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Brain Freeze

Glace schlecken hilft gegen Migräne

Die Schläfen pochen, die Stirn ist wie eingefroren – aber Kältekopfweh kann auch angenehme Nebenwirkungen haben.

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Glace essen hilft gegen Migraene

Wer sich beim Glace nicht zurückhält, bekommt schnell einen Brain Freeze.

Getty Images

Wir schlürfen unseren Frappuccino etwas zu schnell durch den Strohhalm, erfrischen uns nach dem Joggen hastig mit einem Glas Eiswasser oder machen uns zu euphorisch über unser Lieblingsglace her – und schon werden wir bestraft: mit stechendem Kopfschmerz. Aber woher kommt der sogenannte Brain Freeze?

Blut oder Nerven?

Über die Entstehung von Kältekopfschmerzen streiten sich die Wissenschaftler. Die einen glauben, dass bei einem Brain Freeze ungewöhnlich viel Blut ins Gehirn fliesst, was den Druck im Denkorgan erhöht und zu Schmerzen führt. «Durch die Erweiterung der Gefässe fliesst warmes Blut ins Gehirn. So kann der Körper verhindern, dass das Organ zu kalt wird», erklärt der Neurologe Jorge Serrador in einem Interview mit Spiegel Online.

Neuere Untersuchungen besagen dagegen, dass Kälterezeptoren in der Mundschleimhaut ein Signal an den Hirnnerv Nervus Trigeminus schicken, worauf dieser dann eine Verengung der Hirngefässe veranlasst, was schliesslich das unangenehme Frost-Gefühl auslöst.

Schmerzen mit Schmerzen bekämpfen

Interessant: Beide Forschergruppen stellen Ähnlichkeiten zwischen Migräne und Kältekopfweh fest. So sind Migräne-Patienten nicht nur anfälliger für den Brain Freeze, er kann bei ihnen auch eine anhaltende Attacke auslösen. Andererseits kann der Eis-Schock sie auch von einem aktuellen Migräne-Leiden befreien, da er dieselben Hirnregionen anregt.

«Es gibt Hinweise darauf, dass ein selbstveranlasster Kältekopfschmerz einen Teil des Nervensystems quasi neu startet und die Migräne dadurch schneller nachlässt», sagt Schmerzforscher Dr. Kris Rau gegenüber dem Lifestyle-Portal Refinery 29. Gründlich erforscht ist dieses Phänomen allerdings nicht.

Nicht gefährlich

Bedenkliche Folgen hat der Schmerz, egal wie sehr die Schläfen auch pochen, keine. Es handelt sich in aller Regel um ein kurzzeitiges Problem. Wer trotzdem schnelle Linderung sucht, sollte ein warmes Getränk zu sich nehmen. Oft hilft es nur schon, die Zunge an den Gaumen zu drücken. 

Und beim nächsten Migräneanfall einfach mal die Gelateria eures Vertrauens ansteuern statt Tabletten einzuwerfen. Einen Versuch wert ist es allemal, oder? Und feiner sowieso.

Von Marlies Seifert am 9. Juli 2019 - 12:44 Uhr