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Reine Haut, mehr Power, gutes Gewissen

Vier unschlagbare Gründe, endlich vegan zu werden

Der alljährliche Veganuary steht quasi direkt vor der Tür. Der perfekte Anlass, um noch mal zu droppen, warum sich eine pflanzliche Ernährung wirklich lohnen könnte.

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Young cheerful woman at the market

Wir erklären, warum es sich lohnt, dem Veganismus wenigstens eine Chance zu geben.

Getty Images

Glaubt mir, es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich dachte, niemals auf Käse verzichten zu können. Wurst oder Milch vom Speiseplan zu streichen – kein Problem. Aber Aufläufe, Pizza und das gute alte Käsebrot? Eine Herausforderung. Umso mehr wollte ich es wissen: Kann ich es schaffen, mich einen Monat lang vegan zu ernähren? Der perfekte Anlass, um das auszutesten, war der Veganuary. Jeden Januar rufen Tierschützer und ernährungsbewusste Prominente (inklusive Beyoncé) dazu auf, einen Monat lang ausschliesslich pflanzlich zu speisen. Ok cool. Da mach ich mit – der Umwelt, dem Tier und vor allem meiner Gesundheit zu Liebe. Heute, knapp zwei Jahre später, rühre ich immer noch keine tierischen Produkte an. Warum? Hier kommen vier unschlagbare Gründe dafür:

Die Gesundheit

Da ich weiss, dass das Leid des Tieres meist nicht so überzeugend wirkt wie das eigene, beginne ich nun also bewusst mit Letzterem. Vorneweg: Veganismus schwächt nicht (wie immer wieder fehlerhaft angenommen) unsere Muskeln, sondern macht uns ganz im Gegenteil in allen Belangen fit. Das beweisen nicht nur die stärksten Tiere der Welt (Gorillas, Elefanten…), auch der sich pflanzlich ernährende Mensch feiert mit seiner Kraft ganz schön Erfolge. So sind beispielsweise die amtierende Schweizer Meisterin im Gewichtheben und der amerikanische Spitzensportler Kendrick Farris bekennende Veganer. Mal darüber nachgedacht, warum Popeyes Bizeps stets von Spinat und nicht von Poulet wuchs? Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, ist bei Veganern übrigens auch geringer. Hier hörts aber noch nicht auf: Auch unser Denkapparat profitiert vom Gemüse. So senkt die pflanzliche Ernährungsweise etwa das Schlaganfall- und Demenz-Risiko. Sogar der mentalen Alterung soll man entgegenwirken können. Fun Fact: Angeblich war auch Albert Einstein ein überzeugter Veganer.

Die Optik

Bei unserem ständigen Drang nach Selbstoptimierung ist Veganismus eigentlich das perfekte Mittel. Denn vermeintliche Makel wie Unreinheiten und Akne sind nicht selten auf tierische Produkte zurückzuführen. So fanden schon 2008 diverse Studien heraus, dass die in der tierischen Milch enthaltenen Hormone Hauterkrankungen wie Akne und Eier Neurodermitis hervorrufen. Pflanzliche Lebensmittel wie etwa Leinsamen bauen im Gegenteil dazu die natürliche Barrierefunktion der Haut auf und machen sie somit weniger anfällig für Unreinheiten. Es ist also kein Zufall, dass auch ich seit zwei Jahren unter viel weniger Pickeln leide. Und selbst nach dem Absetzen meiner hormonellen Verhütung (die lässt nicht selten schmerzhafte Pickel spriessen), ist mein Hautbild konstant rein geblieben.

Die Umwelt

In Zeiten des Klimawandels gehört natürlich auch der Aspekt «Umwelt» hier her. Warum es sich in diesem Zusammenhang lohnt, auf Fleisch, Milchprodukte und Eier zu verzichten? Hier mal ein paar Fakten: Gemäss der UNO verursacht die Nutztierhaltung mehr Treibhausgase als der gesamte globale Verkehr. Darunter fallen Autos, LKW, Flugzeuge und Schiffe! Was ebenfalls jedem bewusst sein wollte, ist die gigantische Nutzfläche, die für eure tierische Nahrung anfällt. Daran ist nicht einmal das Tier an sich schuld – hallo Massenhaltung –, sondern viel mehr sein Futter. Nutztiere werden so schnell gemästet, dass sie enorm viel davon brauchen. So importieren wir auch hierzulande 300'000 Tonnen Soja-Futtermittel jährlich aus Brasilien. Mit der Folge, dass für dessen Anbau immer mehr Regenwälder weichen müssen – die darin lebenden Tiere inklusive. Nächster Punkt: der Wasserverbauch. Wer ein schlechtes Gewissen beim Duschen oder Baden bekommt, sollte sich erst mal bewusst machen, wie viel Flüssigkeit wir für ein saftiges Steak verbraten werden. Für ein Kilogramm benötigt man (hauptsächlich wegen den Futteranbaus) rund 407 (!) Liter Wasser.

Die Tiere

Zu guter Letzt wäre da noch das Lebewesen an sich. Egal wie sehr manche ihre Augen davor verschliessen wollen, aber auch Nutztiere wie Rinder, Schweine oder Hühner sind soziale Wesen, spüren Schmerzen und streben nach Bewegung. Tierschützer setzen sich zwar regelmässig dafür ein, dass sie zumindest in ihrer Haltung mehr Freiraum bekommen, das Gesetz spricht beispielsweise Schweinen (die btw so intelligent sind wie der kleine süsse Hund bei euch zu Hause) trotzdem nur 0,9 Quadratmeter Platz zu. Tageslicht bekommen sie dabei so gut wie nie zu Gesicht. Somit ist Massenhaltung zwar Tierquälerei, laut Gesetz aber völlig legal. Ihr habt das Gefühl in der Schweiz sei das alles anders? Es leben jetzt in diesem Moment rund 10 Millionen Nutztiere in unserem Land. Wo die sich alle versteckt haben? Überlegt mal.

Von Denise Kühn am 22. November 2019 - 16:59 Uhr