Unser Dresscode auf dem Langstreckenflug in die Ferien? Ganz klar: kuscheliger Pulli, ein Schal, der so gross ist, dass er notfalls als Decke herhalten kann und eine Sonnenbrille, die unsere müden, make-up-freien Augen versteckt. Die Flugbegleiterinnen haben es da nicht ganz so einfach. Sie begrüssen uns auch auf dem ersten Flug am Morgen um fünf schon perfekt zurechtgemacht. Wie sie das schaffen? Nun, sie haben schlicht und einfach keine Wahl. Denn neben der Uniform aus Rock und Blazer ist bei den meisten Airlines strikt festgelegt, dass – und teilweise sogar wie – sich die Flugbegleiterinnen schminken MÜSSEN.
Bequemer Flugzeug-Look ohne nachlässig zu wirken? So gehts:
So streng sind die Beauty-Regeln der Airlines
Die Regeln sind teils erschreckend streng. Die Lufthansa setzt gegenüber einer Reisewebsite recht frei formuliert auf ein «gepflegtes äußeres Erscheinungsbild, was auch das Make-Up einschliesst.» Die Herren der Schöpfung hingegen dürfen sogar einen (gepflegten) Bart tragen, Make-up ist total abwegig. British Airways geht weiter und schreibt seinen Angestellten mindestens das Tragen von Lippenstift und das Abdecken von Unreinheiten vor. Emirates legt sogar eine ganze Beauty-Routine mit sieben Schritten und streng vorgegebenen Produkten fest. Das Verzichten auf Foundation, wenn man sich auch ohne wohlfühlt? Verboten. Bis jetzt.
Zeit für mehr Freiheit
Virgin Atlantics hat im Jahr 2019 als eine der ersten Airlines erkannt, dass Flugbegleiterinnen selbst entscheiden dürfen sollten, ob sie mit oder ohne Make-up zur Arbeit erscheinen möchten. Mark Anderson, Executive Vice President of Costumer bei Virgin Atlantics verkündet: «Wir haben der Sichtweise der Mitarbeiter Gehör geschenkt und als Ergebnis einige Änderungen an unserer Styling- und Pflegepolitik bekannt gegeben, die dies unterstützen. Die neuen Richtlinien bieten nicht nur mehr Komfort, sie geben unserem Team auch mehr Freiheit, sich bei der Arbeit so auszudrücken, wie sie es möchten». Im Klartext heisst das mit oder ohne farblich passenden Lippenstift, Rouge oder Puder. Hallelujah.
Übrigens: Die neue Freiheit schliesst neben der endlich freiwilligen Make-up-Routine auch die Möglichkeit ein, in einer Hose statt im Pencil-Skirt zum Dienst zu erscheinen. Statt diese extra umständlich beantragen zu müssen, ist sie ab sofort fester Bestandteil der bereitgestellten Ausstattung.