Auf eindrucksvolle Weise stellte Daniel Koch am Sonntag unter Beweis, dass die Aare bebadbar ist, wie er es Mitte April vorausgesagt hatte. Der Corona-Delegierte des Bundesrats, der vergangene Woche in Pension gehen durfte, nutzte seinen Kult-Status für eine kleine Show-Einlage – und genoss den Aareschwumm mitsamt Anzug. Allerdings trug er unter seinem Smoking einen Neoprenanzug, der ihn vor der Kälte schützte, wie sich später herausstellte. Und: Natürlich machte der dabei erneut darauf aufmerksam, wie wichtig das Einhalten der Hygiene- und Distanzregeln ist.
Kochs Sprung ins die kühle Aare kommt an. Seinem wiederbelebten Instagram-Account folgen schon knapp 15'000 Personen. An Bundesrat Alain Berset, dem anderen Teil des gefeierten Schweizer Corona-Duos, mit seinen rund 80'000 Fans kommt er allerdings nicht heran. Andere Bundesräte aber können von Kochs Reichweite auf Instagram nur träumen. Ob auch sie planschend ein paar zusätzliche Fans fischen würden? Oder wird es grundsätzlich schwierig, mit ihrem Content Follower zu ködern?
Das lässt sich verneinen. Unser Instagram-Check zeigt: langweilig wird es mit den Insta-Bundesräten keinesfalls!
Alain Berset, der Künstler
SP-Bundesrat Alain Berset ist zweifelsohne der Bundesrats-König von Instagram. Seinen rund 80'000 Followern zeigt der Freiburger alles Mögliche: Natur, Einblicke ins Schaffen, spektakuläre Selfies.
Seinen Account hält der 48-Jährige sehr kunstvoll. Viel Kolorierung mischt sich mit Schwarz-Weiss-Bildern ab, klare Linien und Spielereien mit Formen und Farben komplettieren die stilvolle Online-Galerie Bersets. In seinen Storys geht es genauso künstlerisch zu und her. Dort nämlich liefert Berset immer mal wieder Musik-Tipps – natürlich nicht, ohne diese mit handgeschriebenen Notizen und Hashtags zu versehen. Das Zeug zum Influencer hat der Gesundheitsminister allemal!
Viola Amherd, die Stylische
Ganz schön fesch zeigt sich CVP-Bundesrätin Viola Amherd, 57, in den sozialen Medien. Zwar ist auch sie nicht sehr aktiv, zeigt sich aber auf Instagram von der losgelösten Seite.
So posiert sie nicht nur locker an Politanlässen und am Strand, sondern beweist mit ihren lässigen Outfits ihr modisches Händchen. Wo es im Bundeshaus stets chic zu sein hat, kombiniert die Walliserin in der Freizeit gerne mal freche Sneakers und gemusterte Socken zu einem schlichten Ensemble. Und mausert sich in virtuellen Bundesrats-Kreisen damit zur Fashion-Bloggerin.
Ignazio Cassis, der Posierer
Ihn als «Poser» zu bezeichnen, wäre vermessen. Aber vor der Linse fühlt sich Ignazio Cassis, 59, sichtlich wohl. Das Prädikat «Posierer» hat er sich deswegen mehr als verdient. Mal lässt er sich auf der Foto-App auf dem Handy mit der Kamera ablichten, ein andermal wagt er sich gleich selber an den Auslöser.
Mal posiert er alleine, dann zu zweit, ein andermal mit vielen Personen im Hintergrund. Die Konstante: Auf fast jedem Bild ist der Tessiner selber ebenfalls zu sehen.
Simonetta Sommaruga, die Natürliche
Mit ihrer Partei, der SP, setzt sich Simonetta Sommaruga, 60, stark für den Umweltschutz ein. Wie sehr sie die Natur und Natürlichkeit mag, gibt die Bundespräsidentin auch auf Instagram preis.
So posiert sie mal ganz leger am Klimastreik oder zeigt lauschige Seen. Schon lange vor der Corona-Krise machte sie mit traumhaften Fotos aus der Schweiz Ferien in der Heimat schmackhaft. Dass es auch zuhause schön ist, macht sie auch mit privaten Einblicken in einen ruhigen Abend mit Buch und Wein sichtbar. Ihre fast 20'000 Follower dürfen sich des Weiteren auf viele Fotos aus ihrem Arbeitsalltag freuen.
Guy Parmelin, der Video-Fan
Ob Guy Parmelin, 60, kürzlich eine Social-Media-Schulung besucht hat? Ein Blick auf seine Instagram-Seite lässt das vermuten. Denn fast scheint es so, als hätte ihm jemand ins Ohr geflüstert, was momentan alle sehen wollen: Videos!
Davon wimmelt es auf Parmelins Account nur so. Manchmal mit Ton, ein andermal mit berührender Klaviermusik unterlegt, sorgt der SVPler für ganz schön viel Bewegung auf seiner Seite. Fortschrittlich!
Karin Keller-Sutter, die Stille
Justizministerin Karin Keller-Sutter, 56, informierte in den vergangenen Monaten kompetent über Öffnungen und Schliessungen der Grenzen.
Grenzenlos still dagegen ist sie auf Instagram. Dort glänzt die Ostschweizerin mit ihrer Abwesenheit. Auch eine Facebook-Seite unterhält die FDP-Bundesrätin nicht.
Das Privatleben ist ihr dafür zu heilig. «Es gibt immer wieder Leute, die Selfies machen wollen – zum Teil in sehr privaten Momenten», erzählte Keller-Sutter Anfang des Jahres im Interview mit der «Schweizer Illustrierten». «Es ist schwieriger geworden, die Privatsphäre zu wahren.» Mit dem Fernbleiben von Instagram gelingt ihr das zumindest online sehr gut.
Anm. d. R.: In einer früheren Version dieses Artikels war ein Instagram-Account für Bundesrat Ueli Maurer verlinkt. Es handelte sich dabei um keinen offiziellen Account, weshalb er entfernt wurde.