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Auf dem Silbertablett serviert

Gwyneth Paltrow hat graue Haare und das ist gut so

Die 47-Jährige kam in Fendi zu den Golden Globes. Dazu glitzerte sündhaft-teurer Bulgari-Schmuck an Hals und Ohren, am schönsten schimmerte es aber auf ihrem Scheitel. Ein funkelndes Statement dafür, wie exklusiv meliertes Har sein kann.

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BEVERLY HILLS, CALIFORNIA - JANUARY 05: Gwyneth Paltrow attends the 77th Annual Golden Globe Awards at The Beverly Hilton Hotel on January 05, 2020 in Beverly Hills, California. (Photo by Jon Kopaloff/Getty Images)

Gwyneth Paltrow und glänzende Aussichten überall.

Getty Images

Mokkabrauner Tüll – eine Menge, aber eben durchsichtig. Es ist eine grosse Robe, die viel zeigt: definierte Arme, wie in Stein gemeisselte Bauchmuskeln, die perfekt austrainierten Beine einer Pilates-Göttin. Als Gwyneth Paltrow auf dem Roten Teppich der 77. Golden Globes erscheint, sind wieder alle hin und weg. Dieser Körper! Mit fast 50! Die Schauspielerin zeigt, was sie hat (oder eben nicht), weil sie kann. Weil sie will. Weil sie muss? Weil alt sein in Hollywood schlicht nicht stattfinden darf? Gwyneth löst die Sache mit Köpfchen und einem vermutlich präzise durchmeditierten Mantra: Sie krönt ihren Astralkörper mit einem grauen Ansatz.

BEVERLY HILLS, CALIFORNIA - JANUARY 05: Gwyneth Paltrow attends the 77th Annual Golden Globe Awards at The Beverly Hilton Hotel on January 05, 2020 in Beverly Hills, California. (Photo by Steve Granitz/WireImage)

Das Fendi-Kleid und die Inszenierung einer gelungenen Selbstoptimierung.

WireImage

Geht das denn zusammen? Ohne Gazellenkörper hat man im Blitzlichtgewitter nichts verloren. Glücklicherweise ist Gwyneth Paltrow ja Meisterin der Askese, wähnt sich als Anstupserin des Yoga-Hypes und rät auf ihrer Lifestyle-Plattform goop.com dazu, sich bewusst zu ernähren und die Vagina zu bedampfen. Viel hilft eben viel. Ganz sanft zwar, aber der Body muss bearbeitet werden, damit der Rubel rollt und die vermeintliche innere Balance stimmt.

Zeit für Weis(s)heiten

Dass eine 47-Jährige dabei so aussieht, ist selbstverständlich. Dass sie ihren Haaransatz färbt nicht. Da hält sie es ähnlich wie mit den Falten. Die gibt es, wenn auch in einem sehr geringen Ausmass. Aber glattgewischt ist Gwyneth nicht. Zum Magazin People sagte sie 2016: «Ich finde es wahnsinnig sexy … Und ich würde all die Jahre nicht aus meinem Gesicht löschen oder für irgendetwas die Zeit zurückdrehen wollen.» 

In einer Zeit, in der ein 55-jähriges Sexsymbol wie Keanu Reeves für seine Freundin getadelt wird, weil sie keine hochglanzpolierte Sex-Waffe ist, ist das vielleicht ein erster kleiner Schritt gegen das Phänomen der Altersdiskriminierung in der Pop-Kultur. Alexandra Grant nämlich, Keanus acht Jahre jüngere Partnerin, ist wie Gwyneth 47 Jahre alt. Und sieht schlicht und einfach danach aus. Die Künstlerin ist nicht dick, nicht schlaff, einfach nicht komplett straff. Die Haare sind schneeweiss. Na und? Selbst, wenn es bei Gwyneth «nur» der Ansatz ist: Sie übernimmt mit dem Grauschleier Verantwortung. Für alle Frauen, die sich in ihrem Körper wohl (oder sogar besser) fühlen, obwohl sie keine Zwanzig mehr sind. Älter werden heisst bekanntlich reicher werden. An Erfahrungen, an Weisheit, an Magie auf dem Kopf. Der Weg ist schliesslich das Ziel und so weiter.

Gwyneth, Alexandra – danke 🖤

Von Style am 6. Januar 2020 - 13:09 Uhr