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«Schuld ist ein extrem schmerzhaftes Gefühl»

Die Millers leiden seit Emmys Tod unter Gewissensbissen

Seit ihre 19 Monate alte Tochter in einem Pool ertrank, machen sich Bode und Morgan Miller Vorwürfe. Nun haben der Ex-Skistar und seine Frau in einem Fernseh-Interview erstmals ausführlich darüber gesprochen.

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Bode Miller Tocher Emeline

Die kleine Emeline ist im Pool der Nachbarn ertrunken.

Instagram/Morgan Beck

Vor sieben Wochen verstarb Bode, 40, und Morgan Millers, 31, jüngste Tochter. Emeline, kurz «Emmy», ist im Alter von 19 Monaten im Pool des Nachbargartens ertrunken. Gestern Montag strahlte der Nachrichtensender «Today» ein Interview aus, in dem der Ex-Skistar und seine Frau erstmals ausführlich über das Drama sprechen.

Sie haben sich dafür entschieden, um andere Eltern zu warnen. «Es ist nicht leicht, über diese Situation zu sprechen», sagt Bode. «Aber es hilft beim Heilungsprozess ein wenig, denke ich. Dass wir vielleicht helfen, ähnliche Unfälle zu verhindern.»

«Es war ein Tag wie jeder andere»

Im TV-Beitrag sieht man das Zimmer des verstorbenen Kindes. Die Eltern haben alles so belassen, wie es war. Die meiste Zeit des Interviews spricht Morgan Miller.  Unter Tränen erklärt sie, wie sich der Vorfall zugetragen hat: «Es war ein Tag wie jeder andere. Jeden Tag gingen die Kinder stundenlang schwimmen, Bode war bei ihnen. Die Kinder liebten es.» Die Familie sei am Morgen an einer Geburtstagsfeier gewesen, am Nachmittag war Morgan bei Freunden und Grosseltern zu Besuch, wohin sie Emeline mitnahm.

Bode Millers Tochter

Ein Bild aus glücklicheren Tagen: Bode Miller mit seiner Tochter Emeline (†1).

Instagram

Die Kleine winkte ihrem Vater zum Abschied

Später seien sie nach Hause gefahren, um Bode zu verabschieden, der seine ältere Tochter an ein Softball-Spiel fuhr. «Er war gerade daran, das Auto zu beladen. Ich gab ihm einen Kuss. Und Emmy macht es mir nach.» Diese Reaktion sei untypisch für sie gewesen. Sie hätten Freude gehabt und gelacht, erklärt Morgan. Als sie ins Haus gelaufen sei, habe Emmy noch Tschüss gewunken.

Anschliessend sei sie mit den Kindern rüber zu den Nachbarn gegangen. «Das kommt mehrmals in der Woche vor. Wir stehen uns nahe», so Morgan. Sie habe Tee getrunken und Emeline sowie die anderen Kinder hätten daneben gespielt. Emmy sei ein bisschen herumgelaufen. «Sie war nie mehr als sieben, acht Meter entfernt. Doch auf einmal war es still, viel zu still für meinen Geschmack. Ich stand auf, ging zu den anderen Kindern und fragte: ‹Wo ist Emmy?›»

Noch bevor ihr jemand antworten konnte, habe sie bemerkt, dass die Türe zum Garten einen Spalt breit offen stand. Mit Tränen erstickter Stimme fährt Morgan fort: «Mein Herz rutschte mir in die Hosen. Ich rannte zum Pool und sah, wie Emmy dort im Wasser trieb.»

Sie rannte und sprang in den Pool, um die Kleine herauszuziehen. Doch ihre Hilfe kam zu spät. Sie riefen sofort den Notruf. Die Ärzte konnten Emmy aber nicht retten, ihr Gehirn hatte zu lange keinen Sauerstoff erhalten.

Morgan Beck Emeline Bode Miller

Morgan Miller würde alles dafür geben, die Zeit zurückzudrehen, um den Tod ihrer kleinen Tochter zu verhindern.

Instagram/Morgan Beck

An dieser Stelle fährt Bode mit den Erzählungen fort. Der Familienvater war noch beim Softball-Spiel, als ihn die schlimme Nachricht erreichte. «Ich erfuhr alles übers Telefon. Als sie dabei waren, sie zu reanimieren. Ich stand unter Schock.»

Durch den schweren Verlust hätten die Millers gelernt, dass Ertrinken zur häufigsten Todesursache für Kinder zwischen 1-4 Jahren zählt. Bode Miller war dies vorher nicht bewusst: «Nie hat das jemand zu mir gesagt, bei keinem einzigen Kinderarztbesuch.» Als Konsequenz aus dem tragischen Tod möchten die Millers nun Aufklärungsarbeit leisten.

Die Millers sammeln Geld, um Ertrinkungstode zu verhindern

Mit einer Spendenaktion will Morgan Miller helfen, Ertrinkungstode zu vermeiden. Die trauernden Eltern sammeln Geld, das sie in die Ausbildung zur Wassersicherheit investieren wollen.

Noch bevor Emmy geboren wurde, hatten Bode und Morgan ihre älteren Kinder in Ertrink-Präventions-Kurse geschickt und um den Pool einen Zaun errichtet. «Ich denke, wir taten das Beste mit dem Wissen, das wir hatten», sagt Morgan. «Schuld ist ein extrem schmerzhaftes Gefühl. Ich bete, dass es einfacher wird. Doch bis dahin will ich dafür sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht.»

Die verstorbene Emeline wollte so gerne grosse Schwester werden

Ihre anderen Kinder helfen dem Paar, den Schmerz zu verarbeiten. Im Herbst erwartet Morgan zudem ihr drittes Kind. Die Gedanken an die Geburt werden vom schrecklichen Vorfall am 10. Juni 2018 überschattet. «Emmy hatte sich so darauf gefreut, eine grosse Schwester zu werden. Sie lief die ganze Zeit mit ihrem Bäbi herum.»

Von SH am 31. Juli 2018 - 15:20 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:12 Uhr