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Happy Birthday, Prince of Cambridge

An diese Regeln muss sich Prinz George später halten

Heute, am 22. Juli, feiert Prinz George seinen zwölften Geburtstag. Mit jedem Wiegenfest muss sich der Sohn von Thronfolger Prinz William intensiver auf seine Rolle als späterer König von Grossbritannien vorbereitet. Eine Rolle, die von ganz vielen Vorschriften und Erwartungen geprägt ist.

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Prinz George

Prinz George wird eines Tages König von Grossbritannien sein. Ein selbstbestimmtes Leben sieht anders aus.

Getty Images

In Märchen wird das Leben von Prinzen und Prinzessinnen, von Königen und Königinnen oft – ja – märchenhaft dargestellt. Und wir sind ehrlich: Es ist wahrscheinlich durchaus angenehm, keine Geldsorgen zu haben und Gutes bewirken zu können. Trotzdem: Es hat auch seine Schattenseiten. Prinz George, der heute seinen zwölften Geburtstag feiert, erfuhr das (noch unbewusst) schon einen Tag nach seiner Geburt lernen, als er auf dem Arm seiner Mutter Prinzessin Kate (43) das Spital verliess und zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit vorgeführt wurde.

Prinzessin Kate Prinz William mit Prinz George

Einen Tag nach der Geburt hatte Prinz George seinen ersten Auftritt vor der Weltpresse.

Getty Images

Aus dem kleinen Prinz wurde mittlerweile ein vorpubertärer. Und die Schritte, mit denen er auf sein zukünftiges Leben als König von Grossbritannien vorbereitet wird, werden immer grösser. Ein Leben, das von vielen Vorschriften und Erwartungen geprägt ist.

Prinz George muss heiraten und für leiblichen Nachwuchs sorgen

Neben der Staatsführung und dem Repräsentieren eine der wichtigsten Aufgaben eines Königs ist seit jeher die Sicherung der Thronfolge: Prinz George muss also für Kinder sorgen und dafür heiraten – denn das britische Thronfolgegesetz schliesst neben katholischen auch uneheliche Kinder aus.

Der Nachfolge-Druck ist zwar nicht mehr so gross, wie in früheren Jahrhunderten: In der britischen Thronfolge hat es schliesslich genügend andere Royals, die George eines Tages folgen könnten. Und trotzdem: Schon in wenigen Jahren wird die Weltöffentlichkeit auf George schauen und rätseln, wen er datet. Und wenn er in einer Partnerschaft ist: Wann er heiratet. Und wenn er verheiratet ist: Wann die Kinder kommen. Bei Prinzessin Kate wurde sogar nach drei Kindern noch bei jedem Griff an den Bauch gerätselt, ob das nächste Royal-Baby unterwegs ist. Und auch der Druck, mindestens einen männlichen Nachkommen zu haben fällt weg. Mädchen werden mittlerweile auch im britischen Königshaus in gleicher Weise in der Thronfolge berücksichtigt wie Buben.

Herzogin Prinzessin Kate mit Mary Berry

Am 10. September 2019 hielt Kochbuchautorin Mary Berry ihre Hand vor den Bauch von Prinzessin Kate – und schon wurde über ein viertes Kind spekuliert.

WireImage

Was aber, wenn George sich in einen Mann verliebt? Rein rechtlich ist das nicht verboten. Selbst heiraten dürfte Prinz George einen Mann – in Grossbritannien kein Problem. Schwieriger wird es jedoch in seiner Rolle als König: Das britische Volk hätte gemäss einer Umfrage zwar kein Problem mit einem schwulen König. Der britische Monarch ist aber auch das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, in der gleichgeschlechtliche Ehen nicht akzeptiert sind. Auch beschränkt sich die Thronfolgeregelung auf leiblichen Nachwuchs: Prinz George müsste als zumindest der leibliche Vater eines Kindes in einer queeren Beziehung sein.

 

Lord Ivar Mountbatten

Lord Ivar Mountbatten, ein Cousin von Queen Elizabeth II., gilt als erstes schwules Mitglied der britischen Königsfamilie.

Euan Cherry/Peacock via Getty Im

Prinz George muss den Staat führen, ohne etwas zu sagen

Einschränkungen hin oder her: Immerhin darf Prinz George dafür einmal als Staatsüberhaupt fast 70 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich von Grossbritannien anführen. Hinzu kommen noch einige Commonwealth-Länder wie Kanada oder Australien, deren Oberhaupt Prinz George ebenfalls einmal sein wird. Nur: Sagen kann er eigentlich nicht viel. Und eine eigene Meinung ist auch nicht erwünscht.

In Grossbritannien liegt die meiste Macht beim Parlament bzw. vor allem beim Unterhaus und der Regierung. Zwar kann der König oder die Königin den Premierminister ernennen, das Parlament eröffnen und auflösen, muss Gesetzen zustimmen usw. Aber: Das ist vor allem noch Symbolik.

Charles und Camilla Parlamentseröffnung

König Charles und Königin Camilla 2024 bei der Parlamentseröffnung: Viel Prunk – viel Symbolik.

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Zuletzt verweigerte Queen Anne 1708 einem Gesetz ihre Zustimmung. Bei der Eröffnung des Parlaments liest der König exakt das von der Regierung formulierte Programm vor. Und König Charles stand bereits als Kronprinz in der Kritik, weil er sich gegen die globale Erwärmung oder die soziale Vereinsamung der Bevölkerung engagiert hat, wie «Blick» schreibt.

Selbst das Privatleben von Prinz George wird eingeschränkt sein

Wer nun denkt, dass ein britischer König wenigstens abseits der Öffentlichkeiten seine Freiheiten geniessen kann – leider nein. Ein paar Beispiele?

Prinz William Selfie

Prinz William gibt sich volksnah – und macht auch einmal eine Selfie-Ausnahme. Obwohl es streng genommen nicht erlaubt ist.

POOL/AFP via Getty Images

Die Einschränkungen für Prinz George in Zukunft sind also nicht ohne. Gut möglich aber, dass bis zu seiner Regentschaft die Regeln angepasst sind. So weichen die Royals zumindest einige dieser Vorschriften immer mehr auf: Es gibt durchaus Selfies von Prinz William (43). Und die Vorgabe, dass kleine Prinzen in Grossbritannien bis zum achten Lebensjahr kurze Hosen tragen, gilt für Prinz Louis bereits nicht mehr: Schon als Fünfjähriger trug er zum Weihnachtsgottesdienst lange Hosen.

Von Thomas Bürgisser am 22. Juli 2025 - 07:00 Uhr