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Amber Heard, Naomi Campbell und Co.

Immer mehr Frauen erfüllen sich ihren Kinderwunsch alleine

Am Muttertag verkündet Johnny-Depp-Ex Amber Heard die Geburt von Zwillingen. «Alleine und zu meinen eigenen Bedingungen Mutter zu werden, war die unglaublichste Erfarhrung meines Lebens», schreibt die nun dreifache Mutter dazu. Das sehen nicht nur die Frauen in Hollywood so – sondern immer öfter auch diejenigen hierzulande.

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<p>Amber Heard am Filmfestival von Taormina/Italien. Diversen Medien zufolge soll die Ex-Frau von Johnny Depp mit ihren drei Kindern in Spanien leben.</p>

Amber Heard am Filmfestival von Taormina/Italien. Diversen Medien zufolge soll die Ex-Frau von Johnny Depp mit ihren drei Kindern in Spanien leben.

Getty Images

Das Mädchen heisst Agnes, der Bub Ocean und sie vervollständigen die «Heard Gang», wie Hollywood-Star Amber Heard (39) auf Instagram schreibt. Zu dieser gehört nebst der bisexuellen Schauspielerin noch die vierjährige Oonagh. Vermutlich sind alle drei Kinder per Leihmutter zur Welt gekommen. Einen zweiten Elternteil gabs von Anfang an nicht. 

«Dass ich trotz meiner Fruchtbarkeitsprobleme allein und zu meinen eigenen Bedingungen Mutter geworden bin, war die unglaublichste Erfahrung meines Lebens. Ich bin unendlich dankbar, dass ich mich verantwortungsbewusst und mit Bedacht dafür entscheiden konnte», schreibt Heard zu einem Bild, das die sechs Füsschen ihrer drei Kinder zeigt. 

Die Schauspielerin, die mit ihrer Ehe mit und Scheidung von Superstar Johnny Depp (61) für Furore sorgte, geht damit einen Weg, für den sich immer mehr Frauen entscheiden. Die Gründe sind unterschiedlich: Es fehlt der passende Partner oder die Partnerin und man hat altersbedingt nicht mehr ewig Zeit – oder man möchte, wie Amber Heard, eine Familie zu den eigenen Bedingungen gründen und keine Kompromisse eingehen müssen. Alleinerziehend zu sein habe nämlich durchaus auch Vorteile, sagt Caroline Rosales (42) Autorin von «Single Mom» zu brigitte.de: «Es ist viel leichter den Alltag zu organisieren, wenn keiner dazwischen funkt. Ich bin der Boss, ich mache die Gesetze, ich brauche mich mit niemandem abzustimmen. Ich muss mich nicht über Erziehung streiten, das macht vieles einfacher. Ausserdem gibt es weniger Unordnung, weniger Wäsche, weniger Organisation. Ich muss auch keine Ehe führen, eine Ehe zu führen ist ja Arbeit.»

Supermodel Naomi Campbell (54) sagte bereits 2017 zum «Evening Standard»: «Ich denke die ganze Zeit über Kinder nach. Aber mit dem, was medizinisch heute möglich ist, denke ich, kann ich es irgendwann dann tun, wenn ich will.» Den Worten folgten im Mai 2021 Taten, als sie mit 51 Mutter einer Tochter wurde, zwei Jahre später folgte ein Sohn. Campbell hat die Leihmutterschaft zwar nie bestätigt, aber gegenüber der britischen «Vogue» erwähnt, dass ihre Tochter nicht adoptiert sei. 

Auch Oscar-Preisträgerin Charlize Theron (49) entschied sich von Anfang an für ein Leben als Single Mama, erfüllte sich ihren Kinderwunsch aber per Adoption: 2012 adoptierte sie Jackson, 2015 August. Ein Partner fehle ihr nicht, sagte sie 2020 in einem Interview mit «Blick»: «Ich habe meine Kinder. Und ich habe auch meine Mutter um mich herum. Das ist alles, was ich momentan brauche.»

Meg Ryan (63) erzählte in einem Interview mit der «Times», sie habe bereits in ihrer Ehe mit Dennis Quaid (70) – aus der Sohn Jack (32) stammt – über Adoption nachgedacht. Nach der Trennung von Quaid setzte sie diesen Wunsch alleine um. Über ihre mittlerweile 20-jährige Tochter Daisy sagt sie: «Wir waren füreinander bestimmt.»

«Mutter zu sein ist die grösste Erfüllung meines Lebens», sagt Madonna (66) immer wieder in Interviews. Den Wunsch nach einer Grossfamilie – Madonnas eigene Mutter starb, als sie fünf war – erfüllte sich der Superstar teilweise alleine. Zu den leiblichen Kindern Lourdes (28) – mit ihrem Vater Carlos Leon (58) war Madonna drei Jahre zusammen – und Rocco (24) – mit seinem Vater Guy Ritchie (56) war sie acht Jahre verheiratet – adoptierte die Sängerin 2006 den mittlerweile 19-jährigen David, gemeinsam mit Ritchie. Tochter Mercy (19) adoptierte sie drei Jahre später allein, nach der Trennung von Guy Ritchie. 2017 folgte die Adoption der inzwischen 12-jährigen Zwillinge Stella und Estere. Sie sei der Chef im Leben ihrer Kinder, erklärte Madonna in diversen Interviews. Und sie habe auch kein Problem damit, sich bei ihnen mal unbeliebt zu machen. 

Auch in der Schweiz entscheiden sich immer wieder Single-Frauen dafür, sich ihren Babywunsch allein zu erfüllen. So wie die Schriftstellerin Tasha Rumley (42), die sich ihren Kinderwunsch ohne Partner, dafür mit einer Samenspende und künstlicher Befruchtung in Spanien erfüllte. Töchterchen Joy kam im Dezember 2024 zur Welt. Ihr Kinderwunsch sei grösser gewesen als der Wunsch nach einem Partner, erzählt die Wetschweizerin der SI. Rumley ist bei Weitem nicht die einzige. So zählt «MamanSolo», eine Westschweizer Organisation für Frauen, die sich für Kinder ohne Partner entscheiden, bereits 200 Mitglieder. 

Tasha Rumley kämpft für eine Gesetzesänderung zugunsten von Single-Frauen. «Wir könnten auch ohne Wissen eines Mannes Kinder zeugen oder Sperma im Internet kaufen. Aber die künstliche Befruchtung ist die ethische Alternative, ein Baby zu zeugen!» Auch die Nationale Ethikkommission habe bereits 2019 empfohlen, die künstliche Befruchtung für Singles zu legalisieren. Dank ihrem Engagement und ihren Interventionen wurden vergangenen März gleich von sechs Parlamentarierinnen und Parlamentariern gleichlautende Vorstösse eingereicht – ein sehr seltener Vorgang –, um das Gesetz rasch zu ändern. Dann hätten zukünftige Kinder das Recht, ihre Herkunft zu kennen. Denn bei aller Liebe zu Mama – irgendwann fragt sich wohl jede und jeder einmal, wo man eigentlich herkommt. 

Von SC am 13. Mai 2025 - 18:00 Uhr