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Transparente Alleskönner

Warum diese Kügelchen nicht in den Müll gehören

Da ist doch noch was! Wenn die Geschenke bereits ausgepackt sind, finden wir sie in Taschen, Schuhkartons oder Elektronikverpackungen: Die kleinen Säckchen mit Silicagel, die meistens in den Müll wandern. Warum das gar nicht nötig ist? Die Kügelchen sind echte Alleskönner!

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Pink silica gel balls background.

Die Rosa-Färbung zeigt, dass die Silica-Kügelchen sich mit Feuchtigkeit vollgesaugt haben – ihre Paradedisziplin. 

Getty Images

Wir haben aufgehört zu zählen, wie viele der kleinen Säckchen mit Kügelchen aus Silicagel bei uns schon im Abfall gelandet sind. Bei euch machts bei dem Wort erstmal nicht «klick»? Die Rede ist von den kleinen, weissen Tüten, gefüllt mit transparenten Kügelchen, die jeweils mit neuen Taschen, Schuhen oder Elektrogeräten daherkommen. Gekennzeichnet sind sie mit der Aufschrift «THROW AWAY. DO NOT EAT!». Capslock All the Way heisst ja meistens, dass es jemand echt ernst meint. Die Wahrheit ist allerdings: Gibt es auf dem Tütchen keinen zusätzlichen Hinweis gegen giftige Stoffe, ist die transparente Variante des festen Gels unbedenklich. 

Was suchen sie in den dunklen Ecken

Dass sie so oft in dunklen, verschlossenen Objekten auftauchen, hat einen Grund. Die Kügelchen sind enorm gut darin, Feuchtigkeit aufzunehmen und schützen so verschlossene, dunkle Bereiche davor, Nässe oder Schimmel anzusetzen. Und genau hier liegt der Knackpunkt, warum wir rebellisch sein, und den Hinweis aus der Verpackung ignorieren sollten. Weggeschmissen wird das Kieselgel aus diesen fünf Gründen ab sofort nicht mehr:

1. Es rettet unser iPhone

Aus unerklärlichen Gründen haben iPhones und WCs eine ungeheure Anziehungskraft aufeinander. Wer dann versucht, das ertränkte Gerät auf der Heizung zu trocknen, ist schon so gut wie auf dem Weg in den nächsten Apple Store (mit seinem zusammengekratzten Ersparten). Um das zu verhindern, empfehlen wir einige Beutel mit Silicagel gemeinsam mit dem iPhone in eine Schachtel zu legen und abzuwarten. Der Effekt ist ein ähnlicher wie beim altbekannten Reis-Trick. 

2. Es tut unseren Winterklamotten gut

Kaum kommen die ersten Sonnenstrahlen raus, motten wir unsere Winterklamotten im Keller oder auf dem Dachboden ein. Und zwingen uns die widrigen Temperaturen einige Monate später, sie wieder herunterzuschleppen, möchten wir gleich noch ein bisschen mehr weinen, wenn uns der modrige Geruch aus dem Kleidersack entgegen strömt. Was hilft sind grosszügig eingesetzte Beutelchen mit Kieselgel, die der Feuchtigkeit über die Monate den Garaus machen. Sammeln ist angesagt!

3. Es pflegt unseren Schmuck

Silber läuft ja gern mal dunkel an. Das liegt am Schwefelwasserstoff und anderen Schwefelverbindungen in der Luft, mit dem das glänzende Metall reagiert. Doch wer hätte es gedacht, ein Tütchen mit Kieselgel in eurem Schmuckkästchen wirkt hier Wunder. Weniger Raumfeuchtigkeit heisst nämlich auch weniger Stoffe, mit denen das Silber reagieren kann. 
 

4. Es macht Snacks länger haltbar

Okay, wir verstehen euer Kopfschütteln bei der absurden Vorstellung, dass die Tüte mit den Chips länger als zwei Tage offen im Schrank herum liegt, ohne dass jemand sie findet und in Sekundenschnelle verspeist. Falls es allerdings doch mal vorkommen sollte, verhindert Kieselgel, dass sich Feuchtigkeit sammelt, die euren Snacks den Crunch raubt. Das gleiche Prinzip greift bei klumpig gewordenem Salz oder Zucker. Wichtig: Um ganz sicherzugehen, noch einmal Doppelchecken, ob sich auch wirklich kein Hinweis auf giftige Substanzen auf dem Tütchen findet. 
 

5. Es hilft unseren Mitmenschen

Glaubt uns, die Sporttasche, die ihr in Bus und Tram mit euch herumschleppt, verursacht mit zwei, drei Tütchen Kieselgel viel weniger Kopfschütteln und Unwohlsein bei euren Mitmenschen. Denn selbst wenn der Inhalt noch trocken ist: Durch die vielen Male, in der eure verschwitzten Sportsachen bereits eine Herberge in besagter Tasche gefunden haben, hat die sich den Geruch zu eigen gemacht und müffelt nun konstant. Also, bis jetzt eben. Silica sei dank.

Von Malin Mueller am 4. Januar 2021 - 07:30 Uhr