernimmt Prinz Sverre Magnus zukünftig?

In Norwegen mausert sich Prinz Sverre Magnus langsam zum Retter der königlichen Familie. Am morgigen 27. Mai hat der jüngste Sohn von Haakon und Mette-Marit seinen ersten Soloauftritt als Repräsentant des Königshauses. Aber ist das royale Parkett seine Zukunft?

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Prinz Sverre Magnus von Norwegen

Prinz Sverre Magnus von Norwegen bei einem Fussballspiel 2024.

Getty Images

Prinz Sverre Magnus von Norwegen (19) hatte es nicht immer leicht in seiner Kindheit. Zwar lässt das norwegische Volk ihrer Royal-Familie mehr Privatsphäre, als das in anderen Ländern der Fall ist. Trotzdem steht man ständig unter Beobachtung – und jedes Gähnen und jede Grimasse wird kommentiert. Und so wurde der jüngste Sohn von Kronprinz Haakon (51) und Kronprinzessin Mette-Marit (51) auch schon mal zum «Immer müden»-Prinzen oder machte mit seinen Faxen Schlagzeilen.

Inzwischen aber ist Prinz Sverre Magnus 19 Jahre alt. Vor rund einem Jahr machte er seinen Schulabschluss mit dem Schwerpunkt Informationstechnologie und Medienproduktion. Bei der Hochzeit seiner Tante Märtha Louise von Norwegen (53) im letzten Herbst trat Sverre Magnus erstmals mit seiner Freundin Amalie Giæver Macleod auf, in seiner Freizeit fährt er gerne Ski und liebt den Wassersport, wie der offiziellen Website des norwegischen Hofes zu entnehmen ist.

Prinz Sverre Magnus mit Freundin

Ende August 2024 im Vorfeld der Hochzeit von Märtha Louise zeigte sich Prinz Sverre Magnus mit seiner Freundin Amalie Giæver Macleod (ganz links). Ebenfalls auf dem Bild, von rechts: Kronprinzessin Mette-Marit, Kronprinz Haakon und Prinzessin Ingrid Alexandra.

imago/PPE

Ein junger Erwachsener also wie viele andere also. Wäre da nicht das kleine royale Detail, dass er direkt nach seinem Vater Haakon und seiner älteren Schwester Prinzessin Ingrid Alexandra (21) an dritter Stelle der norwegischen Thronfolge steht. Entsprechend wird in Norwegen bereits seit Monaten gerätselt: Wohin geht der Weg von Prinz Sverre Magnus?

Prinzessin Märtha Louise hat inzwischen mehr Freiheiten

Klar ist: Er hat in seiner Zukunftsgestaltung mehr Freiheiten als seine ältere Schwester. Das zeigt sich nur schon an der Tatsache, dass Sverre Magnus zur Geburt nicht den Titel «Königliche Hoheit» verliehen bekam, sondern nur eine «Hoheit» ist, anders als seine Schwester Ingrid Alexander und seine Eltern. Auch ist er nicht Mitglied des Königshauses, sondern einzig der königlichen Familie. Auf der offiziellen Website des Königshauses ist Sverre Magnus einfach unter den «Anderen Royals» geführt, auf gleicher Ebene wie seine Grosstante Prinzessin Astrid und seine Tante Prinzessin Märtha Louise.

Märtha Louise ist dann auch ein gutes Beispiel dafür, was Sverre Magnus alles darf, und was scheinbar nicht. So waren die Aktivitäten der Schwester von Haakon in Norwegen immer wieder ein heiss diskutiertes Thema, gleich wie ihre Beziehung zu Durek Verrett (50). 2022 schliesslich entschied sich Märtha Louise, zukünftig keine offiziellen Aufgaben für das Königshaus mehr zu übernehmen. Ihren Prinzessinnen-Titel durfte sie aber behalten, wobei der Hof beschloss, dass Märtha Louise und Durekt Verrett «ihre Verbindung zum königlichen Haushalt nicht in ihren eigenen Social-Media-Kanälen (mit Ausnahme von @PrincessMarthaLouise auf Instagram), in Medienproduktionen oder im Zusammenhang mit anderen kommerziellen Aktivitäten sichtbar machen dürfen».

