Es ist eine schicksalshafte Woche, die nach Dianas Tod in Grossbritannien anbricht. Die Bevölkerung trauert, doch Elizabeth verhält sich kühl und distanziert und löst damit Wut und Fassungslosigkeit aus. Die Monarchie gerät ins Wanken. Regisseur Stephen Frears, 76, bringt 2006 mit seinem Film «Die Queen» sowohl den Konflikt der Königin mit Dianas Tod als auch die kurze, aber heftige Auseinandersetzung zwischen Elizabeth (gespielt von Helen Mirren, 72) und dem frisch gewählten Premierminister Tony Blair (Michael Sheen, 48) auf die Kinoleinwand.
Blair, damals 44, und die Queen könnten unterschiedlicher nicht sein: Er, der effiziente, moderne Politiker. Sie, die pflichtbewusste, ewige Regentin. Hier trefen der Geist der Erneuerung auf die Seele der Tradition, kommentiert Spiegel.de. Obwohl auch geografisch voneinander getrennt, führen sie letztlich gemeinsam Grossbritannien durch eine der turbulentesten Woche des Landes.
Für die Queen ist Dianas Tod nach der Scheidung von Prinz Charles 1996 eine persönliche Angelegenheit. Diana hat zwar ihren Rang als Königliche Hoheit verloren, gehört aber als Mutter des künftigen Monarchen weiterhin zur königlichen Familie, den Windsors. Daher will sie weder das Begräbnis ausrichten, noch eine offizielle Erklärung zu Dianas Tod abgeben. Tony Blair ist anderer Meinung: Eine öffentliche Trauerbekundung muss sein!
Blair, der Überredungskünstler
Der Premierminister schafft es schliesslich mit grossem Verhandlungsgeschick, die Queen, die mit ihrer Familie, samt William und Harry, auf Schloss Balmoral in Schottland ihre Sommerferien verbringt, zu einer Rückkehr nach London zu überreden. Zu guter Letzt lässt Elizabeth für Diana sogar ein öffentliche Trauerfeier, ähnlich einem Staatsbegräbnis, ausrichten. Köstlich: Im Film wird glaubhaft dargestellt, dass die Royals absolut keinen Plan haben, als es darum geht, solch eine Trauerfeier zu organisieren. Sie wirken verloren. «Stephen Frears gelingt die Gratwanderung, alle Schrullen der Royals genüsslich aufs Korn zu nehmen und doch den ernsten Ton zu halten», so Welt.de.
Hervorragende Helen Mirren
Amüsant, spannend und mit geistreichen Dialogen bereitet Frears diese Episode jüngster britischer Geschichte auf. Helen Mirren brilliert als weltfremde Monarchin und erhält für ihre schauspielerische Leistung unzählige Auszeichnungen, inklusive einen Golden Globe und einen Oscar als beste Hauptdarstellerin.
Sie sei sogar von der Queen persönlich für ihre Darstellung gelobt und zu einem Dinner in den Buckingham-Palast eingeladen worden sein. Doch wie die Schauspielerin 2007 in einem Interview verriet, konnte sie wegen laufender Filmaufnahmen leider nicht am Essen teilnehmen.
Teil 28: Dianas Zitate