1. Home
  2. People
  3. International Stars
  4. Madonna über ihre Kinder und das Leben als Mutter

Die Queen of Pop und ihr halbes Dutzend

Madonna: «Muttersein ist die Erfüllung meines Lebens»

Vom «Material Girl» zur 60-jährigen «Maternal Mom»: Madonna, die Queen of Pop, spricht über das Leben als Alleinerziehende, ihre jüngsten Adoptivzwillinge, strenge Regeln – und ihre Rolle als Vorbild.

Artikel teilen

Madonna mit ihren Kindern auf Instagram

Madonna mit ihrem Sohn Rocco, den Adoptivkindern David und Mercy sowie ihrer Tochter Lourdes und den Adoptivzwillingen Estere und Stella (v. l.).

Instagram/Madonna

Sie ist die Queen of Pop: Madonna, seit heute Donnerstag 60 Jahre alt. Mit 300 Millionen Tonträgern kommerziell erfolgreichste Sängerin der Welt, ausgezeichnet mit zehn Grammys, zwei Golden Globes – und seit 2008 in der legendären Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Berühmt für Auftritte in Strapsen, Goldkorsetts mit kegelförmigem BH – oder ganz nackt. Berüchtigt für sexuell aufgeladene Shows mit brennenden Kruzifixen oder simulierter Selbstbefriedigung. Madonna – das «Material Girl». Im Song besingt sie 1984 ihr damaliges Leben vor dem Durchbruch im Musikbusiness. Sie verdient fortan Millionen.

Die «Maternal Mom»

Madonna ist jetzt «Mambo». So rufen die vier jüngsten ihrer sechs Kinder Madonna Louise Veronica Ciccone. So lautet der bürgerliche Name der Sängerin, die zu Hause in Jogginghosen, schwarzem Hoodie und Sneakers rumläuft.

Madonna – die «Maternal Mom». Alleinerziehende Mutter zweier leiblicher Kinder, Lourdes «Lola» Leon, 20, und Rocco Ritchie, 17, und von vier Adoptivkindern: David Banda, 11, Mercy James, 11, sowie den Zwillingen Estere und Stella, 5. Die Waisenmädchen aus Malawi leben seit Februar bei «Mambo».

Für die Zwillinge ist Madonna einfach Mutter

Wie berühmt ihre Mutter ist, wissen nur die Grossen. «Die Zwillinge haben keine Ahnung», sagt Madonna. Als kürzlich beim Abendessen ihr Hit «Holiday» im Radio gespielt wurde, habe der elfjährige David den Mädchen erklärt, dass das Lied keine andere als ihre Mutter singe.

Reaktion der Kleinen: Häh? Viel lieber singen Estere und Stella den ganzen Tag mit ihrer Mama «I’m Still Standing» aus dem Animationsfilm «Vaiana – Das Paradies hat einen Haken» (Originaltitel: Moana). «Sie sind davon besessen.»

«Das war ein Tiefpunkt, und ich konnte kaum schlafen»

Erziehen will sie ihre Kinder zu «anständigen und mitfühlenden Menschen», betont die Pop-Ikone. Ihr eigenes Mitgefühl war es, welches sie dazu brachte, vier Kinder aus Malawi zu adoptieren.Dabei erlebte Madonna eine «Gefühlsachterbahnfahrt».

Schmerzlich sei es gewesen, als Zeitungen geschrieben hätten, sie entführe Kinder aus Malawi. «In meinem Kopf kreisten die Gedanken nur so: Da versuche ich, jemandes Leben zu retten, und werde dafür angegriffen? Das war ein Tiefpunkt, und ich konnte kaum schlafen.»

«Warum verliebt man sich in einen Menschen?»

Als erstes Adoptivkind holt sie 2008 David zu sich. Sie trifft ihn zwei Jahre zuvor in einem Waisenhaus in Malawis Hauptstadt Lilongwe. Er leidet an Malaria und Lungenentzündung. 2009 kann Madonna nach einem Gerichtsprozess auch die dreijährige Mercy James zu sich nehmen.

 

Einblick in ihre Gefühlswelt gibt Madonna, wenn sie darüber spricht, warum sie die Kinder adoptiert hat. «Es ist schwer zu erklären: Warum verliebt man sich in einen Menschen? Du siehst in die Augen von jemandem, du spürst seine Seele, fühlst dich berührt von ihm.»

Keine Spur von Eifersucht

Genau diese Magie erfasste sie erneut, als sie 2015 die Zwillingsschwestern Estere und Stella kennenlernt. Sie spricht mit ihren Kindern über ihren Wunsch, die Familie zu erweitern. «Mercy James und David waren sehr aufgeregt und freuten sich», erinnert sich die Sängerin.

«Lola», ihre Älteste, sagte: «Mom, wenn es das ist, was du willst, und es dich glücklich macht, dann lass uns sie holen.» Keine Spur von Eifersucht oder Angst, «Mambo» plötzlich mit anderen teilen zu müssen.

Madonna mit Lourde an Modeshow 2016

Madonna mit ihrer Tochter Lourde an einer Modeschau im vergangenen Jahr.

Dukas

«Ich bin der Chef!»

Als Mutter ist sie streng. Sie sei der «Bad Cop», diejenige, die Nein sage. «Ich akzeptiere diese Rolle, nicht der beliebte Elternteil zu sein», sagt Madonna. Man mag es kaum glauben, aber im Gegensatz zu all ihren Freunden haben Mercy James und David noch kein Handy. Auch Lourdes und Rocco, ihre Ältesten, «brauchen meine Anleitung», sagt Madonna. «Ich bin der Chef!»

Die Grossfamilie zügelt in die Nähe von Lissabon, wo Fussballtalent David eine Kickerakademie besucht. Mercy macht erfolgreich Gymnastik, Rocco und Lourdes sind künstlerisch begabt. Mama Ciccone ist stolz auf ihr halbes Dutzend. «Mutter zu sein, ist für mich die grösste Erfüllung meines Lebens.» Madonna selbst war erst fünf, als ihre Mutter starb.

Madonna mit David an Fussballspiel Schweiz Portugal 2017

Madonnas mit ihrem Sohn David beim Fussballspiel Portugal - Spanien.

Gettyimages
Von René Haenig am 31. Oktober 2017 - 16:06 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 13:04 Uhr