Wir alle erinnern uns an die Hochzeit von Meghan und Harry, als sei sie gestern gewesen. Die Trauung war ein riesiger, medialer Event und gefühlt ganz England schaute dabei zu. Das Kleid, in dem die Ex-Herzogin vor den Altar trat, ging augenblicklich in die Geschichte ein – auch als eines der teuersten Modelle aller Zeiten. 262’000 Franken soll es gekostet haben. Kate bezauberte 2011, auch hier schaute schon die gesamte Nation zu. Sie musste sogar 400’000 Franken für ihren weissen Traum von Alexander McQueen hinlegen. So ähnlich verhielt es sich mit allen royalen Hochzeitskleidern. Immer war das Motto aufwendiger, neuer, teurer. Und dann? Kam der Auftritt von Prinzessin Beatrice. Die heiratete am 17. Juli heimlich und damit ganz privat ihren Edoardo Mapelli Mozzi. 20 Gäste waren dabei, Zuschauer gab es keine. Und noch etwas war anders als sonst: Das Kleid der Prinzessin brach so ziemlich alle royalen Regeln. Warum es für uns trotzdem (oder gerade deshalb) der beste königliche Wedding-Look ist?
Es ist vintage
Das Kleid von Prinzessin Beatrice ist nicht neu. Ganz im Gegenteil sogar. Es stammt aus dem Jahr 1962. Da trug es Queen Elizabeth zu einer Filmpremiere, damals noch ärmellos. Designt hat es Norman Hartnell, seines Zeichens Modeschöpfer und Hoflieferant der Queen Mother und Elizabeth. Er war damals sowas wie das Bottega Veneta des 20. Jahrhunderts. Der absolute Shit sozusagen. Alle waren hinter ihm her, Queen Lizzie hatte ihn. Und nun eben Beatrice. Damit ist es heute auch ziemlich einzigartig. Vorher wurde es aber bereits schon zwei weitere Male ausgeführt. Nur zu einer Hochzeit eben noch nicht. Wir finden: ziemlich cooler Move.
Es ist geliehen
Ihr habt euch das wahrscheinlich schon gedacht, aber Elizabeth hat ihr Kleid von damals nicht einfach verschenkt. Auch, wenn sie selber vermutlich nicht mehr ganz hineinpasst (neu ist es ja auf den Körper von Beatrice massgeschneidert) – es bleibt in ihrem Archiv und wurde für die Hochzeit lediglich ausgeliehen. Damit hakt es nicht nur in einem Dreh gleich zwei Punkte des viktorianischen Hochzeitsbrauchs «Something old, something new, something borrowed, something blue» ab, es war für Prinzessin Eugenie auch noch komplett gratis! Plötzlich schaut Kate mit ihrem 400’000-Franken-Investment ganz schön blöd aus der Wäsche, oder?
Es ist eine Hommage
Versteckte Botschaften in den Kleidern der Royals sind eigentlich Gang und Gebe. Ein Beispiel: Meghan liess in ihren Schleier 53 Blumen einsticken, die jeweils einen der 53 Commonwealth-Staaten repräsentierten. Dazu kam eine Mohnblume, stellvertretend für ihren Geburtsort Kalifornien, und eine chinesische Winterblume für das Nottingham Cottage, in dem sie damals mit Harry lebte. Mit ihrem Vintage-Dress war Beatrice aus dieser Tradition natürlich raus. Sie liess sich dafür aber etwas anderes einfallen: Mit ihren gekürzten Puffärmeln, dem Ivory Duchess Satin (einem sehr spezifischem Stoff), den Verzierungen und dem anliegenden Oberteil kam ihr Kleid dem von Sarah Ferguson verdächtig nah. Eine Hommage an die eigene Mama bei deren Hochzeit? Gibt von uns die volle Kleider-Punktzahl!