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Vogue-Cover mit Denkzettel

Greta Thunberg rechnet mit der Modewelt ab

Klimaschutz und Mode – für Aktivistin Greta Thunberg passt das nicht zusammen. Den Ruhm des Vogue Covers nutzt die 18-Jährige jetzt, um mit Nachhaltigkeits-Mythen im Zeitalter von Fast Fashion aufzuräumen.

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Great Thunberg Vogue Cover: Scharfe Kritik an der Modebranche

Ungewohnter Anblick: Klima-Ikone Greta Thunberg beim Cover-Shooting für die skandinavische Vogue. 

instagram/voguescandinavia

Umweltaktivistin Greta Thunberg und ein Vogue-Cover – erwartet hat das wohl niemand. Selbst hält die 18-Jährige bekanntermassen nämlich nicht viel von Mode. Gegenüber der Sunday Times liess sie erst Anfang des Jahres verlauten: «Ich brauche keine neue Kleidung. Ich kenne Leute, die Kleidung besitzen. Ich kann etwas bei ihnen leihen oder sie geben mir etwas, das sie aussortiert haben.»

Und doch stimmte die Schwedin nun zu, sich für die Debüt-Ausgabe der Vogue Scandinavia ablichten zu lassen. Greta wäre aber wohl nicht die berühmteste Umweltaktivistin der Welt, wenn sie die Aufmerksamkeit nicht für eine ganz bestimmte Message nutzen würde. Bei Twitter und Instagram schreibt die Fridays-For-Future-Gründerin zu ihrem Cover: «Es erweckt den Anschein, als würde die Modeindustrie anfangen, Verantwortung zu übernehmen, indem sie Fantasiebeträge für Kampagnen ausgibt, in denen sie sich als nachhaltig, ethisch, grün, klimaneutral und fair darstellt. Aber sind wir ehrlich: Das ist fast nie etwas anderes als pures Greenwashing.» Vor allem die Produktion von Fast Fashion ist für die Umwelt-Ikone klar mitverantwortlich für die Klimakrise. Nicht nur das. Auch aus ethischer Sicht kritisiert Thunberg die heutige Konsumgesellschaft: «Die Modeindustrie trägt in hohem Masse zur Klima- und Umweltkatastrophe bei – ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die zahllosen Arbeiter*innen und Gemeinschaften, die auf der ganzen Welt ausgebeutet werden, damit einige in den Genuss von Fast Fashion kommen.»

Die skandinavische Vogue bezieht mit der Wahl ihres ersten Cover-Stars ebenfalls klar Stellung zum Klimawandel. So teilt das Magazin auf Instagram zu ihrer Erstausgabe: «Obwohl wir uns darüber im Klaren sind, dass keine Printpublikation jemals vollständig nachhaltig sein kann, haben wir alle Massnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Materialien, die wir verwenden, und der Kohlenstoff, den wir ausstossen, die geringsten Auswirkungen auf unseren Planeten haben.» Passend dazu stammt auch die geshootete Kleidung aus fairer und nachhaltiger Produktion. Das Ziel der Zeitschrift ist es, ihren Leser*innen mehr als nur schöne Looks zu präsentieren. Mit ihren Inhalten möchte die skandinavische Version der Vogue zu einem umweltbewussten Lebensstil inspirieren. Ein gelungener Auftakt.

Von Denise Kühn am 9. August 2021 - 14:42 Uhr