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Mehr Zeit für die Familie

Stefan Bürer spricht über sein SRF-Aus

Der Exodus beim SRF geht weiter. Jetzt verlässt auch Sportkommentator Stefan Bürer nach 28 Jahren den Sender. Der Wechsel zu den Rapperswil-Jona Lakers wird für ihn nicht nur eine berufliche Herausforderung, sondern auch eine private.

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Regula Späni und Stefan Bürer mit Familie Rapperswil (kein Burnout)

Bald hat Stefan Bürer mehr Zeit für seine Familie. Bis anhin war er mehr als die Hälfte des Jahres jobbedingt unterwegs. 

Fabienne Bühler

Erst gerade hat das SRF-Aushängeschild Jann Billeter, 49, seinen Abgang bekannt gegeben, schon folgt der nächste prominente Wechsel: Tennis- und Eishockey-Kommentator Stefan Bürer, 57, geht in die Geschäftsleitung der Rapperswil-Jona Lakers.

«Leute, die beim SRF arbeiten, sind auch ausserhalb begehrt. Das muss man beim SRF zur Kenntnis nehmen», meint Bürer dazu in einem Interview mit nau.ch.

Auch Federer spielt eine Rolle

Was ihn selbst betreffe, habe er abwägen müssen, wo er die bessere Perspektive habe. «Bei den Lakers kriege ich nochmals die Chance, etwas ganz Neues anzupacken. Ich kommentiere Tennis und Eishockey. Im Eishockey gibt es für mich eine Unsicherheit, weil noch nicht klar ist, wie es mit den TV-Rechten für die National League weitergeht.»

Und im Tennis steht der nahende Rücktritt von Roger Federer, 39, im Raum, den Bürer von Anfang an begleitet hat. «Ich müsste lügen, wenn ich sage, das sei kein wichtiger Aspekt in der Beurteilung gewesen», sagt der Kommentator.

««Jetzt ist er wieder mehr zu Hause», freut sich seine Frau Regula Späni auf Social Media.»

Die Rapperswil-Jona Lakers seien für ihn aber auch eine Herzensangelegenheit, sagt Stefan Bürer, der gleich um die Ecke des Stadions wohnt. «Ich bin hier aufgewachsen und ging schon als Bub an die Spiele». Zudem stand sein Sohn Gian, 19, bei den Elite-Junioren im Goal.

«Wird schon schiefgehen»

Der Wechsel zum Job vor der heimischen Haustür bringt nicht nur beruflich, sondern auch privat eine ganz neue Situation mit sich, schliesslich war Stefan Bürer bis anhin über die Hälfte des Jahres jobbedingt unterwegs. «Jetzt ist er wieder mehr zu Hause», freut sich seine Frau Regula Späni, 55, auf Social Media.

Einen Testlauf dafür gabs bei der fünfköpfigen Familie – das Paar ist Eltern von Sari, 21, Gian, 19 und Niklas, 14 – während der Pandemie. «Anfangs wars ja ganz schön, mal alle zusammen zu sein. Aber irgendwann wurden wir alle dünnhäutig, und es krachte viel öfter», erzählt Sari vor kurzem in der Schweizer Illustrierten über diese Zeit. Ihre Mutter sieht der Veränderung trotzdem locker entgegen: «Wird schon schiefgehen.»

«Heinz zeigt grosses Verständnis. Klar, er bedauert, dass ich aufhöre. Aber er ist ein Freund und sehr unterstützend.»

Stefan Bürers SRF-Abgang bedeutet allerdings das Ende einer anderen langjährigen Verbindung – er und sein Tennis-Kommentatoren-Partner Heinz Günthardt, 62, erzählten immer wieder mal, dass sie funktionieren wie ein altes Ehepaar. «Wir ergänzen uns perfekt», sagt Stefan Bürer über den Mann, mit dem er 2018 gemeinsam zum besten Sportjournalisten des Jahres gewählt wurde.

Günthardt sei von Anfang an in seinen Entscheid, SRF zu verlassen, involviert gewesen. «Er zeigt grosses Verständnis. Klar, er bedauert, dass ich aufhöre. Aber er ist ein Freund und sehr unterstützend», so Bürer zur Zeitung. Eines ist sicher: Nicht nur Heinz Günthardt wird seine «andere Hälfte» vermissen, sondern auch das TV-Publikum.

Von SC am 23. Juni 2021 - 17:37 Uhr