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  4. Wellness-Hotel in der Schweiz: Das CBD Spa im Schlosshotel Zermatt

High in den Bergen

Was passiert eigentlich in einem CBD-Spa?

Unsere Autorin hat sich vom Leben überfordern lassen. Sie brauchte was zum Runterkommen und checkte ins erste und einzige CBD-Hotel der Schweiz ein. Ob ein Joint im Bademantel steckte und sie berauscht aus der Sauna stolperte? Sie erzählt von einem Trip, der sich durchaus lohnt.

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Der Salt Room des CBD-Spas im Schlosshotel in Zermatt.

Schlosshotel Zermatt

Nicht grübeln. Mental im Nichts schweben. Ich hätte meditieren üben sollen, sage ich mir immer wieder. Und bin damit in einer Spirale gefangen: Ich denke zu sehr daran, nicht zu denken. Das macht mich unruhig. Ich soll mich doch entspannen, jetzt wo ich extra drei Prosecco-geschwängerte Stunden mit dem Zug ins Wallis gekurvt bin. Ich reisse mir etwas trotzig den Bademantel vom Leib und breite das lila Hamamtuch mit dem kleinen Hanfblatt in der CBD-Kräuersauna aus. Ich bestrafe meinen rasenden Geist mit der obersten Bank und einem zischenden Aufguss. Entspannende Musik rollt wie die Hitze über meinen Körper und dann trifft das mit einer duftenden Essenz versetzte Wasser meinen Kopf. Und ich bemerke, dass ich für einen Moment nicht gedacht habe. Das Cannabidiol schiesst ein.

Rauchende, aber entspannte Köpfe

Besagte Kräuter-Hanf-Sauna, eine jeden Ästeten in meditative Verzückung versetzende, pechschwarze finnische Sauna, Dampfbäder und mit Cannabis-Essenzen versetzter Sprühnebel – das Zermatter Schlosshotel hat einen Trend gewittert und aus dem Wellness-Hype um den legalen Wirkstoff CBD in Kooperation mit den Produkten der Pflegelinie SwissCBD ein innovatives und äusserst harmonisches Spa-Konzept entwickelt. «Wir wollten etwas ganz Neues machen. Und da wir selbst von der Wirkung von CBD überzeugt sind, lag es nahe, an dieser Vision zu arbeiten», so Alex Perren, Inhaber des Schlosshotels. 
Beruhigende, krampflösende und entzündungshemmende Kräfte sagt man dem Wirkstoff nach, der derzeit in sämlichen Beauty- und Selfcare-Produkten steckt und nicht besser in die jetzige Zeit passen könnte. CBD-Öl, galant unter die Zunge geträufelt, um Schlafstörungen, Stress, Angst und Nervosität in den Griff zu kriegen, scheint der hippste Zaubertrank zu sein.

cbd

Die dunkle Seite der Macht: die finnische Sauna in Zermatt.

Linda Leitner/Style

Voll breit das Programm

Nun geht es im CBD-Spa um die maximale Entspannung – da soll man die magische Pflanze nicht nur riechen, sondern auch schmecken und vor allem spüren. Neben Aufgüssen, Tees, Keksen und in Form von feinen Duschen, die einen nach einem Schläfchen im mystischen Salzraum erfrischen, intensiviert CBD-Öl die wohltuende Wirkung von Massagen und Treatments. Jede Behandlung kann mit oder ohne Schuss gebucht werden. Bei Peelings oder Packungen im Dry Floating Bed verliert man gar jede Bodenhaftung.

Ich selbst begebe mich für das CBD Signature Treatment in Heidis magische Hände. Die Therapeutin weiss, was sie tut. Sie drückt die richtigen Knöpfchen, zieht den Arm aus dem Tech Neck, übt Druck auf den wirren Schädel aus, massiert die Füsse so, dass selbst die grössten Skeptiker seufzen. Ich rieche das CBD-Öl, das sie benutzt und spüre es immer wieder neu über den Körper fliessen. Der Kopf hat gar keine Zeit mehr, sich einzuschalten. Ich spüre eine angenehme Schwere, die Knoten im Gehirn lösen sich langsam auf.
Dann ist die Massage vorbei. Ich bin verwirrt. Als wäre ich aus einem schönen Traum aufgewacht. Ich bin angenehm benebelt. Aber den Rausch ... den muss ich dann doch wieder dem Prosecco überlassen.

Von lei am 5. Dezember 2020 - 10:09 Uhr