1. Home
  2. People
  3. Royals
  4. Prinz Harry spricht mit einem Trauma-Experten über Depressionen und Angststörungen

«Ich bin kein Opfer»

Prinz Harry gibt erneut Einblick in sein Seelenleben

Seit dem «Megxit» im Jahr 2020 und dem damit verbundenen Umzug in die USA nimmt Prinz Harry kein Blatt mehr vor den Mund. Unter anderem erzählte er von grossen psychischen Herausforderungen, welche das Aufwachsen im Königshaus mit sich brachte. Nun zog er mit einem Trauma-Experten öffentlich Bilanz über die vergangenen Jahre.

Artikel teilen

Prinz Harry

Prinz Harry sprach öffentlich mit einem Trauma-Experten über seine mentalen Probleme.

imago/Rainer Unkel

Im Grunde gilt in der Royal Family das Motto «Never complain, never explain» – zu deutsch: «Beschwere dich nie, erkläre dich nie». Doch seit dem «Megxit» im Jahr 2020 ist Prinz Harry (38) kein hochrangiges Mitglied der Königsfamilie mehr. Also hält er sich auch nicht mehr ans Familien-Credo. Für Aufsehen sorgten in den letzten Jahren etwas das Interview mit Oprah Winfrey (69), indem er seinen Rückzug aus Grossbritannien erklärte und schwere Vorwürfe gegen seine Familie erhob. In seiner Biografie «Spare» enthüllte er unter anderem  manche Eskapaden aus seiner Jugend.

Nun suchte Prinz Harry erneut die Öffentlichkeit. Mit dem kanadischen Arzt Gabor Maté (79) wollte er gestern Samstag in einem kostenpflichtigen Livestream seine Traumata aus der Kindheit aufarbeiten. 

Prinz Harry, Herzogin Meghan

Prinz Harry und Herzogin Meghan haben dem britischen Königshaus im Jahr 2020 den Rücken gekehrt.

imago/PA Images

Gleich zu Beginn des Gespräches sagte Harry: «Ich sehe mich nicht als Opfer, ich bin wirklich dankbar, dass ich meine Geschichte teilen und anderen helfen und sie ermutigen kann.» Er sei auch nicht auf der Suche nach Mitleid oder Sympathie. In den letzten Jahren habe er «viel verloren», aber auch «viel gewonnen»: «Meine Kinder so aufwachsen zu sehen, wie sie es jetzt tun, wäre in dem Umfeld dort nicht möglich gewesen», meint Harry mit Blick auf das Königshaus. 

Arzt stellt vier Diagnosen

Vom Experten Maté erhielt Prinz Harry nach seinen Schilderungen vier Diagnosen: Er leide an einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, einer Posttraumatischen Belastungsstörung, einer Angststörung und Depressionen. Weiter darauf eingegangen ist Harry nicht. Er sagte aber, dass er sich in professioneller Behandlung befindet – was er lange verweigerte: «Ich dachte, wenn ich zur Therapie gehe, würde mich das heilen und ich würde alles verlieren, was mir von meiner Mutter geblieben war. Es war das Gegenteil. Ich wandelte das, was ich für Trauer hielt, in die Erkenntnis um, dass sie wollen würde, dass ich glücklich bin», erklärte Harry.

Die Therapie habe aber auch dazu beigetragen, dass er sich noch weiter von seiner Familie entfernt hat. Das Aufarbeiten seiner Kindheit habe sich für ihn nämlich angefühlt, als würde er eine neue Sprache lernen. Eine Sprache, die seine Familie laut Harry nicht beherrscht. Deshalb habe er sich erst recht anders gefühlt, als der Rest der Royal Family.

Brauchen Sie Hilfe?

Sollten Sie selbst das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, sind diese Stellen rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Von fei am 5. März 2023 - 13:56 Uhr