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Bye bye, Pfirsichpo!

Instagram und Facebook machen uns Sexting schwer

Erst nahm Instagram uns die Filter, nun verschwindet auch noch unsere liebste Art des öffentlichen Sextings: Pfirsich-, Auberginen- und Regentropfen-Emojis werden in Zukunft nicht mehr im Rudel auftauchen. Ein Abschied, der schwerfällt – und einschränkt.

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Instagram und Facebook machen uns Sexting schwer

Diese Emoji-Kombination ist ab sofort tabu.

Style

Überraschung: Facebook hat mal wieder ein Update hinter sich und hat niemandem Bescheid gesagt. Der Social-Media-Riese und Mutterkonzern von Instagram hat nämlich einen neuen, liebsten Gegner Nummer Eins. Nachdem Nippel, Diät-Drinks und Schönheits-OP-Filter erfolgreich von den Plattformen verbannt wurden (manches davon mehr, manches davon weniger sinnvoll) möchte man nun auch mit anzüglichen Emoji-Kombinationen Schluss machen, die mehr darstellen wollen, als einen gemischten Obst- und Gemüseteller mit Auberginen und Pfirsichen. Wer Emojis dazu nutzt, Nacktheit auf Fotos zu zensieren, riskiert ebenfalls eine Sperre. Das halten die aktualisieren «Community Standards» fest, die damit versuchen, sexuellen Angeboten auf Facebook ein Schnippchen zu schlagen. 

Was soll das Verbot?

Während fragwürdige Politiker und Parteien also weiterhin ohne grosse Hürden Fake News in den sozialen Netzen verbreiten dürfen, werden wir demnächst bestraft, wenn wir unsere Nippel zensieren? Die Kommentare auf unsere Thirst Traps auf Instagram (sexy Fotos oder Statements, auf die wir uns eine bestimmte Reaktion erhoffen) werden ab sofort langweilig lächelnde Smileys sein? Und ganz ehrlich: Wozu – ausser für unser #Foodporn-Foto von unserer Pasta alla Nonna – brauchen wir dann eigentlich noch das Auberginen-Emoji? Laut der offiziellen Erklärung von Facebook richtet sich der Schritt vor allem gegen professionelle Sexarbeiter, die Emojis in ihren sozialen Netzen nutzen, um eine Sperre wegen expliziter Sprache zu verhindern. Verleitende Angebote zu zahlungspflichtigen oder nicht jugendfreien Seiten sollen unterbunden werden.  

Ein Schritt zurück

Blöd nur, dass auch ein durch Emojis lockerer, entspannterer Umgang mit einem natürlichen Thema untergraben wird. Gerade erst feierten wir die neue Version der Bildchen inklusive des Blutstropfen-Emojis (denn Überraschung, unsere Periode ist weder abstossend, noch muss sie versteckt werden) und jetzt bauen die sozialen Netze die langsam fallenden Hemmschwellen zu unserem Köper und unserer Sexualität wieder auf, um uns zu «schützen» (denkt euch den leisen Seufzer, den wir dazu ausstossen)? Immerhin: In unsere privaten Nachrichten greift bisher noch niemand ein und wir können weiterhin so zweideutig schreiben, wie es uns beliebt. Bravo Instagram und Facebook – aber konzentriert euch doch ab sofort lieber wieder auf irreführende Diät-Werbungen und verdrehte Schönheitsideale.

Von Malin Mueller am 6. November 2019 - 20:00 Uhr