Die kleinen Stängelchen lauern gerade überall. Mit Sauce Hollandaise, gegrillt, gebraten, im Risotto. Sie sind weiss, grün und lila, wahnsinnig gesund, kalorienarm und reich an Vitaminen, Antioxidantien und Nährstoffen, dick oder dünn. Doch auf die Grösse kommt es nicht an, wenn man nach dem unschuldigen Vorgang des Wasserlassens immer wieder aufs Neue erschrickt: Der Urin riecht komisch.
Huch, was ist da los?
Bedenklich ist der kleine Nasenkitzler keineswegs. Lästig vielleicht, aber ganz natürlich: Spargel enthält Asparagusinsäure – eine Schwefelverbindung. Werkelt der Stoffwechsel im Körper, entstehen dabei Abbauprodukte, die auf eine gewisse Art und Weise, sagen wir mal ... unangenehm ... duften. Fun Fact: Diese Substanzen ähneln den chemischen Verbindungen im Sekret eines Stinktiers. Ja, dann.
Und wer hat Glück gehabt?
Die oben genannten, ominösen Abbauprodukte entstehen nur bei denen, deren Körper über ein ganz bestimmtes Enzym verfügt – und über eben dieses dürfen sich nur rund 40 Prozent der Menschen freuen. Wessen Spargel-Urin also lustig riecht, ist eigentlich ein ganz besonderes Wesen.
Eine weitere Spargel-Pipi-Mutation: Bei wieder anderen riecht der Urin zwar, sie können es aber schlichtweg nicht riechen. Da wiederum hat der liebe Gott am Geruchsrezeptor-Gen geschraubt.