Märtha Louise Durek Verret

Prinzessin Märtha Louise – hier mit ihrem Mann Durek Verrett – nimmt seit 2022 keine offiziellen Aufgaben für das Königshaus mehr wahr. 

Getty Images for Debbie Durkin/E

Prinz Sverre Magnus als Retter in der Not?

Was Sverre Magnus zukünftig also sagen und machen darf, dürfte stark davon abhängen, ob er offizielle Aufgaben übernimmt oder nicht. Verpflichtet dazu ist er nicht. 2023 meinte Kronprinz Haakon gemäss Bunte.de in einem Interview zu den Zukunftsplänen seines Sohnes: «Ich stelle mir vor, dass er seinen eigenen Weg finden muss. Es ist Ingrid, die die Rolle übernehmen wird.» Und bis vor kurzem sah es auch tatsächlich danach aus, als ob Sverre Magnus keine royale Rolle anstrebt. Vielmehr zog er nach seinem Schulabschluss im vergangenen Jahr nach Trondheim und begann dort einen Job. Als was, ist bis heute nicht bekannt.

Im Februar dann gab der norwegische Hof bekannt, dass Sverre Magnus «die nächsten sechs Monate auf Reisen verbringen» wird. Entsprechend tauchte Sverre Magnus' Namen auch nicht im royalen Terminkalender auf. Selbst für den traditionellen Balkonauftritt am Nationalfeiertag dieses Jahres war er ursprünglich nicht vorgesehen. Für den Historiker Ole-Jørgen Schulsrud-Hansen wäre das ein Indiz für seine zukünftige Rolle gewesen: «Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Prinz Sverre Magnus ein arbeitendes Mitglied der Königsfamilie werden soll», zitiert «Gala» Schulsrud-Hansen aus einem «TV2»-Interview, «dies könnte also ein Ausdruck dafür sein, dass er keine offizielle Rolle in diesem Sinne übernehmen wird.»

Prinz Sverre Magnus mit Familie

Der Zylinder sitzt: Prinz Sverre Magnus am 17. Mai auf dem Balkon zusammen mit Prinzessin Ingrid Alexandra, Kronprinzessin Mette-Marit, Kronprinz Haakon, Königin Sonja und König Harald von Norwegen.

Getty Images

Anfang Mai aber sah dann plötzlich alles anders aus: Sverre Magnus war zurück, begleitete seine Mutter Kronprinzessin Mette-Marit an einen Anlass und war am 17. Mai auch auf dem Balkon präsent – erstmals wie sein Vater und Grossvater mit Zylinder. Und es geht noch weiter: Am Diensag, 27. Mai, wird Prinz Sverre Magnus im Repräsentationssaal der Regierung bei einem Empfang nach den Special Olympics World Games dabei sein, wie dem offiziellen Programm des Königshauses zu entnehmen ist. Es wird sein erstes Mal sein als alleiniger Vertreter des Königshauses.

Woher dieser Sinneswandel kommt – und ob es überhaupt einer ist – bleibt ungewiss. Gut möglich aber, dass Prinz Sverre Magnus nun tatsächlich vermehrt Repräsentationsaufgaben übernimmt, zumindest vorübergehend einmal. Denn personell ist das norwegische Königshaus aktuell nicht gerade gut besetzt: König Harald (88) und Königin Sonja (87) sind beide fast 90 Jahre alt, Kronprinzessin Mette-Marit ist gesundheitlich angeschlagen und Prinzessin Ingrid Alexandra macht im hohen Norden ihre Militärausbildung. Es dürfte entsprechend alle froh sein um die Unterstützung – Bühne frei also für Prinz Sverre Magnus!

Von Thomas Bürgisser am 26. Mai 2025 - 18:00 Uhr