Die Namenswahl für ein Kind ist eine der schwierigsten Aufgaben für werdende Eltern. Der ausgewählte Name wird den neuen Menschen durch sein ganzes Leben begleiten. Entsprechend kann der falsche Name für ein Kind eine grosse Hürde darstellen. Viele Namen sind mit Vorurteilen belastet, die sogar den schulischen oder beruflichen Erfolg beeinflussen, laden zu Hänseleien ein oder werden plötzlich so beliebt, dass das Kind seinen Vornamen mit vielen Bekannten teilen muss. Man denke nur an all die Sandras aus den 70er- und die Kevins aus den 90er-Jahren.
Viele Eltern finden, sie haben ihrem Kind den falschen Namen gegeben
Doch obwohl viele Eltern sich während der ganzen Schwangerschaft darüber Gedanken machen, wie ihr Kind einst heissen soll, bereut eine grosse Anzahl Mamas und Papas diese Entscheidung später einmal. Das Phänomen heisst «Baby Name Regret» und ist weit verbreitet.
Experten der weltgrössten Vornamen-Plattform Nameberry schätzen, dass 10 bis 20 Prozent der Eltern die Namensgebung für ihr Kind bereuen. Eine Studie in Grossbritannien zeigt, dass sogar mehr als 50 Prozent der Elternpaare ihr Kind nicht mehr gleich nennen würden.
Das sind die Gründe für «Baby Name Regret»
Als Grund für die Unzufriedenheit geben Eltern oft an, das der ausgewählte Name einfach nicht zum Charakter des Kindes passe. Häufig stören Eltern sich auch daran, dass der ausgewählte Vorname plötzlich viel so beliebt wird, dass gefühlt jedes zweite Kind so heisst.
Jedoch können auch religiöse Gründe hinter dem Bedauern über die Namenswahl stecken. Oder ein Name gerät plötzlich in Verruf. Oder er ist stark geprägt durch eine öffentliche Person – so wie aktuell die Namen Elon, Greta und Alexa.
- Elon ist einer der Babynamen, die rapide an Beliebtheit verlieren, seit Tech-Milliardär Elon Musk (53) immer wieder für Negativschlagzeilen sorgt.
- Greta, ein eigentlich sehr beliebter Vorname, wurde durch das Engagement von Klimaschützerin Greta Thunberg (22) stark politisch behaftet.
- Auch der Vorname Alexa hat eine Popularitäts-Einbusse erfahren, seit Amazon sein sprachgesteuertes Control-System so genannt hat.
Diese Stars leiden unter «Baby Name Regret»
Das Bedauern über die Namenswahl fürs Kind trifft nicht nur Normalo-Eltern, das kommt auch in der Welt der Stars und Sternchen vor. So nannte Influencerin Kylie Jenner (27) ihren Sohn erst Wolf, bevor sie ihn in Aire umbenannte. Comedienne Amy Schumer (44) gab ihrem Sohn den Namen Gene Atell – nur, um dann zu realisieren, dass dieser Doppelname phonetisch an das Wort «Genital» erinnert. Der Kleine heisst nun Gene David.
Kylie Jenner mit ihrem Sohn Aire – der früher Wolf hiess.
Instagram / Kylie JennerSo beugt man «Baby Name Regret» vor
Wie wählt man einen Babynamen aus, den man später nicht bereuen wird? Dafür gibt es keine Garantie. Aber es gibt ein paar erfolgsversprechende Ansätze, um den Vornamen-Super-GAU zu vermeiden.
1. Sprecht mit eurem Umfeld über eure Namens-Favoriten! Viele Eltern machen daraus ein Geheimnis, welche Vornamen ihnen für ihr Kind vorschweben. Warum eigentlich? Sind wir von einem Namen überzeugt, wird uns den sowieso niemand verderben können. Sagen andere Menschen uns ihre Meinung zu diesem Namen, haben wir jedoch die Chance, verstecktes Hänselpotential oder damit verbundene Gefühle aufzudecken – bevor das Kind den Namen trägt. Vielleicht weist jemand darauf hin, dass dieser Name schwer auszusprechen ist oder in einer anderen Sprache eine schreckliche Bedeutung hat. Es ist besser, solche Dinge zu wissen, als im Nachhinein davon überrascht zu werden.
2. Checkt die Namen auf Hänselpotential. Denn ja, es gibt Vornamen, die einem Kind später einmal peinlich sein könnten. Welche das sind, erfahrt ihr unter diesem Link.
3. Setzt euch damit auseinander, welche Vorurteile euren Namensfavorit belasten. Den Namen einfach mal in eine Suchmaschine einzutippen und die Ergebnisse zu durchforsten kann diesbezüglich auch hilfreich sein.
4. Behaltet die Trends im Auge: Ihr wünscht euch einen seltenen Namen, den euer Kind ganz für sich alleine hat? Dann geht den Trend besser aus dem Weg. Es gibt Hinweise darauf, welche Vornamen in den kommenden Jahren stark an Beliebtheit zulegen werden. Mehr dazu gibts hier. Seltene Vornamen findet ihr ausserdem unter diesem Link.
5. Rechnet mit Verhunzungen! In der Schweiz ist es üblich, einen Menschen nicht bei seinem vollen Namen zu rufen – sondern ihm einen Kurznamen zu verpassen. Die Berner sind besonders gut darin, Namen zu verhunzen. Hier findet ihr die 27 hässlichsten Verhunzungen von ganz normalen Vornamen. Passend dazu: «Diese Vornamen sind zu kurz für eine Abkürzung».