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Mirjam Jäger ist ein drittes Kind zu teuer

So viel kosten Kinder in der Schweiz

Vor zwei Wochen hat Mirjam Jäger ihr zweites Kind zur Welt gebracht. Sogar der Gedanke an ein drittes Baby gefällt ihr – wenn da nur der finanzielle Aspekt nicht wäre. Wie viel kostet denn ein Kind in der Schweiz überhaupt?

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mirjam jäger

Mirjam Jägers Sohn Jay Noël ist das jüngste Familienmitglied.

Instagram/mirjamjaeger

Seit dem 15. September sind Ex-Freestyle-Skifahrerin Mirjam Jäger, 37, und Ex-Bachelor Rafael Beutl, 34, zweifache Eltern. Nach Sohn Louie, 3, macht der kleine Jay Noël das Quartett komplett. Oder etwa doch nicht?

Obwohl sie in der Vergangenheit mehrfach betont hat, dass sie nicht gerne schwanger ist und es kaum erwarten kann, ihren Körper wieder für sich allein zu haben, spielt sie in einem Beitrag von «Blick.ch» mit dem Gedanken, ein drittes Kind zu bekommen. 

mirjam jäger

Schnappschuss mit beiden Kids: Mirjam Jäger mit Louie und Baby Jay, nachdem sie das Krankenhaus verlassen hat.

Instagram/mirjamjaeger

Sie habe immer gesagt, dass sie maximal zwei Kinder wolle. Doch: «Jetzt habe ich zwei Kinder und es hat mir wieder gezeigt, wie schön es ist. Wenn ich eine Million oder zwei gewinnen würde, würde ich nicht lange überlegen und gleich noch ein drittes auf die Welt stellen», sagt die Influencerin im Videobeitrag. 

«Ich bin jemand, der seinen Kindern auch gerne Dinge ermöglichen möchte.»

Mirjam «Mimi» Jäger
Mirjam Jäger war als Kind privilegiert

In der Schweiz, so Jäger, müsse man sich das aber schon genau überlegen, denn Kinder haben sei nicht billig. «Ich bin jemand, der seinen Kindern auch gerne Dinge ermöglichen möchte. Ich will nie sagen müssen: ‹Du hast zwar mega Talent, aber du kannst nicht Eishockey spielen oder ein Instrument im Einzelunterricht lernen›.»

Sie selbst habe nämlich genau dieses Privileg gehabt. Der Grund, warum sie überhaupt Profisportlerin wurde, war, «weil meine Eltern es sich leisten konnten», gesteht sie. «Im Moment weiss ich nicht, ob ich mit drei Kindern allen gerecht werden könnte, was das Geld anbelangt.» Als «Normalbürger» müsse man sich diese Dinge genau überlegen, sagt Mirjam «Mimi» Jäger.

Aber wie teuer ist es denn nun wirklich, in der Schweiz Kinder zu haben? 

Es geht schon vor der Geburt los

Die ersten Kosten fallen an, noch bevor das Kind da ist: Ein Bettchen muss her, ebenso ein Kinderwagen, Autositz und die Babykleidung. Je nach Geschmack, Budget und der Entscheidung, neu oder Secondhand zu kaufen, kostet die Erstausstattung gut und gerne zwischen einigen hundert und einigen tausend Franken.

Ist das Baby dann da, belaufen sich die Kosten laut der «Budgetberatung Schweiz» auf etwa 300 bis 400 Franken pro Monat. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus Krankenkassenprämien, Unfallversicherung, Kleidern, Nahrungsmitteln und Pflegeprodukten. 

Solange das Kind noch klein ist, fällt mit der familienexternen Kinderbetreuung der grösste Posten an. Kinderkrippen verlangen hierzulande 120 Franken oder mehr pro Tag und Kind. Je nachdem, in welchem Pensum die Eltern erwerbstätig sind, kann diese Summe ins Schwindelerregende steigen. Ist die Tochter oder der Sohn dann eingeschult, werden die Betreuungsausgaben im Normalfall wieder kleiner, da der Hort günstiger ist als die Kita. Ausser der Hort ist in einer Privatschule.

Couple sitting in their living room and checking their finances on the computer

Eine Budgetaufstellung hilft werdenden Eltern, ihre Finanzen auch mit Kind im Griff zu haben.

Getty Images
Denkt an die Zahnzusatzversicherung!

Irgendwann ist der Nachwuchs auch alt genug für ein Instrument, eine Sportart oder sonst ein Hobby. Kurse, Vereine und Übungsstunden kosten halt, ist einfach so. Das von «Mimi» Jäger erwähnte Eishockey ist da in den oberen Rängen angesiedelt.

Übrigens herzlichen Glückwunsch an alle, deren Kind mit einer einwandfreien Zahnstellung gesegnet ist. Für alle anderen könnten die paar wenigen Gramm Metall in Form einer Zahnspange im Mund der 13-Jährigen den finanziellen Ruin bedeuten. Ausser man denkt früh genug daran, eine Zahnzusatzversicherung abzuschliessen. Es lohnt sich!

Es ist eine einfache Rechnung: Je älter das Kind, desto teurer wird es. Kleidung, Essen, Schulausflüge, Tickets für Bus, Tram oder Zug, Handy, Computer und so weiter. Müssen es immer die neusten Sneaker sein, schwinden die elterlichen Scheine schneller. Entscheidet sich das Kind fürs Gymnasium und später für ein Studium, wird das Familienbudget nochmals extra strapaziert.

Die gute Nachricht ist, dass jedes weitere Kind weniger kostet.

Geschwister kosten weniger

Laut dem 2017 veröffentlichten Bericht «Familien in der Schweiz» verfügen Paarhaushalte mit Kindern in der Schweiz über ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 13'644 Franken. Die Realität sehr vieler Menschen in der Schweiz ist aber weit von dieser Summe entfernt, man denke nur mal an die alleinerziehenden Mütter und Väter hierzulande.

Die gute Nachricht ist, dass jedes weitere Kind weniger kostet. Laut der «Handelszeitung» geben Familien bis zum 20. Lebensjahr im Schnitt 819 Franken pro Monat für ein Kind aus. Für zwei Kinder sind es 754 Franken monatlich, für drei 607 Franken pro Kind und Monat.

Bis zum 20. Geburtstag kosten zwei Kids in der Schweiz demnach 361'920 Franken, drei Kinder etwa eine halbe Million Franken. Bei diesen Beträgen, und da hat Mirjam Jäger absolut recht, muss man sich schon genau überlegen, ob und wie viele Kinder man haben möchte – und kann.

Was ihnen hilft, das Familienbudget einigermassen im Griff zu behalten, verraten drei SI Family Redaktorinnen hier.

Von Edita Dizdar am 29. September 2020 - 08:56 Uhr