Noch vor einer Woche fielen die Reaktionen von Schweizer Prominenten rund um die Aufregung um das Thema Coronavirus moderat aus. Die meisten Stars wie etwa Influencerin Sara Leutenegger, 25, SRF-Mann Nik Hartmann, 47, oder auch Comedian René Rindlisbacher, 56, nahmen die Berichterstattung gelassen und waren von der Ausbreitung des Virus' in ihrem Leben und Arbeiten nicht wirklich beeinträchtigt. Inzwischen ist aber längst klar: Das Coronavirus hat hohe Konsequenzen und Einbussen für die Wirtschaft und tangiert auch das Business von manchen Prominenten.
Das Veranstaltungs-Verbot trifft Sport, Unterhaltung und Luxusindustrie
Nur wenige Stunden nach Veröffentlichung jener Corona-Promi-Umfrage kommunizierte der Bund nämlich einen drastischen Entscheid: Veranstaltungen ab 1000 Personen sind ab sofort bis mindestens am 15. März 2020 abgesagt. In der Folge mussten etwa die Swiss Music Awards im Luzerner KKL mit reduzierter Gästeanzahl durchgeführt werden. Wichtige Gross-Anlässe wie etwa der Genfer Uhren- und Autosalon oder die Basler Fasnacht wurden ganz abgesagt. Im Eishockey wurde der Play-off-Start vorderhand bis zum 17. März verschoben. Im Fussball der Spielbetrieb in der Super League und Challenge League bis zum 23. März eingestellt.
Der Kanton Zürich macht Schluss mit der Party-Szene
Im Zuge der kontinuierlich steigenden Anzahl Coronafälle hat der Bund Anfang dieser Woche die Informationskampagne zur Ausbreitung des Coronavirus' verschärft und drei neue Verhaltens- und Hygieneregeln publiziert. Nicht nur die Bundesbehörden, sondern auch die Kantone setzen alles daran, das Virus einzudämmen. Am Dienstag etwa veröffentlichte der Kanton Zürich neue Empfehlungen für Veranstalter.
- Veranstaltungen jeder Grösse mit teilnehmenden Gruppen aus den betroffenen Gebieten (Italien, China, Südkorea, Iran) sollen nicht durchgeführt werden.
- Veranstaltungen mit vielen Personen in engem körperlichem Kontakt in geschlossenen Räumen sollen nicht durchgeführt werden (z. B. Clubs und Bars).
- Veranstaltungen mit externen Teilnehmenden in Alters- und Pflegeheimen sollen nicht durchgeführt werden.
Dabei handelt es sich lediglich um Empfehlungen der Gesundheitsdirektion, nicht aber um verbindliche Verbote.
Dennoch wirkt es für die Zürcher Party-Veranstalter wie ein «Schluss machen». So zumindest empfindet es auch House-Produzent DJ Antoine, 44, der häufig in Zürich auflegt. Nach diesem Corona-Update ist Antoine Konrad, wie er mit bürgerlichem Namen heisst, verärgert, wie er gegenüber schweizer-illustrierte.ch offenbart.
«Das ist absolute Panikmacherei»
«Es ist eine Katastrophe, dass so viele Events abgesagt wurden und wir so bevormundet werden. Dass wir dieses Virus bei uns haben, hat nicht damit zu tun, ob die Menschen in den Ausgang gehen oder nicht», entrüstet sich DJ Antoine. Der Baselbieter ist der festen Überzeugung, dass das Coronavirus ein Hype ist. «Das ist absolute Panikmacherei und Geldmacherei von der Pharma-Industrie.»
«Die Umsatzverminderung ist immens»
Dem Geschäftsführer des Labels «Konrad Lifestyle» sind wegen des Coronavirus schon beträchtliche Einnahmen entgangen. «Zahlreiche meiner Gigs und Shows wurden abgesagt. Ich hatte Bookings für die Basel World oder den Autosalon Genf, das fällt jetzt alles ins Wasser. Auch viele Firmen wollen keine Events mit grossen Menschenansammlungen mehr, weil die Mitarbeitenden solche Angst vor einer Ansteckung haben.»
Dass sein Business so stark tangiert würde, war für den DJ im Voraus nicht abschätzbar: «Die Umsatzverminderung und wirtschaftliche Einbusse ist immens. Niemand ist auf so etwas vorbereitet.» Nicht nur der Unterhaltungs- und Eventbranche entgehe so sehr viel Geld, sondern auch dem Tourismus oder dem Sport. «Es betrifft alle Branchen gleichermassen hart», so Antoine.
Er geht trotzdem in den Ausgang
Trotz Ärgernis muss der DJ die wirtschaftlichen Einbussen nun wohl oder übel hinnehmen. In den Ausgang geht DJ Antoine in diesen Tagen trotzdem. Wenn er sich unter die Leute mischt, trifft er keine speziellen Vorkehrungen: «Sauber sein, sich zu pflegen und sich häufig die Hände zu waschen, ist für mich sowieso ein Muss – ob mit oder ohne Corona.»
Was das Händeschütteln betrifft, hat er sein Verhaltensmuster aber der aktuellen Situation angepasst. «In Zeiten von Corona verzichte ich, wenn immer möglich, darauf, jedem die Hand zu schütteln.»